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https://www.dresden.de/de/stadtraum/planen/stadtentwicklung/stadterneuerung/stadtteile/Sanierungsgebiet-Loebtau.php 19.12.2024 06:52:53 Uhr 26.12.2024 17:35:37 Uhr

Löbtau

Löbtau ist eine der ältesten urkundlich erwähnten Siedlungen im Elbtal. Über viele Jahrhunderte war es ein reiches Bauerndorf an der Weißeritz. Da es vorwiegend von Viehzucht lebte, wurde Löbtau auch spöttisch "Kuhlöbte" genannt. Durch die Ansiedlung vieler Fabriken im 19. Jahrhundert entstand hier eines der ältesten Industriegebiete Sachsens. Der Ort wurde zur Vorstadtgemeinde und zum Arbeiterwohnort. In dieser Zeit entstanden auch die "Würfelhäuser" nach den Plänen von Emil Überall. Die als "Dresdner Kaffeemühlen" genannten Wohnhäuser prägen noch heute den Stadtteil.

Allgemeine Daten

  • Gebietsgröße: 66,9 Hektar
  • Inkrafttreten der Sanierungssatzung: 17. Juni 1994
  • Durchführungszeitraum: 1994 bis 2023
  • Fördervolumen: etwa 18 Millionen Euro
  • rechtskräftige Aufhebung der Sanierungssatzung: 21. April 2023

Ausgewählte Projekte der Städtebauförderung

Quartier Volksbadgarten

Auf dem ehemaligen Fabrikgelände wurde nach umfangreicher Altlastensanierung die von Vandalismus und Vermüllung geprägte unzugängliche Schmuddelecke zu einem beliebten Kleinod im Stadtgefüge entwickelt. Der helle freundliche Badweg bindet heute an den Neuen Annenfriedhof an und erschließt damit das größte Grün- und Freiflächenpotenzial des Stadtteils aus südöstlicher Richtung. Das als Einzeldenkmal geschützte ehemalige Volksbad wird als Kita nachgenutzt und ist als öffentliches Gebäude erhalten. Der Bewegungspark nimmt als Stadtteilpark die drei Themen Bewegung, Wasser und Industriekultur auf.

Im südlichen Teil des Parks sind einige alte Maschinen der ehemaligen Fabrik ausgestellt. Ein beim Abriss der Maschinenhallen gefundener Brunnen wurde in Form einer Handschwengelpumpe in die Neugestaltung des Parks aufgenommen. Dort kann das Wasser aus etwa elf Meter Tiefe auf eine schiefe Ebene gepumpt werden, welches dann eine aus Seifensteinen gepflasterte Rinne durchläuft, die den Schriftzug „Volksbad“ bildet. Im nördlichen Bereich des Parks bieten ein Balancierparcours sowie zwei Fitnessnischen Bewegungsangebote für Alt und Jung.

Spielplatz Tharandter Straße 17

Auf dem Grundstück Tharandter Straße 17 befanden sich mehrere, ursprünglich gewerblich genutzte und seit langer Zeit leerstehende Gebäude mit erheblichen Bauschäden. In Vorbereitung der Gestaltung zu einer Freizeit- und Erholungsfläche für Anwohnende sowie als Spielfläche wurde das Grundstück durch die Stadt angekauft und die mit Altlasten behaftete Gewerbebrache grundhaft saniert. 

Es entstand eine dauerhafte Anlage zur Freude von Groß und Klein, welche zugleich als „grüner Trittstein“ an der Weißeritz das einstige Ufer erlebbar macht. Beschattete Sitze laden zum Verweilen ein, Kletterfelsen und Fahrradparcours sind ebenfalls Teil des neu gestalteten Spielplatzes.

Weißeritz-Terrasse

Die neu gestaltete Grün- und Freifläche liegt direkt an der Weißeritz. Es entstand eine großzügig angelegte Treppen- und Sitzanlage mit Hochbeeten und Bäumen. Die Freifläche soll mit Spielangeboten wie dem „Kugellabyrinth“ und „Vier gewinnt“ zum Aufenthalt mit Blick auf die Weißeritz einladen. Eine Blühwiese wurde angelegt. Drei Hopfenbuchen führen die vorhandene Baumreihe der Agnes-Smedley-Straße nach Norden fort. Die neu angelegte Weißeritz-Terrasse soll die Aufenthaltsqualität stärken und den Kaltluftaustausch begünstigen.

Stadtteilzentrum und Zentralhaltestelle

Innerhalb des Sanierungsverfahrens wurden die Rahmenbedingungen für die Geschäfte verbessert, um die Attraktivität des Einkaufserlebens für die Kunden zu erhöhen. Durch die Ansiedlung bzw. den Erhalt verschiedener Gewerbeeinheiten und Dienstleistungsunternehmen trägt beispielhaft das Stadtteilzentrum an der Kesselsdorfer Straße zur positiven Entwicklung des Gebietes bei.

Im östlichen Bereich der Kesselsdorfer Straße wurde 2018/19 die Zentralhaltestelle Tharandter Straße unter anderem durch die Dresdner Verkehrsbetriebe AG umgestaltet, von Barrieren befreit, großzügig überdacht und beidseitig mit Fahrradwegen flankiert. Die Fußwege wurden neu gestaltet und neue Bäume gepflanzt. Der 350 Meter lange, autofreie Fußgängerboulevard auf der unteren Kesselsdorfer Straße sorgt für deutlich mehr Attraktivität im Löbtauer Stadtteilzentrum.

Löbtop e. V. – Kulturverein und Stadtteilladen

Im Stadtteilladen „Löbtop“ bietet der Kulturverein seit 2022 am neuen Standort auf der Gohliser Straße 1 einen Begegnungsraum für die Bürgerinnen und Bürger von Löbtau. Der Verein führt vielfältige nachbarschaftliche Veranstaltungen und Kulturprojekte durch. Auch Bürgerwerkstätten finden hier statt. Der Löbtop e. V. möchte die vielfältige lokale Kultur, die Identität von und den Zusammenhalt im Stadtteil stärken.

Die Landeshauptstadt Dresden förderte den Verein unter anderem mit zwei "Nachbarschaftsbänken" vor dem Stadtteilladen. Die Bänke dienen nicht nur als Ort zum Verweilen und Ausruhen, sondern auch zur Belebung des Ortes und bieten die Möglichkeit für Begegnungen und Gespräche. Sie werden mit großer Freude zu allen Zeiten gern genutzt.

Stadtsanierung in Löbtau

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