Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/wirtschaft/tomorrowshome/mikroelektronik.php 28.04.2025 14:02:48 Uhr 17.05.2025 11:06:04 Uhr

Mikroelektronik

Europas Halbleiter-Herz schlägt in Dresden

Dresden ist Europas größter und erfolgreichster Mikroelektronik-Standort: Jeder dritte in Europa gefertigte Mikrochip kommt von hier! Mit Silicon Saxony ist zudem Europas größtes Branchennetzwerk der Halbleiterindustrie in Sachsen angesiedelt. Hier treffen große Chip-Hersteller auf eine einzigartige Landschaft von Komponentenlieferanten, industrienaher Softwareexpertise, wissenschaftlichen Forschungsinstituten und eine innovative Start-up-Szene.

Jeder dritte in Europa gefertigte Mikrochip kommt aus Dresden!

Milliarden-Investitionen der Chiphersteller

Spatenstich für zweites Infineon-Werk in Dresden: Ministerpräsident Michael Kretschmer (links); Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission; Jochen Hanebeck, Vorstandsvorsitzender der Infineon Technologies AG (Mitte); Olaf Scholz (2.v.r); und Dirk Hilbert, Oberbürgermeister von Dresden.
Spatenstich für zweites Infineon-Werk in Dresden: Ministerpräsident Michael Kretschmer (links); Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission; Jochen Hanebeck, Vorstandsvorsitzender der Infineon Technologies AG (Mitte); Olaf Scholz (2.v.r); und Dirk Hilbert, Oberbürgermeister von Dresden.

Die globalen Chiphersteller TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Limited), GlobalFoundries, Infineon, Bosch und X-FAB investieren Milliarden in den Standort, bauen ihre Fabriken zu den modernsten Produktionsstätten weltweit aus und produzieren für Wachstumsmärkte wie Automobil- und Leistungselektronik sowie Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz. Das stark automatisierte und vernetzte Werk von Infineon Technologies Dresden dient mit seinen innovativen Eigenschaften dabei weltweit als Blaupause für die „Smart Power Fab“. Auch Bosch setzt in seiner neuen Dresdner Fabrik von Anfang an auf Industrie 4.0 – mit einer weitgehend automatisierten Fertigung und der Vernetzung der Produktionsanlagen über 5G.

Lange Tradition in der Halbleiterindustrie

Arbeiter in einem Reinraum bei Infineon in Dresden
Ein Reinraum-Mitarbeiter bei der Produktion von 300-mm-Wafern in Dresden.

Dresden als herausragender Standort für die Halbleiterindustrie hat eine lange Tradition: Bereits seit den frühen 1960er Jahren wurden hier erste Forschungen und Entwicklungen in diesem Bereich vorangetrieben. Auf persönliche Initiative des Halbleiterphysikers Werner Hartmann entstand 1961 die Dresdner Arbeitsstelle für Molekularelektronik. Damit war die Stadt europaweit eine der ersten, in denen Mikroelektronik umfassend erforscht und entwickelt wurde.

Nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 setzte die neue Sächsische Staatsregierung auf die Ansiedlung von hochtechnologischen Leuchttürmen, um Dresden als Zentrum der Mikroelektronik weiterzuentwickeln. Dieser weitsichtigen Politik ist es zu verdanken, dass global tätige Unternehmen wie Siemens (heute Infineon) und später AMD (heute GlobalFoundries) ihre ersten modernen Fabriken in Dresden errichteten.

Chip-Hersteller: zentrale Stütze für wirtschaftlichen Erfolg

Reinraum im Leibniz Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung, Mitarbeiter in Schutzanzug untersucht einen Wafer
Blick in einen Reinraum im Leibniz Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung. Hier werden dünnste Schichten und Nanostrukturen untersucht.

Heute sind die Halbleiterwerke namhafter Hersteller eine zentrale Stütze für den wirtschaftlichen Erfolg des gesamten Clusters und der Region. Auch eine Vielzahl kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) sowie Start-ups, etwa aus dem Bereich Chip-Design und den wichtigsten Teilen der Zulieferkette, sind in der Region aktiv und arbeiten an innovativen Lösungen für die Mikroelektronik. Gerade durch die enge Zusammenarbeit von Industrie, Forschung und Lehre ist Sachsen zum wichtigsten Standort für die Halbleiterindustrie in Deutschland und ganz Europa geworden.

Führende Akteure im globalen Chipherstellermarkt blicken nach Dresden

Neben Samsung und Intel ist TSMC einer der bedeutendste Chiphersteller der Welt. Der Bau von TSMCs ersten europäischen Fabrik in Dresden unter dem Namen European Semiconductor Manufacturing Company (ESMC) ist ein Joint Venture zwischen TSMC, Bosch, Infineon und NXP und beweist die große Attraktivität des Standortes – auch für die Marktführer der Branche. TSMC ist vor allem für fortschrittliche Fertigungstechnologien in der Halbleiterproduktion weltweit anerkannt. Diese Hersteller gewährleisten die globale Verfügbarkeit von Chips, die in diversen elektronischen Geräten Anwendung finden – auch dank der geplanten Produktion in Dresden.

Größtes Branchennetzwerk in Europa trifft auf Spitzenforschung

Reinraummitarbeiter blickt in einen Wafer

Ein wichtiger Motor für den Erfolg des Standorts ist Silicon Saxony, Europas größtes Branchennetzwerk der Halbleiter- und Mikrosystemindustrie: 600 Mitgliedsunternehmen – vom Start-up bis zum Global Player – bündeln hier ihre Kompetenzen. Unter dem Dach des „Silicon Saxony“ generieren in Sachsen 20.000 Menschen einen jährlichen Umsatz von rund 4  Milliarden Euro.

Darüber hinaus spielt die Spitzenforschung mit mehr als 40 Forschungs- und Entwicklungsinstituten eine Schlüsselrolle: Neben drei Instituten der Leibniz-Gemeinschaft sind hier gleich elf Institute der Fraunhofer-Gesellschaft beheimatet – damit ist Dresden die Stadt mit der bundesweit höchsten Dichte an Fraunhofer-Einrichtungen. Desweiteren leisten drei Max Planck-Institute und das Helmholtz-Institut Dresden-Rossendorf wertvolle Forschungsarbeit.

Und mit der Technischen Universität Dresden sitzt in der Stadt eine Exzellenzuniversität, die seit Jahren entscheidend zur Wirtschaftsstärke beiträgt.

In Silicon Saxony generieren rund 20.000 Menschen jährlich einen Umsatz von ca. 4 Milliarden Euro!

Gesamte Wertschöpfungskette für Produktion von Chips eng beieinander

Werk von GlobalFoundries von oben
Das hochmoderne Werk von GlobalFoundries im Dresdner Norden.

Die besondere Stärke des Standorts beruht dabei auf der vollständigen Präsenz der gesamten Wertschöpfungskette: Forschung und Entwicklung, unzählige Zulieferer und hochmoderne Produktionsstätten bilden ein starkes Cluster, das die großen Investitionen globaler Technologieführer in neue Anlagen angezogen hat. Ob Bosch, Zeiss Digital Innovation, Jenoptik, GlobalFoundries oder Infineon: Zahlreiche Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren klar zum Standort Dresden bekannt und investieren fortlaufend in modernste Technologien.

Die enorme Innovationskraft des sächsischen Mikroelektronik-Clusters zeigt sich auch in den neuesten Technologien, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette Anwendung finden – vom Einsatz von Sensorik und Robotik in der Fertigung über 5G-Campusnetze zur Echtzeit-Datenübertragung bis hin zu Big-Data- und KI-Lösungen für ein virtuelles Supply Chain Management. Die Branche ist breit aufgestellt, treibt Pilotanwendungen in vielen Zukunftsfeldern voran und befeuert damit gleichzeitig die Entwicklung der Stadt und der Region.

Deutschland als Schlüsselland in der Halbleiterindustrie

Auch dank dem Standort Dresden ist Deutschland mittlerweile von zentraler Bedeutung für die Halbleiterindustrie in Europa geworden. Mit einem starken Netzwerk an Forschungseinrichtungen und Herstellern ist Dresden gut positioniert, um Deutschlands strategische Rolle auf dem internationalen Halbleitermarkt zu festigen. Die Region profitiert dabei durch interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Industrie und Forschung, was zu innovativen Entwicklungen in der Mikroelektronik führt.

Dresden investiert massiv in städtische Infrastruktur

Bauarbeiter verlegen ein Rohr auf einer Baustelle
Bis Sommer 2026 baut die Stadtentwaesserung Dresden für 71 Mio. Euro einen ca. 10 Kilometer langen Abwasserkanal, der vor allem für die enormen Abwassermengen der großen Mikroelektronik-Unternehmen im Dresdner Norden bestimmt ist.

Um das Wachstum und die Anforderungen der Industrie auch künftig optimal zu unterstützen, investiert die Landeshauptstadt massiv in die städtische Infrastruktur. Unter anderem entstehen ein neues Umspannwerk, ein neues Flusswasserwerk, ein separates Abwassersystem für die Industrie – und auch in das regionale Stromnetz wird stark investiert, um maximale Netzstabilität und -sicherheit zu gewährleisten. Zudem wird der öffentliche Nahverkehr ausgebaut, um insbesondere den Dresdner Norden besser anzubinden.

Denn auch dank der dortigen Investitionen der Halbleiterindustrie und der damit steigenden Beschäftigungszahl in diesem Sektor, wird die Einwohnerzahl Dresdens laut offizieller Prognose von rund 570.000 (Stand Ende Juni 2023) bis 2040 auf etwa 603.400 steigen. Die Bevölkerung wächst demnach in den kommenden 17 Jahren um etwa 33.400 Personen oder 5,9 Prozent.

Anzeige

Partner