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Bewegung
13. Juli bis 28. September 2016
Die Ausstellung „Bewegung“ stellte die Schönheit des geschriebenen Wortes in den Mittelpunkt und präsentierte Arbeiten von Künstlern aus Dresden und dem Nahen Osten.
Die „Kreise“ und Radierungen von Katrin Süss finden international große Anerkennung. Die Impulse für ihre Arbeiten entspringen aus der intensiven Auseinandersetzung mit Geschichte, aber auch mit aktuellem Zeitgeschehen und ihrer Beschäftigung mit Sprachen und Schriften. Ihre Gedanken fängt sie in eigene Schriften und Zeichnungen ein und gestaltet diese zu Kunstwerken.
Dirk Fröhlichs Graphiken entstanden eigens für diese Ausstellung und spielen mit Begriffen, die im sinnbildlichen Umfeld von „Bewegung“ zu finden sind. Die „Bausubstanz“ seiner Graphiken ist die Klangnotation der Wörter, aus denen er Zeichen entwickelt. Die Zeichen gestaltet er als Bild, das wiederum einen Hinweis auf den Sinn des jeweiligen Wortes gibt.
Till Ansgar Baumhauers „Poems from Herat“ war ein Kooperationsprojekt mit afghanischen Künstlern. Die Serie entstand im Rahmen seiner Promotion (2015) an der Bauhaus Universität Weimar. Sein Thema war die Darstellung von Langzeitkriegserfahrungen in den visuellen Kulturen des Dreißigjährigen Krieges und des Afghanistankonfliktes. In dieser Ausstellung waren drei Reihen aus dieser Serie zu sehen, denen Texte des Dreißigjährigen Krieges zugrunde liegen: ein Gedicht von Andreas Gryphius, der Text eines Madrigals von Heinrich Schütz und kriegspropagandistische Flugblattexte. Die Texte wurden ins Daripersische übersetzt und in Gebrauchs- und Künstlerkalligrafien übertragen.
Mit Mohammad Ghanoum und Hassan Massoudy waren zwei der bedeutendsten orientalischen Kunstkalligrafen der Gegenwart in der Ausstellung vertreten. Hassan Massoudy ist im Irak geboren und lebt seit 1969 in Paris. Seinen Arbeiten liegen stets ein Vers oder ein philosophischer Gedanken zu Grunde, dessen Essenz er in klangvolle Farbgebilde übersetzt. Gezeigt wurden drei Arbeiten des Künstlers aus den Jahren 2007/2008 aus einer privaten Sammlung. Mohammad Ghanoum lebt in Damaskus und ist dort Professor an der Fakultät für Architektur und an der Kunsthochschule. Trotz seines weltweiten Ruhms und zahlreicher internationaler Ehrungen ist er seiner Heimat treu geblieben. Seinen eigenen und für ihn typischen Stil entwickelte der Damaszener Künstler und Kalligraph bereits Mitte der siebziger Jahre. Im Mittelpunkt seiner Werke steht das Wort, aus denen sich einzelne Buchstaben lösen, die sich in berauschender Bewegung zu Arabesken bilden. „Liebe“ (Hubb), „Gott“ (ALLAH), „Al-Watan“ (Die Heimat) und „Sham“ (Damaskus) sind Worte, die in Ghanoums Arbeiten zu musikalischen Kompositionen werden.
Über den Verein
Der Verein Freunde des modernen Orients hat sich im Jahr 2011 gegründet, um in Deutschland die Vielfalt der Kulturen des Nahen und Mittleren Ostens zu vermitteln. Er will dazu beitragen, Vorurteile abzubauen, Wissenslücken zu schließen und einen aktiven Beitrag für ein Miteinander in Frieden zu leisten. Das Ziel der Aktivitäten ist die Förderung der gegenseitigen Akzeptanz und des gegenseitigen Respekts. In der Form gemeinsamer Projekte verwirklicht der Verein seine Vorstellung einer verbindenden kulturellen Brücke mit einem lebendigen Austausch in beide Richtungen.