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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/archiv/natuerlichkeiten1.php 30.05.2022 14:15:11 Uhr 22.11.2024 11:16:08 Uhr

Zyklus und Ausbruch

2. Dezember 2021 bis 25. Februar 2022

1. Ausstellung der Jahresreihe „Natürlichkeiten“

In ihrer Jahresreihe „Natürlichkeiten“ stellen die Dresdner Sezessionistinnen die Mensch-Umwelt-Beziehung ins Zentrum ihrer künstlerischen Auseinandersetzung. Inwiefern Konsumorientierung von essentiellen Bedürfnissen oder zunehmende Individualisierung von gesunder Subjektivität unterscheidbar sind, reflektierten die Künstlerinnen Kerstin Franke-Gneuß, Karin Heyne, Gabriele Reinemer und Irene Wieland in der ersten Ausstellung der neuen Jahresreihe mit dem Titel „Zyklus und Ausbruch“.

Natur und Literatur sind wesentliche Impulse für Kerstin Franke-Gneuß. Die Künstlerin transformiert Wahrnehmung und Gestaltungswillen in abstrakte linien- und flächenbasierte Kompositionen, die sie in verschiedenen Tiefdruckvarianten der Radiertechnik zu komplexen Bildräumen entwickelt.

Karin Heynes druckgrafische Arbeiten basieren auf fotografischen Stillleben, Notaten von Alltagssituationen wie einem Mittagessen oder dem Abwasch im Spülbecken. In mehreren Etappen überträgt sie die Schwarzweißfotografien in das Medium des farbigen Siebdrucks. So entsteht aus profanem Alltagschaos ein Kosmos kaleidoskopartiger Spiegelungen.

Gabriele Reinemers plastisches und fotografisches Werk ist geprägt von Sujets humaner Verletzlichkeit und Diskontinuität. Dokumentarisch erfasst sie u. a. architektonische Ausschnitte. In Reihungen werden identische oder alternierende Aufnahmen aneinandergefügt. Es entstehen mosaikgleiche Bildteppiche, die uns mit der Tristesse der einstigen Nutzung der Gebäude oder der Missachtung historischer Bausubstanz konfrontieren.

Pandemiebedingt verstärken sich soziale Isolation und die Einschränkung unseres Bewegungsradius. Vor diesem Hintergrund sind Irene Wielands farbintensive Gouache- und Tuschmalereien auf Papier zu lesen. Angeregt wird die Künstlerin von fotografischen Fensterausblicken ihres Bekanntenkreises. Naturerfahrung und konkrete mitmenschliche Begegnung verarbeitet die Künstlerin zudem in pigmentbeschichtete Laserschnittobjekten aus Stahl, die zwischen Gegenständlichkeit und Stilisierung changieren.

In den darauffolgenden drei Schauen kreisen die Arbeiten der übrigen 13 Künstlerinnen um „Verletzlichkeit und Verantwortung“, „Wachstum und Wandel“ sowie „Ressource und Konsequenz“.




Der Dresdner Sezession 89 e. V.

Die Künstlerinnenvereinigung Dresdner Sezession 89 e.V. prägt seit über 30 Jahren das Kunstgeschehen der Landeshauptstadt. In der Vernetzung mit der (inter-)nationalen Künstlerszene entwickeln die Künstlerinnen und Kunstwissenschaftlerinnen Ausstellungen und Projekte, die die Öffentlichkeit für das Schaffen weiblicher Kunstakteure sensibilisieren.

Zentraler Ort ist die gemeinsame „galerie drei“, die mittels institutioneller Förderung des Amtes für Kultur- und Denkmalschutz der Landeshauptstadt betrieben wird.

Kontakt:
Dresdner Sezession 89 e. V.
galerie drei
Prießnitzstraße 43
01099 Dresden

www.sezession89.com

 

Kopf
Irene Wieland: Kopf Pink, Laserschnitt – Stahl pulverbeschichtet, 2012
Denkmal
Gabriele Reinemer: Denkmalfassadensünde, Fotografie 2017-2021
Helm
Kerstin Franke-Gneuß: Helm, Radierung, 2015
Universum
Karin Heyne, Universum, Serigrafie, 2000