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Florenz im Rückspiegel

3. Oktober bis 3. November 2016

Johannes Vogel: Taube, den Mülleimer betrachtend, Aquarell und Tusche, 2016
Lilith Gerlach: Erster Sonnenstrahl, nach dem Regen, Acryl, 2016

Die Ausstellung "Florenz im Rückspiegel" der Freien Waldorfschule Dresden war ein Extrakt der künstlerischen Arbeiten, die während der traditionellen Kunst- und Abschlussfahrt beider 12. Klassen in Italien entstanden sind. Die dreiwöchige Studienreise am Schuljahresende 2016 führte die 58 Schüler auf unterschiedlichen Routen nach Venedig und in Dresdens Partnerstadt Florenz.

Nach dem Erproben verschiedener künstlerischer Techniken wie Grafik, Malerei und Plastik in der Waldorfschulzeit  bot das Arbeiten in der Toskana, mitten in der Natur, jede Menge weiterer Ausdrucksmöglichkeiten. Auch wer sich bislang mit dem Pinsel weniger anfreunden konnte, hatte nun die Wahl zwischen Steinhauen, Schnitzen, Fotografie, Performance, Land- und Body-Art …

Das Thema „Renaissance Recycling“ lenkte den Blick auf Weggeworfenes und von Touristen als auch Einheimischen Unbeachtetes. Das Regenrinnenstück wurde aufgebogen zum Malgrund, die in der Unterkunft gefundene Spangendose zur Muschel, aus der die Drahtvenus entsteigt. Ein abgeplatztes Stück vom Reisebus,  Pflanzen, Marmorstaub, Palettendreck oder Kaffeesatz: Alles wurde auf seine Verarbeitungsmöglichkeiten hin getestet. Die oft von Renaissancekünstlern dargestellte „Verkündigung“ erfuhr zahlreiche Verwandlungen und wurde in die Gegenwart geholt. Der Experimentierfreude der Schüler wurden keine Grenzen gesetzt. Kleine Teams gestalteten – im Bewusstsein des letzten Zusammen-Seins nach zwölf Jahren Schulzeit – gemeinsam Bildideen wie das grafische Geflecht angeleuchteter Körpersilhouetten oder die „Morgenübungen“.

Die Auswahl der bereits im Schulhaus und im Garten der Kunstausstellung Kühl präsentierten Werke fokussierte sich auf Florentiner und weitere italienische Motive.

Hintergrund Freie Waldorfschule Dresden

Die Freie Waldorfschule Dresden ist eine staatlich genehmigte Schule in freier Trägerschaft. Gegründet im Jahr 1929, ist sie heute eine Gemeinschaftsschule für insgesamt 800 Schüler, die von der ersten bis zur 12. bzw. 13. Klasse (Abitur) gemeinsam lernen. Die alljährliche Studienfahrt in die Toskana ist Bestandteil des Lehrplans und Teil des Waldorfabschlusses in der 12. Klasse.

Hintergrund Partnerstadt Florenz

Florenz und Elbflorenz sind nicht nur durch die Leidenschaft für Kunst und Kultur verbunden. 1978 vereinbarten beide Städte auch ihre städtepartnerschaftliche Zusammenarbeit. Die Stadt am Arno ist eines der bedeutendsten Kunstzentren der Welt, nirgendwo sonst gibt es so viel Kunst und original erhaltene Architektur aus der Zeit der Renaissance zu erleben. Die Schwerpunkte der Städtepartnerschaft liegen – kaum verwunderlich – im Kunst- und Kulturaustausch, aber auch mehrere Jugendbegegnungen finden jedes Jahr statt.