Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/stadtraum/planen/stadtentwicklung/stadterneuerung/stadtteile/loschwitz.php 01.11.2024 13:44:25 Uhr 15.11.2024 04:24:28 Uhr

Abgeschlossenes Sanierungsgebiet Loschwitz

Die Landeshauptstadt Dresden ist durch eine große städtebauliche Vielfalt geprägt. Neben dem historischen Teil des Stadtzentrums und den Gründerzeit- und Villenvierteln gibt es auch einige erhaltene Siedlungskerne, welche den besonderen Charakter der Landeshauptstadt Dresden ausmachen. Eines der größten erhaltenen „Dörfer in der Stadt“ ist der ehemalige Winzer- und Fischerort Loschwitz.

Allgemeine Daten

  • Gebietsgröße: 9,0 Hektar
  • Beschluss Gemeinderat: 30. April 1993
  • Öffentliche Bekanntmachung: 16. Januar 2014
  • Gesamtfördermittel: 7,5 Millionen Euro
  • davon für öffentliche Vorhaben: 3,8 Millionen Euro
  • private Vorhaben: 3,3 Millionen Euro
  • Durchführungszeitraum: 1993 bis 2013

Stadtsanierung in Dresden-Loschwitz

Über die Jahrhunderte mehrfach abgebrannt, vom Hochwasser der Elbe oft stark betroffen und von der baulichen Expansion der Gründerzeit in seiner Existenz bedroht, widerstand der ehemalige Winzer- und Fischerort Loschwitz nicht zuletzt wegen seiner einmaligen Lage zwischen Hang und Fluss allen Widrigkeiten. Der letzten großen Bedrohung seiner historischen Substanz war der Dorfkern in der Zeit der DDR ausgesetzt. Fehlende materielle Voraussetzungen und eine auf Neubau setzende Planungsideologie führten bis zum Ende der 80iger Jahre des vorigen Jahrhunderts trotz privater Initiative zu schweren baulichen Schäden an vielen Gebäuden. Viele Einzeldenkmale waren zu dieser Zeit bereits ruinös und vom endgültigen Zerfall bedroht.

Grade noch rechtzeitig konnte 1992 durch den vorangegangen politischen Wechsel mit Fördermitteln des Bund-Länder-Programms „Städtebauliche Erneuerung“ der weitere Verfall gestoppt werden. In der Folge konnten große Teile des alten Dorfkerns saniert werden. Neben den mit viel Engagement der Eigentümer sanierten privaten Bauten, wurde vor allem auch der öffentliche Bereich unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten auf die historischen Strukturen zurückgeführt. Gemeinbedarfseirichtungen wie das Leonardimuseum und die Alte Feuerwache als Sitz des Kunst- und Kulturvereins wurden nach den Vorgaben des Denkmalschutzes saniert und modernisiert. Der Körnerplatz wird nach jahrelanger Verödung und Verfall seinem Ruf als Gründerzeitensemble von europäischer Bedeutung wieder gerecht. In den Geschäften ist die Zeit des Leerstandes oder schnellen Inhaberwechsels vorbei. Die zum Teil über 100 Jahre alte versorgungstechnische Infrastruktur wurde komplett ausgetauscht und nach heutigen Bedürfnissen erweitert.

Nach oft langen Bauphasen, während der die Anwohner erhebliche Einschränkungen hinnehmen mussten, wurde das Stadtteilzentrum Loschwitz wieder zu einem vitalen städtebaulichem Kleinod entwickelt. Das an Nachhaltigkeit orientierte Erneuerungskonzept ist in über 20 Jahren Sanierungstätigkeit weitestgehend umgesetzt und die alte Urbanität der Örtlichkeit wieder hergestellt.

Das Ziel, mit Hilfe der Städtebauförderung wesentliche Teile der wertvollen Bausubstanz in ihrem Zusammenhang zu erhalten und durch geeignete Nutzung auch für die nächste Generation erlebbar zu machen, wurde in Loschwitz erreicht. In der Folge wurde die Sanierungssatzung und damit die Wirkung des besonderen Städtebaurechtes am 16. Januar 2014 rechtsverbindlich aufgehoben.