Aufhebung der förmlichen Festsetzung des Sanierungsgebietes Dresden S-05.1, Dresden-Plauen
Die vom Stadtrat der Landeshauptstadt beschlossene Satzung über die förmliche Festlegung des Sanierungsgebietes Dresden S-05.1, Dresden - Plauen, öffentlich bekanntgemacht und in Kraft getreten am 17. Juni 1994 sowie die Satzung zur Gebietserweiterung, öffentlich bekanntgemacht und in Kraft getreten am 29. August 2005, wurden am 25.Juni 2015 rechtskäftig aufgehoben.
Von 1994 bis 2015 war der im Süden der Landeshauptstadt an der Weißeritz gelegene Stadtteil Dresden-Plauen eines von elf förmlich festgelegten Sanierungsgebieten der Landeshaupthaupt und somit Teil umfangreicher Fördermaßnahmen im Rahmen der Stadterneuerung. Plauen, erstmals 1206 urkundlich erwähnt, war jahrhundertelang landwirtschaftlich geprägt und eine wichtige Floßverbindung an der Weißeritz in die nahe gelegene Residenzstadt Dresden. Außerdem bot die malerische Landschaft im Plauenschen Grund berühmten Malern der Romantik wie Casper David Friedrich eine beeindruckende Kulisse für ihre Werke.
Die Zeit der Industrialisierung ist in Plauen eng mit dem Namen Gottlieb Traugott Bienert verbunden. Er modernisierte nicht nur die Plauener Hofmühle und entwickelte sie zu einer der größten Getreidemühlen in Sachsen, sondern errichtete auch für die Kinder seiner Arbeiter einen Kindergarten und eine Schule. In dieser Zeit entstand auch die für Plauen typische geschlossene Gründerzeitbebauung, welche den dörflichen Charakter Plauens verdrängte. Im Jahr 1903 folgte die Eingemeindung nach Dresden. Der Stadtteil blieb weitestgehend vom Krieg unzerstört. In der Nachkriegszeit lag das Augenmerk auf der Neuschaffung von Wohnraum durch industriellen Wohnungsbau, so dass die gründerzeitlichen Wohnquartiere in Plauen vernachlässigt wurden. Nach der Wiedervereinigung war das Plauener Stadtbild von ruinösen Wohnhäusern, Brachflächen, schadhaften Straßen und einem schmutzigen Weißeritzufer geprägt.
Auf Grund der erheblichen städtebaulichen Mängel, welche auch funktionale und soziale Defizite hervorbrachten, wurde ein Teil Plauens 1994 zum Sanierungsgebiet erklärt. Im Vordergrund stand die denkmalschutzgerechte und umweltverträgliche Sanierung der Gebäude unter ständiger Einbeziehung der Interessen der Bewohnerschaft. Das Sanierungsgebiet wurde 2005 um den historischen Ortskern erweitert, dessen bauliche Missstände durch die Hochwasserschäden 2002 verstärkt wurden. Im gesamten Förderzeitraum wurden etwa neun Millionen Euro Städtebaufördermittel für die Sanierung von Wohngebäuden und den Abbruch von Seiten- und Hintergebäuden verwendet. Neben der denkmalschutzgerechten Sanierung der Wohngebäude mit viel Liebe zum Detail konnten mit einem kleinen Anteil auch zwei öffentliche Gebäude, welche nicht direkt im Sanierungsgebiet lagen, wie das Rathaus im Stil der Neo-Renaissance im Ortszentrum und der ehemalige Plauener Bahnhof als Jugend- und Stadtteilhaus, saniert werden. Die Aufwertung von Straßen und öffentlichen Plätzen konnte ebenso erfolgreich realisiert werden wie die Schaffung von Kinderspielplätzen.
Mit der gezielten Hilfe der Städtebauförderung und dem hohen Engagement der Plauener Bürger, Eigentümer und aller am Sanierungsprozess beteiligter Akteure konnten die ehrgeizigen Ziele im Quartier erreicht werden und sich Plauen heute wieder zu einem attraktiven Stadtteil mit hoher Aufenthaltsqualität für Jung und Alt entwickeln.