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Neue Mitten. Fotografie aus Skopje und Dresden

4. Februar bis 31. Juli 2020

Skopje Plakat
Das Plakat zur Ausstellung - coronabedingt war sie, statt wie vorgesehen bis zum 27. März, nun bis 31. Juli 2020 zu sehen.

Die Ausstellung zeigte Fotografien von Ivan Blazhev, Aleksandar Kondev und Matthias Schumann aus verschiedenen Serien, die bei ihren Aufenthalten in der jeweiligen Partnerstadt bzw. in ihrer Heimatstadt aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Dresden und Skopje entstanden sind. Ivan Blazhev und Aleksandar Kondev leben in der mazedonischen Hauptstadt Skopje, Matthias Schumann in Dresden.

Mit ihren in der Galerie 2. Stock ausgestellten Werken präsentierten die drei Fotografen, die auch zur Eröffnung anwesend waren, ein breites bildnerisches Panorama mit vielen Facetten der beiden Städte und ihrer Bewohner. Ein Schwerpunkt der Ausstellung lag auf Architektur als Träger des urbanen kulturellen Gedächtnisses.

Neben seinen an der Street Photography geschulten Menschenbeobachtungen in beiden Städten zeigte der mazedonische Fotoveteran Aleksandar Kondev Fotografien der Frauenkirche, die er über zwei Jahrzehnte immer wieder besuchte, als Symbol für den Zusammenhalt der Menschen über die Stadtgesellschaft hinaus in zeitlos wirkenden Schwarzweiß- und Farbaufnahmen.

Dem gegenüber war von Ivan Blazhev – inspiriert von der Lektüre des Dresden-Buches „Schlachthof fünf“ von Kurt Vonnegut – eine Lochkamera-Serie zu sehen, die mit unserer Wahrnehmung von historischen oder vermeintlich historischen Gebäuden spielt. Außerdem waren Teile seiner Portraitserie „Gesichter einer Stadt“ über junge Menschen in Skopje und Teile seines Fotoessays „Drei Uhr morgens“ zu sehen.

Durch die fotografische Neukombination architektonischer Details wichtiger modernistischer Gebäude beider Städte arbeitete der Dresdner Fotograf Matthias Schumann in der Serie „concrete memories“ skulpturale Qualitäten von Bauwerken der Dresdner Nachkriegsmoderne und des brutalistischen Stils in Skopje heraus und lud damit die Betrachter ein, diese Architekturepoche der 1960er bis 1980er Jahre mit neuen Augen zu sehen.

Dresden und Skopje

Dresden und die nordmazedonische Hauptstadt Skopje blicken auf eine über fünfzigjährige Städtepartnerschaft zurück. Auslöser war ein tragisches Ereignis: Am 26. Juli 1963 wurde Skopje von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht, bei dem mehr als 1.000 Menschen ihr Leben und etwa drei Viertel der Bevölkerung ihr Obdach verloren. Unter Schirmherrschaft der Vereinten Nationen und mit internationaler Unterstützung aus über 80 Ländern wurde die jugoslawische Stadt wiederaufgebaut. Auch die junge DDR schickte eine Delegation des Roten Kreuzes, das seinen Sitz in Dresden hatte. Die humanitäre Kooperation mündete 1967 in eine Städtepartnerschaft. Daran erinnert auch eine der neuen Straßen im Westen von Skopje – sie trägt als Dank den Namen Drezdenska.

Skopje wurde in den darauffolgenden Jahrzehnten in neuem nachkriegsmodernistischen Stil wiederaufgebaut, bevor in den vergangenen zehn Jahren die Innenstadt durch das Projekt „Skopje 2014“ aufs Neue einer radikalen Schönheitsoperation unterzogen wurde.