Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/stadtraum/zentrale-projekte/alter-leipziger-bahnhof/phase1/1134_dichter-Architekturgesellschaft-mbH-mit-POLA-Landschaftsarchitekten-GmbH.php 20.03.2024 11:13:38 Uhr 22.12.2024 21:17:06 Uhr |
1134_dichter Architekturgesellschaft mbH mit POLA Landschaftsarchitekten GmbH
In der ersten Phase des Wettbewerbs zum Alten Leipziger Bahnhof konnten sich alle Büros mit entsprechender beruflicher Qualifikation bewerben und einen ersten Entwurfsansatz zur konkreten Aufgabenstellung entwickeln. Insgesamt gingen 39 Entwürfe in die weitere Wertung ein – einen davon sehen Sie hier.
Beschreibung des Entwurfs
Verflechtung mit der Umgebung
Der Wettbewerbsbeitrag schlägt ein enges Straßen- und Wegenetz vor und verbindet den Alten Leipziger Bahnhof, den Puschkinplatz, die Elbe, das Gymnasium Dresden-Pieschen und den Bahnhof Neustadt. Dabei schien es uns sinnvoll, das Gründerzeitraster fortzuführen: Parallele Straßen zwischen der Großenhainer Straße und der Elbe, diagonale Straßenachsen als Fortführung der Gehestraße sowie die Verbindung des Alexander- Puschkin-Platz mit dem Alten Leipziger Bahnhof. Das Wegenetz verdichtet sich an einem zentralen Platz, der Alten Schlachterei, wo das Quartier seine neue Mitte findet.
Das Raster wurde so ausgelegt, dass in regelmäßigen Abständen (alle 90 - 130 Meter) eine direkte Durchwegung zur Elbe auf der einen Seite, durch den Bahndamm hin zur Großhainer Straße und dem Hasaplatz auf der anderen Seite geschaffen wird.
Um die Quartiersmitte weitgehend frei von Verkehr zu halten, werden die Bauten durch eine umlaufenden Quartiersring erschlossen, der die direkte Zufahrt zu den Tiefgaragen unter den Stadtblöcken ermöglicht. Nur wenige Bauten benötigen für ihre Adresse eine zusätzliche Stichstraße, welche als „Shared-Surface“ verkehrsberuhigt ausgebildet werden kann und sich als Fläche für Taxi-Stand, Leihfahrräder und E-Roller anbietet.
Die Fahrradschnellstraße am Geheweg wird an den Elberadweg und die Neustadt angeschlossen und kann in das Wegenetz des neuen Quartiers mit nur wenigen Kreuzungspunkten integriert werden.
Aus denkmalpflegerischen Gründen soll der Alte Leipziger Bahnhof in seiner Körnung und Struktur wiederhergestellt werden. Bestandsbauten und Bahnsteige folgen, den nicht mehr vorhandenen, Schienenverläufen. Die natürliche Wegerichtung wird somit beibehalten.
Blockrandbebauung, Industriebestand und Bahnhofsbrache
Bauformen auf dem Grundstück des Alten Leipziger Bahnhofs ergeben sich aus der Sanierung und Vervollständigung des historischen Ensembles. Darüber hinaus schlagen wir eine städtebauliche Verdichtung an der Leipziger- Ecke Eisenbahnstraße vor. Auf dem Grundstück der Tankstelle wird die Typologie des Zollhauses fortgeführt, die Bebauung an der Eisenbahnstraße lässt zwischen den Punkthäusern auch weiterhin Blicke in das Bahnhofsgelände zu. Ein Akzentgebäude wird als Gelenkpunkt zwischen Leipziger Bahnhof, dem neuen Quartier und einer neuen Unterführung an der Großhainer Straße vorgesehen.
Das Quartier orientiert sich in Typologie, Form und Höhe an den benachbarten Gründerzeitbauten. Die dafür klassischen Straßenachsen werden in der Quartiersmitte aufgebrochen, Denkmalgeschützte Industriebauten der ehemaligen Schlachterei stehen im Kontrast zur Blockrandbebauung. Einzelne Hochpunkte akzentuieren den Quartiersplatz.
Freiräume zwischen Natur und Kultur
Zwischen dem Quartier und dem Leipziger Bahnhof wird ein Naturraum als zentrale Grünfläche angeboten, der den Baumbestand an der Orangerie erweitert. Der Streifen am Bahndamm wird als Lärmpuffer und für die bessere Durchlüftung von Bebauung freigehalten. Daraus ergibt sich eine Fläche von über 4ha die, als Habitationsraum, als Beitrag zum Stadtklima und der Erholung für die Neustädter Bevölkerung dient.
Im Sinne des Artenschutzes sollen die Gleisbetten und deren Habitationspotential insbesondere für Zauneidechsen erhalten und geschützt werden. Andere Außenflächen innerhalb des Leipziger Bahnhofs werden gestaltet und durch die umliegende Bebauung aktiviert. Der Bahnhof der Erinnerungen erhält einen Vorplatz/ Gedenkort Deportation, der durch die Öffnung der Bahnbögen mit dem Hansaplatz verbunden wird. Zwischen den ehemaligen Bahnhofsschuppen soll eine befestigte Fläche als Freizeit- und Veranstaltungsfläche genutzt werden, hier gliedert sich der Skatepark an.
Vom Alexander Puschkin Platz bis zum Quartiersplatz, sowie einige Seitenarme z.B. zum Grünstreifen an der Gehestraße werden durch eine gewerblich genutzte Erdgeschosszone mit kleinen Cafés, Läden und Ateliers belebt. Der Quartiersplatz selbst wird durch Vor- und Rücksprünge gegliedert und zoniert, die daraus entstehende stadträumlichen Taschen können unterschiedlichste Nutzungen aufnehmen.
Großansicht der Pläne als PDF
- Präsentationsplan (*.pdf, 6 MB)