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Äußere Neustadt

Mit der Instandsetzung und Modernisierung der Gebäude und des Wohnumfeldes hat sich mit der Äußeren Neustadt ein Viertel entwickelt, das durch die Sanierung der Gründerzeitbauten und das ganz besondere Flair aus Geschäften, Gaststätten und alternativer Kultur heute als hervorragender Anziehungspunkt für Dresdner und ihre Gäste gilt.

Allgemeine Daten

Gebietsgröße: 87,5 Hektar
Inkrafttreten der Sanierungssatzung: 18. November 1991
Durchführungszeitraum: 1991 bis 2024
Fördervolumen: etwa 87 Millionen Euro
rechtskräftige Aufhebung der Sanierungssatzung: 3. Januar 2024

Gut zu wissen

Größtes, erhaltenes Wohnquartier der
Gründer- und Kaiserzeit Deutschlands

Die Äußere Neustadt gilt als eines der größten, erhaltenen Wohnquartiere der Gründer- und Kaiserzeit Deutschlands. Den zweiten Weltkrieg überstand sie weitgehend unbeschadet, dennoch wurde bis 1989 der Abbruch der meisten Gebäude geplant. Industrieller Plattenwohnungsbau sollte die stark verfallenen und teilweise leerstehenden Häuser ersetzen.

Auf Initiative der aktiven und sehr engagierten Bewohnerschaft wurde die Äußere Neustadt bereits zum Ende des Jahres 1990 als erstes und bis heute größtes Sanierungsgebiet Dresdens festgelegt. Die Sanierung ist beispielhaft gelungen. Der einst verrufene Stadtteil gilt heute mit seinem ganz besonderen Flair aus Geschäften, Gaststätten sowie alternativer Kultur als Szeneviertel und hervorragender Anziehungspunkt für Dresdner und ihre Gäste.

Ausgewählte Projekte der Städtebauförderung

Nordbad – Umbau, Erweiterung und Sanierung

Einer Bürgerinitiative gelang es 1989 mit dem Aufruf „Bürger, rettet das Nordbad“ viele Bewohner des Stadtteils und Mitglieder des Stadtrates für die dringend notwendige Sanierung des identitätsstiftenden Nordbades zu sensibilisieren, es damit vor dem Abriss zu bewahren. 1993 bestätigte der Stadtrat die Sanierung des Bades. Ab 1995 begannen die denkmalgerechte Sanierung des Bades und die Gestaltung des Umfeldes.

Das 1996 wiedereröffnete Nordbad ist eine der wichtigsten öffentlichen Einrichtungen des Stadtteils. Das Bad trägt erheblich zur Wohnqualität des Viertels bei. Die Wiedereröffnung des Nordbades war für die erfolgreiche Entwicklung des Sanierungsgebietes Äußere Neustadt ein wichtiger Meilenstein.

www.nordbad-dresden.de

Stadtteilhaus – Prießnitzstr. 18

Mit Fördermitteln wurden das Dach, die Fenster und Außenmauern saniert. Der Stadteilhausverein übernahm im Wesentlichen den Innenausbau des Gebäudes und war maßgeblich am Erhalt wertvoller Details beteiligt. Das Stadtteilhaus ist der gesellschaftliche Anker im Stadtgebiet und zeichnet sich durch die vielen bunten Initiativen unter einem Dach aus. Die Buntheit macht die Neustadt aus, prägt wesentlich ihr Bild und das gemeinsame Miteinander speziell in diesem Stadtgebiet.

www.stadtteilhaus.de

Prießnitzstr. 18 – Stadtteilhaus vor der Sanierung 1995

Prießnitzstr. 18 – Stadtteilhaus nach der Sanierung 2018

Stadtsanierung in der Äußeren Neustadt

Wie die Äußere Neustadt entstand

Der im 17. Jahrhundert entstandene Vorort mit seinen Gast- und Vergnügungsstätten, Bademöglichkeiten sowie der Nähe zur Dresdner Heide wurde 1835 sowohl politisch als auch wirtschaftlich an die Stadt Dresden angeschlossen und nach König Anton von Sachsen (1755 bis 1836) benannt. In der Gründerzeit ab 1871 profitierte das Viertel vom enormen wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands. An den Straßen entstanden zumeist Klinkerbauten mit vier Etagen und einem Mansarddach, deren detailreiche Fassaden klassizistische Schmuckelemente aus Sandstein zierten. Diese Gebäude prägen noch heute maßgeblich das Bild der Äußeren Neustadt.

1991 bis 2024: Sanierung und Stadterneuerung mit Städtebaufördermitteln

Stadterneuerung ab 1991

Besonderer Handlungsbedarf bestand Anfang der 1990er-Jahre in der Sicherung der in hohem Maße baufälligen, teils ruinösen, denkmalpflegerisch und städtebaulich sehr wertvollen Gebäude. Deren weiterer Verfall musste dringend verhindert werden. Insgesamt wurden in den Anfangsjahren mehr als 7,5 Millionen Euro für Sicherungsmaßnahmen an Dächern, Gauben, Schornsteinköpfen, Dachrandbereichen und Fenstern eingesetzt. Außentoiletten, Kohleöfen und veraltete Elektroanlagen wurden durch moderne Sanitär-, Heizungs- und Elektroanlagen ersetzt. Die ungeklärten Eigentumsverhältnisse bei etwa 97 Prozent der Grundstücke infolge der von den Alteigentümern angemeldeten Restitutionsansprüche verhinderten zu Beginn zunächst bei vielen Gebäuden bauliche Maßnahmen in größerem Umfang.

Sanierung von 242 Wohngebäuden

Um den Verfall der Bausubstanz im Fördergebiet „Sanierungsgebiet – Dresden Äußere Neustadt“ zu stoppen, wurden insgesamt 240 Sicherungsmaßnahmen an den Außenseiten der Gebäude durchgeführt. Bis in die 2000er Jahre führte die Stadt 116 Rückbau- und Abbruchmaßnahmen durch sowie 242 Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen an Wohngebäuden. Die Geschlossenheit der Bebauungsstruktur mit der typischen kleinteiligen Mischung aus Wohnen und Gewerbe konnte bewahrt werden. Private Eigentümer wurden durch eine umfangreiche Beratung und Förderung animiert, die Instandsetzung und Sanierung der Gebäude vorzunehmen. Bei Abschluss von Instandsetzungs- und Modernisierungsverträgen wurde für den Erstbezug ein Mietpreis- und Belegungsrecht über 12 Jahre vereinbart. Damit sollte den Bewohnern ein Verbleib im Stadtteil ermöglicht werden.

Neugestaltung von Innenhöfen und Freiflächen

Auf 116 städtischen und privaten Grundstücken wurden ungenutzte, desolate Bunker, Garagen und/oder Nebengebäude abgebrochen, die Innenhöfe damit maßgeblich entsiegelt. In der behutsamen Stadterneuerung hat der Rückbau störender Nebengebäude einen großen Stellenwert. Die Gestaltung der Innenhöfe beeinflusst in einem erheblichen Umfang die Wohnqualität. Durch den Abbruch ungenutzter Gebäude und Nebengebäude konnten wertvolle Freiflächen für die Naherholung geschaffen werden.

Ab 2000 – Umgestaltung von Straßen und öffentlicher Plätze

Ab dem Jahr 2000 konzentrierte sich die Landeshauptstadt verstärkt auf die Umgestaltung der Straßen und öffentlichen Plätze, die regelmäßig mit der Erneuerung der Versorgungsleitungen aller Medienträger einherging. Dort, wo es möglich war, wurden Straßenbäume gepflanzt. In anderen Straßen reichten Straßen- und Gehwegquerschnitte nicht aus. Außerdem verhinderte die Lage der Versorgungsleitungen weitere Einbauten (Fahrradständer und Bäume). Durch barrierefreie Wege, Gehwegvorstreckungen und die Einrichtung von Tempo-30-Zonen konnte die Verkehrssicherheit im Gebiet vor allem für die Fußgänger erheblich verbessert werden.

Heute: beliebtes Szeneviertel zum Ausgehen und Wohnen

Der reizvolle Wechsel von restaurierten und alten Häusern, engen Gassen und verwinkelten Hinterhöfen mit Kneipen, Restaurants und Geschäften, die Freiräume und Spielplätze, die Nähe zur Heide und zur Elbe ziehen weiterhin junge Familien ins Viertel, wenn auch bevorzugt in die ruhigeren Wohnstraßen. Heute gibt es in der Äußeren Neustadt rund 190 Einkehrmöglichkeiten: von Eiscafé über Szenekneipe und Bistro bis zur Sushi-Bar und zum Indischen Restaurant. Die kleinteilige Einzelhandels- und Dienstleistungsstruktur mit oft inhabergeführten Geschäften zur Versorgung im Quartier blieb größtenteils erhalten. Großmärkte und Filialisten sind überwiegend am Rand des Gebietes zu finden. Die Äußere Neustadt blieb bunt, kreativ und immer ein wenig anders. Und das wird sie auch künftig sein.

Sanierungsgebiete – hilfreiche Links zum Thema

Broschüre zum Download (*.pdf, 18 MB)

Sanierungsgebiet Dresden-Äußere Neustadt – Die Gründerzeit für die Zukunft bewahren
Informationen zu Sanierungsgebieten

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Größtes, erhaltenes Wohnquartier der
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Stadtsanierung in der Äußeren Neustadt

Wie die Äußere Neustadt entstand

1991 bis 2024: Sanierung und Stadterneuerung mit Städtebaufördermitteln

Stadterneuerung ab 1991

Sanierung von 242 Wohngebäuden

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