Aufhebung der förmlichen Festsetzung des Sanierungsgebietes Dresden S 8, Cossebaude - Altstadt
Die vom damaligen Gemeinderat Cossebaude am 12. August 1996 beschlossene Satzung über die förmliche Festlegung des Sanierungsgebietes Cossebaude-Altstadt wurde rechtskräftig am 27. März 2014 aufgehoben.
Der Stadtteil Cossebaude wurde im Juli 1997 nach Dresden eingemeindet und liegt idyllisch im Elbtal im Nordwesten der Landeshauptstadt. Von 1996 bis 2012 war Cossebaude eines der elf förmlich festgelegten Sanierungsgebiete im Stadtgebiet und somit Bestandteil von umfassenden Erneuerungsmaßnahmen.
Cossebaude war den größten Teil seiner über neunhundertvierzigjährigen Geschichte ein kleines Bauerndorf, welches für Wein- und Obstanbau bekannt war. Mit der Errichtung der Eisenbahnstrecke Dresden-Coswig steigerte sich die Ansiedlung von Industriebetrieben und mit dem einhergehenden Bevölkerungszuwachs verdichtete sich auch die ländliche Siedlungsstruktur. Trotz dieser Verdichtung ist Cossebaude immer noch durch eine lockere Bebauung vor allem mit gründerzeitlichen Blockvillen und hohem Grünflächenanteil gekennzeichnet.
Die Vernachlässigung der gründerzeitlichen Wohnviertel im Städte- und Wohnungsbau der DDR führte auch in Cossebaude zu einer starken Verschlechterung der Wohnverhältnisse. Der Großteil der Gebäude wies nicht nur erhebliche Mängel an der Gebäudesubstanz auf, sondern entsprach auch nicht dem zeitgemäßen Standard. Funktionale Defizite, wie zum Beispiel der unzureichende Anteil an öffentlichen Grünflächen verstärkten den schlechten Zustand und somit die die Notwendigkeit des Handelns.
1996 wurde Cossebaude förmlich festgelegt als Sanierungsgebiet, um die erkannten Missstände konsequent abzubauen. Die vordergründigen Ziele der Sanierung waren die Verbesserung der Bausubstanz und die Modernisierung der bestehenden Wohnungen. Hinzu kamen die Aufwertung des Ortsbildes mit der Einrichtung eines funktionierenden Ortskernes sowie die Aufwertung der Straßen und Gehwege. Für die Umsetzung der ehrgeizigen Ziele wurden rund fünf Millionen Euro Städtebaufördermittel aus dem Bund-Länder-Programm „Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahme“ bereitgestellt.
Neben der grundhaften Gebäudesanierung konnte in den 16 Jahren Förderzeit auch der Großteil der öffentlichen Straßen und Plätze umfassend erneuert werden. Die Sanierung des Heimathauses Cossebaude konnte dabei ebenso realisiert werden wie die Sanierung und der Neubau der Kindertagesstätte Cossebaude. Somit erreichten die Sanierungsmaßnahmen nicht nur eine Aufwertung der technischen Infrastruktur sondern auch eine Verbesserung der sozialen und kulturellen Gegebenheiten in Cossebaude.
Durch den gezielten Einsatz von öffentlichen und privaten Investitionen und das engagierte Vorgehen aller Beteiligten im Stadtteil konnten die hoch gesteckten Ziele erreicht werden. Cossebaude entwickelte sich zu einem heute attraktiven und lebenswerten Stadtteil mit hoher Aufenthaltsqualität.
Eine detaillierte Zusammenfassung der Sanierung in Cossebaude bildet die 2012 erschienene Broschüre „Cossebaude Altstadt 1996 bis 2012“.