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Datennetze

Eine schnelle und stabile Internetverbindung ist für viele und vieles wichtig: Schüler nutzen digitale Quellen für Recherchen, Unternehmen übertragen Daten zu Geschäftspartnern und auch Behördengänge können oft über das Internet erledigt werden. Das sind nur drei Beispiele, warum sich die Stadtverwaltung Dresden für den Ausbau moderner Datennetze einsetzt.

Was ist ein modernes Datennetz?

Schwarzes Computergehäuse mit vielen bunten Kabeln und Leuchtdioden

Darauf gibt es verschiedene, teilweise auch sehr vom Einzelfall abhängige Antworten. Modern ist ein Datennetz, wenn es leistungs- und ausbaufähig ist. Aus technischer Sicht sind mehrere Kriterien dafür wichtig:

Material der Leitungen

Die über viele Jahrzehnte verlegten und für Telekommunikationsdienstleistungen und Datenverkehr genutzten Kupferleitungen sind inzwischen an ihrer Kapazitätsgrenze angekommen. Zukunftsfähig sind die heute fast ausschließlich zur Verlegung genutzten Glasfaserleitungen, auch Lichtwellenleiter (LWL) genannt.

Karte Breitbandverfügbarkeit Sachsen größer-gleich 50 Mbit/s (alle Technologien)

Technik zur Datenübertragung

Die Technik zur Datenübertragung hat sich in den letzten Jahren sehr umfangreich weiterentwickelt. Selbst digitale ISDN-Anschlüsse werden von den Telekommunikationsunternehmen nicht mehr angeboten.

DSL-Anschlüsse mit 50 oder 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) sind als Standard zu bezeichnen, obwohl viele Kunden oder Interessenten noch nicht einmal diese geschaltet bekommen können.
Die Super-Vectoring-Technik (Super-VDSL) ermöglicht durch elektronische Eingriffe in die Datenübertragung auf Kupferbasis noch bis zu 250 Mbit/s.

Doch nicht nur die maximal mögliche Datenübertragung, sondern auch die Stabilität und Sicherheit der Datenübertragung spielen eine Rolle. In all diesen Aspekten ist die Glasfaserleitung im Zusammenspiel mit der so genannten aktiven Technik derzeit unschlagbar. Auch bei der Mobilfunktechnik ist die technische Entwicklung von 1G über 2G (GSM), 3G (UMTS) und 4G (LTE) derzeit am Beginn des Übergangs zur Errichtung und Nutzung von 5G-Netzen.

Neben der Bandbreite bzw. Übertragungsgeschwindigkeit eines Datennetzes spielen aber die Sicherheit, Reaktionsgeschwindigkeit und Stabilität der Datenübertragung eine Rolle. Die Gleichheit (Symmetrie) von Upload und Download-Vorgängen und deren jeweilige Bandbreite ist ebenso ein Kriterium moderner Datennetze.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Datennetze in Dresden

Was ist eigentlich "Breitband" beziehungsweise die „Bandbreite“?

Datenübertragungsraten

Was umgangssprachlich "Internetgeschwindigkeit" genannt wird, messen Fachleute in Megabit pro Sekunde (MBit/s). Das ist eine Einheit für die Menge an Daten, die pro Sekunde übertragen werden kann.

1 Megabit pro Sekunde entspricht 0,125 Megabyte pro Sekunde
16 Megabit pro Sekunde entsprechen 2 Megabyte pro Sekunde
50 Megabit pro Sekunde entsprechen 6,25 Megabyte pro Sekunde

Dahinter steht die Frage nach der Höhe der möglichen Datenübertragungsrate. Noch vor wenigen Jahren war allgemein bei einer Rate von 2 Mbit/s oder später von 16 Mbit/s die Rede von Breitband. Aktuell sind für Privatleute 50 bis 100 Mbit/s als moderner Standard anzusehen.

Einige gewerbliche Kunden benötigen oder verfügen schon über einen Anschluss, der 1 Gbit/s, also 1.000 Mbit/s, sowohl beim Download wie bei Upload ermöglicht. Die analogen Internetzugänge vergangener Zeit wie auch die bis vor wenigen Jahren weit verbreiteten ISDN-Anschlüsse werden hingegen aufgrund des geringen Datendurchsatz bzw. der geringen Datenübertragungsgeschwindigkeit als „Schmalband“ bezeichnet.

Neben der kabelgebundenen Übertragung hat sich auch die Bandbreite von funkbasierter Datenübertragung deutlich erhöht. Die neueste Mobilfunkgeneration 5G bietet mit bis zu 10 Gbit/s eine vielfach größere Datenübertragungsrate schon gegenüber 4G (LTE) mit 100 Mbit/s.

Was ist so besonders am Glasfasernetz?

In Glasfasernetzen werden die Daten nicht als elektrische Signale, sondern optisch in Form von Laserimpulsen übertragen. Die Glasfasern, auch „dark fiber“ genannt, werden dafür als Lichtwellenleiter verwendet. Mit dieser Übertragungsart wird eine viel höhere Datenübertragungsrate erreicht, als bei einer elektrischen Übertragung über Kupferleitungen. Außerdem benötigt nur die aktive Technik an den jeweiligen Enden der Glasfaserleitungen Strom. Bei elektrischer Datenübertragung benötigen die Leitungen selbst eine Stromversorgung.

Kupferbasierte Datenleitungen haben darüber hinaus den Nachteil abnehmender Geschwindigkeit mit steigender Entfernung von der Vermittlungsstelle. Der elektrische Widerstand der leitenden Materialien der Leitung wirkt bremsend.
Glasfasernetze sind in der Lage, Daten in relativ konstanter „Lichtgeschwindigkeit“ zu übertragen. Die optische Datenübertragung ist dabei wesentlich sicherer gegenüber elektrischen und magnetischen Störfeldern. Auch ist sie deutlich abhörsicherer.

Welche Optionen habe ich solange noch keine Glasfaseranbindung an meinem Gebäude anliegt?

Mittels der so genannten Vectoringtechniken kann die Datenübertragungsrate auf den vorhandenen Kupferleitungen zwischen den so genannten Kabelverzweigern und dem Hausanschluss begrenzt erhöht werden.

Unter Vectoringtechniken werden u. a. elektronische Maßnahmen zur Reduzierung elektromagnetischer Störungen zwischen den einzelnen Kabeladern von Teilnehmeranschlussleitungen verstanden.

Mit VDSL-Angeboten können die Telekommunikationskunden Anschlüsse mit mindestens 50 und bis zu 100 Mbit/s beim Download erhalten.
Beim Super-Vectoring, einer fortgeschrittenen VDSL-Variante sind bis zu 250 Mbit/s möglich.

Welche Übertragungsgeschwindigkeit an einem konkreten Anschluss möglich ist, kann jeder über einen Internetanschluss mit einem so genannten Speed Test prüfen. Die Telekommunikationsunternehmen bieten über ihre Internetseiten einen Verfügbarkeitsprüfer für ihre Angebote an einem Anschluss an.

Wo bekomme ich Informationen zur Breitbandversorgung in meinem Wohnort?

Konkrete Informationen und Angebote für mögliche Anschlüsse und Telekommunikationstarife bieten die verschiedenen Telekommunikationsunternehmen. Über deren Internetseiten, telefonischen Hotlines oder Geschäfte können sich Interessierte informieren.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) betreibt eine zentrale Informationsplattform zur aktuellen Breitbandversorgung in Deutschland: Den Breitbandatlas.

kostenfrei
wird regelmäßig aktualisiert

Interaktiven Karten zeigen, welche Bandbreiten und Techniken für die Datenübertragung zur Verfügung stehen.

Breitbandatlas

Breitbandatlas aufrufen

Was muss ich machen, um einen leistungsfähigeren Anschluss zu bekommen?

Laut Bundesnetzagentur haben Sie „als Endnutzer einen Anspruch auf Anschluss an ein öffentliches Telekommunikationsnetz und auf einen Zugang zu öffentlich zugänglichen Telefondiensten."

Zurzeit erbringt die Telekom Deutschland GmbH die Grundversorgungsleistungen in der Bundesrepublik.
Gegenüber anderen Anbietern, wie z. B. der Vodafone GmbH, der 1 & 1 Internet AG oder ähnlichen Unternehmen, besteht kein Anspruch auf eine Grundversorgung.

Die Versorgung mit Telekommunikationsdienstleistungen wie Telefon- oder breitbandige Internetanschlüssen oder der Anschluss an eine Glasfaserleitung ist nicht, wie gelegentlich angenommen, eine Aufgabe der öffentlichen Hand, also der Kommunen, Landkreise usw. Diese Dienstleistungen werden durch private Telekommunikationsunternehmen, die sich im freien Wettbewerb befinden, erbracht.

Eine Ausnahme erfährt die Deutsche Telekom, welche als ehemaliges Monopolunternehmen auf dem Telekommunikationsmarkt durch die BNetzA reguliert wird. Dies soll solange erfolgen, bis ein funktionsfähiger Wettbewerb hergestellt ist.

Bin ich an einen bestimmten Anbieter gebunden?

Nein. Grundsätzlich besteht Wahlfreiheit. Sie können Telekommunikationsdienstleistungsvertrag (TK-Vertrag) und Anbieter selbst auswählen.

Eine Einschränkung ergibt sich für Kunden, die ihren TK-Vertrag an einen TV-Kabel-Anschluss koppeln wollen. Auf dem deutschen Markt sind als Kabelanbieter zum Beispiel Unitymedia, Kabel Deutschland und Tele Columbus zu nennen. Die einzelnen Kabelanbieter sind nicht in ganz Deutschland vertreten, sondern nur jeweils in bestimmten Regionen. Wer sich für einen Kabelanschluss in Kombination mit einem Internetanschluss interessiert, hat also nicht die Wahl zwischen verschiedenen Anbietern, sondern muss mit dem regionalen Provider vorliebnehmen.

Alle im Ort haben schnelles Internet nur ich nicht. Wie kann das sein?

Smartphone auf dem ein Speedtest durchgeführt wird, um die Geschwindigkeit Internetverbindung zu messen

Dafür kann es verschiedene Gründe geben.

Zum einen kann es sein, dass im bestehenden TK (Telekommunikationsdienstleistungs)-Vertrag nur eine „geringe“ Bandbreite vereinbart wurde. In diesem Fall sollte das Gespräch mit dem aktuellen Vertragspartner gesucht werden. Es lohnt sich im Einzelfall aber auch, sich bei anderen Anbietern Vergleichsangebote einzuholen.
Limitierend für Vertragsoptionen bezüglich der möglichen Bandbreite ist aber, ob der eigene Anschluss mittel Glasfaser- (fttb – fiber to the building) oder Kupferleitung angeschlossen ist. Im Falle von Kupferleitungen kommt noch die Entfernung des Anschlusses von der Vermittlungsstelle als geschwindigkeitsbegrenzender Faktor hinzu.

Wie kommt die Glasfaser vom Keller/Hausanschlussraum in meine Wohnräume?

Für die Umrüstung der Netzinfrastruktur im Haus von Kupfer auf Glas oder eine Parallelverlegung von Glasfaserleitungen ist der Hauseigentümer zuständig. Bei Fachfirmen, zum Beispiel Elektroinstallateuren, können entsprechende Angebote eingeholt werden. Bei geschickten Verhandlungen mit dem Telekommunikationsdienst-Anbieter übernimmt dieser die Umrüstung im Rahmen eines Glasfaseranschlusses bis in die Wohnung (ftth – fiber to the home) gleich selbst.

Werden die bisherigen Kabel auf Kupferbasis für den Glasfaserausbau weiter genutzt?

Für die so genannte „letzte Meile“ vom Kabelverzweiger (Kvz) des Telekommunikationsdienst-Anbieters zum Hausanschluss wird in den meisten Fällen das bisherige Kupferkabel im Rahmen von fttc-Netzausbauprojekten (fttc – fiber to the curb) mitgenutzt. Die Kvz selbst werden untereinander und bis zu Internet-Netzübergabepunkte mittels Glasfaserleitungen verbunden. Auf diesen Netzen werden dann VDSL oder Super-VDSL-Anschlüsse mit höheren Bandbreiten ermöglicht.