Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/stadtraum/zentrale-projekte/alter-leipziger-bahnhof/phase1/1120_Pesch-Partner-Architektur-Stadtplanung-GmbH-mit-wbp-Landschaftsarchitekten-GmbH.php 20.03.2024 11:11:32 Uhr 24.11.2024 23:23:57 Uhr |
1120_Pesch Partner Architektur Stadtplanung GmbH mit wbp Landschaftsarchitekten GmbH
In der ersten Phase des Wettbewerbs zum Alten Leipziger Bahnhof konnten sich alle Büros mit entsprechender beruflicher Qualifikation bewerben und einen ersten Entwurfsansatz zur konkreten Aufgabenstellung entwickeln. Insgesamt gingen 39 Entwürfe in die weitere Wertung ein – einen davon sehen Sie hier.
Beschreibung des Entwurfs
Leitidee des Entwurfs: Die Transformation des Areals zu einem vielfältigen, vitalen und gemischten Stadtquartier schreibt die Geschichte des Bahn- und Industriestandorts fort. Erhaltenswerte bauliche Relikte und Biotopstrukturen verbinden sich mit ortstypischen Typologien in neuer Interpretation zu einem einprägsamen Bild. Das neue Leipziger Viertel bildet Geschichte ab und ist mit zeitgemäßen Ergänzungen als Gelenk zwischen Neustadt und Pieschen zu identifizieren.
Integration in die Stadt Das Areal wird aus seiner Insellage befreit. Autofreie und begrünte öffentliche Räume vernetzen das Quartier mit der Inneren Neustadt, der Leipziger Vorstadt, Pieschen, dem Neustädter Hafen und der Elbaue. Die Bahnbögen an der Hansastraße werden durchlässig gestaltet und aus Richtung Neustädter Bahnhof zum Schaufenster des neuen Stadtquartiers. Baulich gefasste Entrees bilden Adressen zu Leipziger Straße und Eisenbahnstraße. Die Blöcke orientieren sich in Dichte und Höhe an der Umgebung, die Erdgeschosszonen der Wohnbauten werden – wie im Umfeld – als Hochparterre ausgebildet. Einzelne Hochpunkte setzen bauliche Akzente, ohne das Gesamtbild zu dominieren.
Quartier mit Eigenschaften: Bereits anzutreffende Initiativen und Nutzungen verstehen wir als Impulse für die Quartiersentwicklung. Auf dem Gelände des Leipziger Bahnhofs entsteht ein Kreativquartier mit Ateliers, Werkstätten und Ausstellungsräumen. Ergänzt wird das Angebot durch Indoor-Sportanlagen, Räume für Startups so wie den Gedenkort. Wohnen in aufgestockten Gewerbebauten ist denkbar. Die bestehende Eventspange nutzt die historischen Bauten und wird in das nördliche Hofquartier integriert. Möglichen lärmbedingten Konflikten mit der Wohnnutzung soll mit flankierenden Nutzungen – Gewerbe, Dienstleistung, Versorgung – vorgebeugt werden.
Promenade und Platz: Als Rückgrat des Quartiers stellt die Klimapromenade die Verbindung der Teilgebiete mit der Umgebung her. Als grünes Band gibt sie dem neuen Stadtquartier ein unverwechselbares Gesicht und tangiert den Leipziger Platz, der in der geografischen Mitte des Gebiets gelegen von allen Seiten gut erreichbar ist. Flankiert wird er durch die Markthalle in einem ehemaligen Schlachthofgebäude, die Veranstaltungshalle „Kleinvieh" sowie Restaurants, Cafes und kleinere Nahversorgungsangebote.
Orangeriepark: Der großartige Baumbestand im Umfeld der Orangerie wird mit einigen wenigen Wegen und Baumpflanzungen zu einer grünen Oase im Stadtquartier entwickelt. Nach Osten wird der Park mit Baumreihen bis zu den grünen Plätzen an der Hansastraße weitergeführt, nach Westen direkt zum Neustädter Hafen.
Gleispark: In seiner rauen, ruderalen Gestaltung erinnert das Grün an das historischen Gleisfeld. Einfach gestaltete Aufenthaltsflächen unter den bestehenden Gehölzen, informelle Spielangebote und naturnahe Flächen erhalten den Charme des Ortes und spiegeln die vielfältigen neuen Nutzungen in den umliegenden Gebäuden wider. Der Erinnerungsort im Anbau des alten Bahnhofsgebäudes erhält in der gläsern überdachten Ruine ein Gartenzimmer mit einer besonderen Aura.
Wohn- und Arbeitsumfeld: In der Mitte der Teilquartiere weiten sich die Straßenräume zu Squares auf, die als nachbarschaftliche Klimaplätze zum Treffen unter Bäumen dienen. Kleinkinderspiel und Flächen für das Regen wassermanagement wie Baumrigolen und Mulden ergänzen hier die intensive Nutzung. Die Höfe sind überwiegend nicht unterbaut, so dass hier grüne, baumbestandene Freiräume mit Gemeinschaftsgärten, Spielflächen und Flächen für das Regenwassermanagement entstehen können.
Mobilität: Vorrang im Quartier genießt der Fuß- und Radverkehr. Das grüne Band der Promenade bündelt und vernetzt ihn mit der Umgebung, überregionale Radwegeverbindungen werden in das Wegesystem integriert. Das Straßennetz erleichtert die Orientierung im Quartier und die Erreichbarkeit aller Einrichtungen auf kurzem Weg. Die Bündelung des ruhenden Verkehrs in Mobilitätshubs an den Quartiersrändern ermöglicht die Realisierung weitgehend autofreier Straßen und Plätze. Dezentral werden Car-Sharing, Leihfahrräder und E-Scooter angeboten. Die privaten Fahrradstellplätze werden in den Baublöcken und den Gebäuden untergebracht.
Blaugrünes Klimaquartier: Die Kompaktheit und Ausrichtung der Neubauten bietet günstige Voraussetzungen für einen sparsamen Energieverbrauch und die passive Nutzung der Solarenergie. Alle anfallenden Niederschläge werden auf den jeweiligen Baufeldern und den öffentlichen Erschließungsflächen versickert oder abgeleitet. Neben den extensiv begrünten Solardächern leisten auch die Dachterrassen mit ihrer intensiven Begrünung einen Beitrag zur Retention. Die Entwässerung der Belagsflächen erfolgt in den Wohnhöfen in Mulden auf den nicht unterbauten Vegetationsflächen. In den Straßenräumen und auf den Plätzen sorgen Baumrigolen für die temporäre Speicherung des Niederschlagswassers und für die Versorgung der Wurzeln in Trockenperioden.
Großansicht der Pläne als PDF
- Präsentationsplan (*.pdf, 23 MB)