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https://www.dresden.de/de/stadtraum/zentrale-projekte/alter-leipziger-bahnhof/phase1/1132_KNERER-UND-LANG-Architekten-GmbH.php 20.03.2024 11:21:58 Uhr 22.12.2024 17:01:53 Uhr

1132_KNERER UND LANG Architekten GmbH

In der ersten Phase des Wettbewerbs zum Alten Leipziger Bahnhof konnten sich alle Büros mit entsprechender beruflicher Qualifikation bewerben und einen ersten Entwurfsansatz zur konkreten Aufgabenstellung entwickeln. Insgesamt gingen 39 Entwürfe in die weitere Wertung ein – einen davon sehen Sie hier.

Zu sehen ist die Visualisierung eines möglichen Entwurfs des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof des Büros KNERER UND LANG Architekten GmbH.
Visualisierung eines möglichen Entwurfs des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof

Beschreibung des Entwurfs

Das gesamte Quartier wird der Länge nach durch eine in Nord-Süd Richtung verlaufende Wegetrasse intern erschlossen. Dieser Weg verbindet die wichtige Gehestraße und das Quartier Dresden Pieschen mit der Leipziger Straße im Süden und der Dresdner Neustadt und der Altstadt. Entlang dieser wichtigen Wegebeziehungen werden verschiedene Funktionsbereiche innerhalb des Quartiers aufgefädelt, die jeweils mit den korrespondierenden Bedingungen der unmittelbar angrenzenden Umgebung korrespondieren. An diesen Stellen bildet das neue Entwicklungsgebiet gewissermaßen „Synapsen“ aus, die zum Verwachsen mit der Umgebung führen sollen. 

1: Mobiles Wohnen „Eingliedern statt Ausgrenzen“

Der bereits etablierte Standort der Wagenburg wird weiter qualifiziert.
Das temporäre Wohnen im Bauwagen wird mit vergleichbaren Nutzungen kombiniert und durch Stellplätze für Wohnmobile und einen kleinen Campingplatz ergänzt.
Zur Versorgung der temporären „Anwohner“ werden sanitäre Einrichtungen und ein Betreuungsbüro geschaffen.
Die bestehende Pioniernutzung soll nicht der Gentrifizierung zum Opfer fallen, sondern ein fester Bestandteil des Quartierskonzeptes werden. Die Lage der derzeitigen Wagenburg ermöglicht eine konfliktfreie Beibehaltung dieser Nutzung. 

2: Gleispark „Die Natur schlägt zurück“

Der Gleispark soll dem Erhalt der noch vorhandenen Reste der Bahnanlagen dienen und weitestgehend zum Erlebnisbiotop ausgebaut werden. Hier entsteht ein Rückzugsort für die in den vergangenen Jahrzehnten auf der gesamten Brache angesiedelte Flora und Fauna.
Besucherstege ermöglichen es, diesen ganz besonderen Naturraum zu erleben. 

3: Kulturpark „Aufbau statt Schließung“

Die bestehenden kulturellen Einrichtungen wie der bekannte „Puschkin-Club“ werden als Initiatoren für die Ansiedelung weiterer kultureller Angebote genutzt. Die entstehende Angebotsstruktur entspricht dem Vorbild attraktiver „Kulturparks“ in anderen Großstädten und ergänzt das Freizeitangebot in Dresden um einen wichtigen Baustein 

4: Wohnen am Pocket Park „Wohnen in der Gemeinschaft“

Vielfältige Wohnformen in unterschiedlichen Größen und Preislagen sollen das Wohnangebot in Dresden Pieschen ergänzen. Das angrenzende gewachsene Quartier hat sich im Gegensatz zu anderen Stadtvierteln zu einem sehr heterogenen und belebten Wohngebiet mit im Mittel verträglichen Mieten entwickelt. Die Neubebauung soll diesen Trend weiter stützen und das Angebot ergänzen. Genossenschaftliches Wohnen könnte an dieser Stelle ein gutes Gegengewicht zu den Eigentumswohnungen in der HafenCity darstellen.
Die umgebenden Wohnbauentwicklungen erhalten hier in unmittelbarer Nähe zum belebten Puschkinplatz eine ruhige anwohnerorientierte Grünanlage mit Spielflächen. Im Unterschied zu den weitläufigen Grünanlagen im Gleispark oder dem Zentralpark können hier z.B. Kinder besser beaufsichtigt werden. 

5: Zentralpark „Denken im Park“

Der zentrale Grünbereich im Quartier soll als angelegter Park der Tradition eines barocken Gartens mit modernen Mitteln folgen. Zahlreiche „Follies“ sollen den Geist anregen und die Kreativität der Besucher fordern und fördern. Hier sollen zahlreiche Aufenthaltsangebote wie etwa Spielplätze und Cafés durch Plätze mit Fitnessangeboten oder Skulpturenparks ergänzt werden. Im Park verteilt finden sich witterungsgeschützte Aufenthaltsorte, die dazu gedacht sind, die Angebote des Parks auch im Winter nutzen zu können. Diese hallenartigen Bauten verkörpern einen neuartigen Bautypus, der eine Verbindung aus einem kreativen Forum und Coworking Spaces darstellt. Auf diese Weise wird ein niederschwelliger Zugang zu kreativen Prozessen im Quartier ermöglicht. 

6: Mobility Hub „Tanke der Zukunft“

Die bestehende Tankstelle für fossile Treibstoffe wird sukzessive durch Versorgungsangebote für moderne Fahrzeige mit alternativen Antriebsarten ersetzt.
Da die Tank- bzw. Ladevorgänge teilweise länger dauern als das Betanken mit flüssigen Kraftstoffen werden für die Fahrzeugnutzer zusätzliche Angebote hergestellt. Hierzu gehören Loungebereiche zur Entspannung für Reisende, sowie Einkaufsangebote, die sonst eigene Parkplätze benötigen, und in dieser Kombination von Funktionen zur Reduzierung der Flächenversiegelung beitragen können.
Zusätzlich kann sich dieser Bereich auch als Treff der motorisierten Jugend von Morgen entwickeln, die dank der Elektrifizierung der Fahrzeuge künftig weniger Lärm emittieren sollte als dies derzeit noch der Fall ist. 

7: Basar am Bahnsteig „Handel und Wandel“

Im Bereich der ehemaligen Bahnsteige und der Güterhallen des Leipziger Bahnhofs sollen überwiegend Handelsflächen angeboten werden. Dabei soll ein aufregender Mix aus festen Angeboten, aus „Stalls“ die in Hallen etabliert werden können und ständig wechselnden fliegenden Beuten entstehen. Als Vorbild hierfür dienen umgenutzte Kaufhäuser, Märkte auf öffentlichen Plätzen, aber auch z. B. der bekannte „Schaubudensommer“ in der Dresdner Neustadt. Food Trucks und Imbissbuden wechseln sich ab mit pop up stores, die vielleicht den Grundstein zu neuen Geschäftsideen bilden können.

Die bereits bestehenden Einrichtungen wie z. B. die Gedenkstätte anlässlich der Deportation von jüdischen Mitbürgern sollen erhalten und weiter ausgebaut werden. 

8: Buntes Wohnen und Büros „Homeoffice für alle“

In diesem Quartier sollen Flächen angeboten werden, die sowohl gewerblich als auch für Wohnzwecke genutzt werden können. Damit soll die auf lange Sicht unpraktikable harte Trennung zwischen Büro und Wohnung verwischt werden. Es soll möglich sein, am Arbeitsplatz zu wohnen bzw. in der Wohnung zu arbeiten. Die Basis hierfür ist ein unspezifisches Flächenangebot mit vielfältigen Möglichkeiten zur Installation von Küchen und Sanitärbereichen. Dieser Teil der Bebauung setzt auf ökologische Holzmodulbauweise, die flexibel und kostengünstig herstellbar ist und aufgrund der Konstruktionsweise vielfältige Flächenkombinationen ermöglicht.

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