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BILDWELT aufgefächert

8. November 2017 bis 16. Februar 2018

Miller
Richard Miller: Selbstbildnis, Öl auf Leinwand
Battisti
Walter Battisti: Selbstbildnis mit Pelz und ..., Öl auf Leinwand

"BILDWELT aufgefächert" hieß die erste Ausstellung der vierteiligen Jahresreihe „Bild Welt – Welt Sicht“ der freien Künstlergruppe „12 Nischen“. Sechs Künstlerinnen und Künstler zeigten ihre Arbeiten in einer Mischung verschiedener Ausdrucksgattungen: Grafik, Malerei und Fotografie. Diese Zusammenstellung erlaubt einen weitgefächerten Einblick in künstlerische Welt-Sichten. Die Außenwelt ist dabei eine sich aus der künstlerischen Reflexion ergebende Positionierung und Findung. Der Zugang zur Wirklichkeit kann gedacht, beschreibend, plötzlich aufleuchtend, traumhaft, zukunftsweisend, aber auch ganz aus dem Inneren heraus reflektiert und in Kunst umgesetzt werden. Ausgestellt sind Werke von Walter Battisti, Teodora Dimitrijević, Owen Ford, Philipp Hille, Kerstin Junker und Richard Miller. Letzterer ist ein Sonderfall: Er ist der einzige Nicht-Zeitgenosse – und eine (Wieder-)Entdeckung.

Die Werke des 1905 in Leipzig geborenen und 1959 im Künstlerhaus Loschwitz verstorbenen Richard Miller zeigen Dresden und Umgebung auf eine ganz klassische Art und Weise in Ansichten, die es heute so nicht mehr gibt. Die Welt-Sicht Millers ist eine huldigende, die Wirklichkeit beschreibende. Er überträgt seine Sicht in einem präzisen malerischen Stil mit einigen Eigenheiten.

Auch Phillipp Hille sieht Dresden als seine Inspirationsquelle. Die Stadt ist ihm ein Ort vieler kleiner, kurioser Begegnungen. Er sucht Besonderheiten, findet Momente als Zeichen der menschlichen Kreativität und macht, indem er sie für uns bannt, darauf aufmerksam.

Teodora Dimitrijević geht in Ihrer Findung verallgemeinernd und formelhafter vor. Sie findet in ihren Grafiken, Fotografien und Werken der Street-Art Metaphern, Symbole und Muster des Seins, die von einem globalen Bewusstsein zeugen. Dabei lenkt sie den Blick auf das, was wichtig ist, was uns zu denken geben sollte.

Die Malerei von Kerstin Junker offenbart eine von innen hervor dringende Suche nach szenischen Phänomenen. Sie fühlt sich den Malern der Romantik verbunden, bei denen das Licht eine fast ätherische Besonderheit hatte. Das gibt sie in ihren Bildern einerseits als Phänomen an sich und anderseits in Landschaften und Portraits wieder.

Die Welt-Sicht von Owen Ford ist ähnlich wie die von Richard Miller beschreibend, in ihrer farblichen Note von virtuoser Kraft. Er findet und malt menschenleere Orte, zum Beispiel Felslandschaften, in denen der Mensch harmonisch seinen Platz haben kann, ohne dominant in den Vordergrund zu dringen.

Weitgehend versponnen in sich erscheinen die Werke des Südtiroler Malers und Grafikers Walter Battisti. In seinen Selbstbildnissen, Stillleben und Zeichnungen, sucht und findet er aus einer inneren Dringlichkeit heraus Formeln und Symbole, die die persönliche Eigenheit oder Befindlichkeit ausdrücken.