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https://www.dresden.de/de/stadtraum/zentrale-projekte/alter-leipziger-bahnhof/phase1/1123_Dietrich-Untertrifaller-Architekten-GmbH-mit-Storch-Landschaftsarchitektur.php 20.03.2024 11:21:35 Uhr 22.11.2024 02:00:31 Uhr

1123_Dietrich Untertrifaller Architekten GmbH mit Storch Landschaftsarchitektur

In der ersten Phase des Wettbewerbs zum Alten Leipziger Bahnhof konnten sich alle Büros mit entsprechender beruflicher Qualifikation bewerben und einen ersten Entwurfsansatz zur konkreten Aufgabenstellung entwickeln. Insgesamt gingen 39 Entwürfe in die weitere Wertung ein – einen davon sehen Sie hier.

Zu sehen ist die Visualisierung eines möglichen Entwurfs des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof der Büros Dietrich Untertrifaller Architekten GmbH mit Storch Landschaftsarchitektur.
Visualisierung eines möglichen Entwurfs des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof

Beschreibung des Entwurfs

Bunt, laut, wild, authentisch und mit jeder Menge Geschichte – dies sind die Eindrücke, die man gewinnt, sobald man das historische Bahnhofsareal rund um den Alten Leipziger Bahnhof in Dresden betritt.

Sowohl die bestehenden Nutzungen als auch die gegebenen Gebäudestrukturen sind gänzlich heterogen und werden nur durch eines geeint: Die Natur und die Menschen, die sich den Ort im Laufe seiner Geschichte zu eigen gemacht haben.

Um dem einzigartigen Charakter des Ortes, dem Genius Loci, gerecht zu werden, bauen wir keinen neuen Stadtteil. Stattdessen schreiben wir viel mehr den gegebenen Ort mit all seinen ehrlichen Facetten fort, revitalisieren den Bestand und ergänzen ihn, um ihn für noch mehr Menschen erlebbar zu machen.

Ebenso wie die bisherigen Nutzungen verteilen sich auch die Neuen bunt gemischt über das gesamte Quartier, sodass die bestehende Vielfalt inhaltlich erweitert wird.

Die städtebauliche Setzung der einzelnen Baukörper bildet nach Osten zur Leipziger Straße eine Kante aus und lockert sich zu unserem zentralen Fahrradweg hin auf. Dieser verbindet als innere Haupterschließungsachse alle wichtigen Anschlusspunkte außerhalb des Quartiers und auch alle Quartiersplätze innerhalb des Areals. Beim Durchqueren des Quartiers passiert man auf diesem Wege ganz ohne Auto alle wichtigen Punkte: den bestehenden Skatepark, das Bahnhofsareal, die neuen Hauptplätzen und vieles mehr. In den Erdgeschosszonen befinden sich außerdem jede Menge gewerbliche Nutzungen vom Bioladen über die Fahrradwerkstatt bis hin zum Seconhand-Shop.

Im Fokus des Freiraumkonzeptes steht ebenfalls wie im Städtebau der Erhalt und die Integration der vorhandenen Strukturen und Vegetation in ein neues, stark durchgrüntes Stadtquartier.

Die Verknüpfung mit den umliegenden Wohn- und Stadtquartieren durch die Öffnung der Bahnbögen und Schaffung neuer Wegeachsen ist besonders wichtig, um diesen abgelegenen Ort mit dem Stadtgefüge zu vernetzen. Die neuen Wegeanbindungen nach Westen zur Leipziger Straße und deren Weiterführen bis zur Elbe sowie die Öffnung der vorhandenen Bahnbögen nach Osten, zur besseren Anbindung Richtung Leipziger Vorstadt und Bahnhof Neustadt, schaffen eine neue Hauptverbindung für Radfahrer und Fußgänger in Fortsetzung der bereits vorhandenen Achse an der Gehstraße.

Das Hauptaugenmerk liegt auf der Erhaltung und Integration des besonders wertvollen, wilden Grüns. Dabei werden vorhandene Trampelpfade und Wegebeziehungen aufgegriffen und weitergedacht. Vorgesehene Neupflanzungen werden mit standortgerechten klimaangepassten Arten ausgeführt. Es wird angestrebt, das anfallende Regenwasser komplett auf den Flächen zu versickern und zu verdunsten.

Die in das üppige Bestandsgrün wie eingestanzt wirkenden, geplanten Stadtquartiere werden durch den autofreien Charakter bestimmt. Wohnungsnahe Freiräume mit Aufenthalts-, Spielbereichen und Orten für „Urban Gardening“ sorgen für weiches, grünes Wohnen.

Der Bereich im ehemaligen Bahnhofsgebiet weist einen höheren Versiegelungsgrad als der nördliche Teil auf. Dieses derzeit stark verwilderte Areal wird zu einem urbanen Park mit Inseln intensiver Nutzung (Sport und Spiel). Der Erhalt der vorhandenen, denkmalgeschützten Strukturen, wie beispielsweise Gleisanlagen und Gebäude, stehen im Vordergrund.

Gleiches gilt für die beiden geplanten Quartierparks, zum einen auf dem Gelände des Villengartens Villeroy und Boch, zum anderen zwischen Erfurter Straße und dem Club Puschkin. Die Integration der ehemaligen Orangerie im Villengarten wird zukünftig als Teil der Anlage entwickelt. 

Insgesamt entsteht so ein neues Quartier im historischen Kontext, das divers, vernetzt, nachbarschaftlich, grün, lebendig und vor allem eins ist: authentisch.

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