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Leipziger Vorstadt/Hechtviertel

Das "Hecht" entstand ab Mitte des 19. Jahrhunderts als Arbeiterwohnviertel im Stadtteil Leipziger Vorstadt. Nach der Zerstörung des Großteils der Häuser im zweiten Weltkrieg und dem weiteren Verfall bis zur politischen Wende 1990, beschloss der Stadtrat 1992 die Sanierung. Durch seine ruhigere Lage und enge Verbindung zur Neustadt hat sich Hechtviertel zu einem beliebten Wohnort für junge Familien entwickelt.

Allgemeine Daten

Gebietsgröße: 26,9 Hektar
Inkrafttreten der Sanierungssatzung: 6. Mai 1993
Geschätztes Fördervolumen: 20 Millionen Euro
Durchführungszeitraum: 1993 bis 2020
rechtskräftige Aufhebung der Sanierungssatzung: 20. November 2020

Ausgewählte Projekte der Städtebauförderung

St.-Pauli-Kirche

"AZ Conni"

Kindertages- und Jugendbegegnungsstätte Alternatives Zentrum Conni e. V.

Aufwertung des Wohnumfeldes

Rudolf-Leonhard-Straße 38

Sanierung und Aufwertung des Wohnumfeldes durch Abriss des linken Nebengebäudes

Rudolf-Leonhard-Straße 38 nach der Sanierung – das linke Seitengebäude wurde abgerissen und der Innenhof erweitert, 2007

Stadtsanierung im Hechtviertel

Ausführliche Informationen

Sanierung ab 1992

Im Jahr 1992 beschloss der Stadtrat die Sanierungssatzung für das Hechviertel. Handlungsbedarf bestand zu Beginn in der Sicherung der vorhandenen ruinösen Bausubstanz, um den weiteren Verfall zu verhindern. Durch Restitutionsansprüche auf etwa 95 Prozent der Grundstücke im Gebiet und damit ungeklärte Eigentumsverhältnisse, erfolgte zuerst die Förderung von Sicherungsmaßnahmen. Ziel war es, so viel wie möglich an historischer Bausubstanz bis zur Klärung der Eigentumsverhältnisse zu retten. Im Anschluss waren geförderte sowie frei finanzierte Modernisierungen möglich. Bei Abschluss von Modernisierungs- und Instandsetzungsverträgen ab 1994 wurde ein Mietpreis- und Belegungsrecht für zwölf Jahre ab Erstbezug vereinbart, um der Bewohnerschaft einen Verbleib im Viertel zu ermöglichen.

Wie die Öffentlichkeit mitwirkte

Bei der Sanierung des Hechtviertels gab es eine Vielschichtigkeit an Themen zu bearbeiten und Interessensgruppen zu beachten. Auch Hausbesetzungen gehörten dazu. Daher war es eingangs ein wichtiges Ziel, dass die „Sanierungsbetroffenen“ mitwirken konnten. Mieter und Gewerbetreibende nutzten ebenso die Sprechstunden im eingerichteten Stadtteilbüro.

120 geförderte Maßnahmen

Von 1993 bis 2020 wurden 120 Maßnahmen, wie Sicherungs-, Rückbau-, Erschließungs- sowie Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen auf privaten, kirchlichen, kommunalen und sonstigen Grundstücken gefördert. Rund 97 Prozent der Wohnungen konnten umfassend saniert beziehungsweise modernisiert werden. Auch konnten fast alle Straßen des Gebietes mit Hilfe von Städtebaufördermitteln erneuert und umgestaltet werden.

Grünes Hechtviertel

Ziel ist es, in Zukunft möglichst keine weiteren Gebäude in dem ohnehin sehr kompakt bebauten Viertel zu errichten, um eine Überwärmung des Gebietes vor allem in den Sommermonaten zu vermeiden. Umfrageergebnisse der Bewohnerschaft unterstrichen den Wunsch nach dem Erhalt zahlreicher begrünter Innenhöfen. Der im Jahr 2016 neu eröffnete S-Bahnhof Bischofsplatz sowie die verstärkte Nutzung von Carsharing-Angeboten könnten außerdem positiv auf den Verzicht privater Pkws und zur verstärkten Nutzung von Carsharing in dem zentrumnahen Wohngebiet beitragen.