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1124_léonwohlhage Gesellschaft von Architekten mbh mit KARL Landschaftsarchitektur und aerealm

In der ersten Phase des Wettbewerbs zum Alten Leipziger Bahnhof konnten sich alle Büros mit entsprechender beruflicher Qualifikation bewerben und einen ersten Entwurfsansatz zur konkreten Aufgabenstellung entwickeln. Insgesamt gingen 39 Entwürfe in die weitere Wertung ein – einen davon sehen Sie hier.

Zu sehen ist die Visualisierung eines möglichen Entwurfs des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof der Büros léonwohlhage Gesellschaft von Architekten mbh mit KARL Landschaftsarchitektur und aerealm.
Visualisierung eines möglichen Entwurfs des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof

Beschreibung des Entwurfs

Die Leitidee

zeigt einen zentralen Park, der die neue Wohnbebauung und die vorhandenen historischen Strukturen, den Baumbestand über diese neue grüne Mitte einbettet und lebendig miteinander verknüpft.

Von dieser offenen Mitte aus fließen Freiräume in alle Richtungen: in das Gelände des alten Leipziger Bahnhofs und über eine neue städtische grüne Achse nach Norden in die neuen Wohngebiete. Auch die Eventmeile als Querachse wird so mit dem neuen Park vernetzt. Darüber hinaus wird das gesamte Areal mit der Neustadt, der Elbe und der Leipziger Vorstadt verknüpft.

Das städtebauliche Konzept mit der Nutzungsverteilung

bietet kleinteilige Wohnquartiere in enger Beziehung zu ausgeprägten öffentlichen und privaten Freiräumen an. Die Wohngebiete im Norden beziehen sich einerseits auf die grüne Achse und konturieren andererseits die Stadträume der Umgebung, die Straßenfluchten der Leipziger- und der Erfurter Straße. Die fünfgeschossigen Gebäude formulieren Blöcke, die immer wieder Einblicke in die Wohnhöfe ermöglichen. Siebengeschossige Hochpunkte akzentuieren markante Ecken und Sichtbezüge innerhalb dieser offenen Blockstruktur. Zum neuen Park hin bilden fünf- bis siebengeschossige Einzelbaukörper eine offene Parkkante und lassen so den Freiraum der neuen grünen Mitte bis hin zum kleinen Quartiersplatz spürbar werden.
Die Wohnbebauung gibt der Eventmeile ihren Rahmen und stärkt die linsenartige Figur des alten Leipziger Bahnhofs. Hier könnten besondere und experimentelle Wohnformen rund um diese eher geräuschintensiven Bereiche vorzusehen sein, während ein Familienwohnen im Inneren der Quartiere und an der Parkkante konzentriert werden sollte. Erdgeschossiges Wohnen ist als Hochparterre mit Vorgärten geplant, wohingegen Läden entlang der Leipziger-/Erfurter Straße die Versorgung des Quartiers sichern.
Die bestehenden gewerblichen und kulturellen Nutzungen der Eventmeile und des Alten Leipziger Bahnhofs werden gestärkt und verdichtet auch durch soziale Einrichtung und unter Berücksichtigung des vorgesehenen Gedenkorts.
Nachhaltigkeit wird bei den neuen Wohnbauten sichtbar: Luftzug durch Öffnung der Blöcke, Solarthermie, Nutzung von Grauwasser, auch Photovoltaik sowie die Nutzung der Dachflächen durch die Bewohner sind erste Stichworte.

Die Verkehrsanbindung und das Wegesystem

ermöglichen in diesem zukünftig autofreien Areal das angenehme Queren des Quartiers fußläufig oder mit dem Fahrrad. Ein übergeordneter Fahrradweg quert das gesamte Areal in Nord-Südrichtung. Alle Wohnhäuser verfügen über Adressen an den öffentlichen Wegen, die gleichzeitig als Feuerwehrzufahrt dienen.
In dezentralen (3-4) Verkehrshubs wird der Autoverkehr abgefangen und mit Infrastruktur im Erdgeschoss verwoben: neben dem Einzelhandel, vor allem Sport- und Gemeinschaftseinrichtungen. Fahrradplätze sind in unmittelbarer Wohnumgebung nachzuweisen. Nachhaltigkeit liegt hier in der Optimierung der Transportwege und der Reduzierung des Autoverkehrs sowie der Bereitstellung alternativer Mobilitätsangebote.

Das städtebauliche Freiraumkonzept

zeigt eine grüne Mitte gerahmt von neuen Wohnquartieren und bietet eine Parklandschaft auf den Spuren des historischen Bahnhofs, der zu ertüchtigenden Orangerie und des Aussichtsturms unter Berücksichtigung des Baumbestandes. Ruhige Erholungsfläche und Bewegungsflächen wechseln zu den lärmintensive Nutzungen. Sportflächen sind am Rand des Parks integriert. Die Eventmeile wird mit Spiel- und Freiflächen verdichtet und bis zur Elbe mit einem Aussichtsplateau/Schwimmschiff erweitert. Ein ruhiges Plateau zur Naturbeobachtung könnte im Gegensatz dazu den Abschluss des Biotops bilden, das entlang der alten Gleise als Gleispark ausgestaltet wird.
Die zentrale Verbindung durch das Quartier bildet die grüne Achse mit der gestalterischen Integration des Regenwassermanagements. Weitere Elemente von Nachhaltigkeit finden sich bspw. in gebundenen Wegdecken aus Abbruchmaterialien und der Berücksichtigung von Details wie Bienenkästen.

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