Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/politik/oberbuergermeister/neue-heimat-showroom.php 13.02.2024 19:49:08 Uhr 21.11.2024 13:29:45 Uhr |
Grußwort zur Ausstellungseröffnung Neue Heimat Dresden 2025 (Showroom)
Sonderausstellung im Deutschen Hygiene Museum
Freitag, 11. Oktober 2019
- Es gilt das gesprochene Wort. -
Sehr geehrte Frau Staatsministerin,
sehr geehrter Herr Prof. Vogel,
sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
„Neue Heimat Dresden 2025“ – so lautet das Motto unserer Bewerbung um den Titel Kulturhauptstadt Europas. Vor wenigen Tagen haben wir in Berlin offiziell unsere Bewerbungsunterlagen eingereicht und gemeinsam mit sieben anderen Städten der Öffentlichkeit vorgestellt.
Diese Pressekonferenz in den Räumen der Kulturstiftung der Länder in Berlin war ein gelungener Auftakt für die heiße Phase, die uns nun bis zum 12. Dezember bevorsteht.
„Wir glauben, dass unsere Stadt exemplarisch für Europa stehen kann. Wir wollen Kulturhauptstadt werden, weil wir eine neue Kultur des Miteinanders brauchen. Eine Kultur, die derzeit wahrscheinlich an vielen Orten dringend von Nöten ist. Der Titel ist also nicht nur das Ziel, sondern Mittel zum Zweck.“ Diese Worte stammen nicht von mir oder aus unserem Bewerbungsbuch, sondern von Elisabeth Kreutzkamm-Aumüller, die sicherlich vielen von Ihnen mit ihrem Bäckerei-Unternehmen bekannt ist. Sie ist nicht nur Mitglied im Kuratorium der Kulturhauptstadt-Bewerbung, sondern sie hat auch unsere Bewerbung in Berlin vor der Presse vorgestellt.
Viele haben sich sicherlich gefragt, warum ausgerechnet das „Bäcker-Liesl“? Warum nicht der Oberbürgermeister, warum nicht Herr Dr. Klein oder Herr Schindhelm? Warum nicht Jan Vogler oder Roland Kaiser? Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Wenn wir unser Motto „Neue Heimat“ ernst meinen, dann muss unser Konzept weit über den üblichen Kulturbegriff hinausgehen. Eine „Neue Heimat“ bezieht sich nicht nur auf unsere reiche Tradition, unsere herausragenden Kulturbetriebe und unsere vitale Kunstszene. „Neue Heimat“ ist ein gesellschaftlicher Anspruch, der alle Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt einbeziehen soll.
Oder um es mit Frau Kreutzkamm-Aumüllers Worten zu sagen: „Eine neue Heimat beginnt vielleicht zuerst in der Backstube.“
Doch wie können wir einen solchen Anspruch erfüllen? Der Grundzug unserer Bewerbung ist die konsequente Aufteilung aller Projekte in zwei Bereiche. Ein Teil wird zentral durch das Kulturhauptstadtbüro der Stadt gesteuert, finanziert und begleitet werden – der sogenannte kuratierte Teil. Genauso wichtig ist uns aber, dass es einen zweiten Teil von Projekten gibt, der allein durch bürgerschaftliches Engagement und die Partizipation der Stadtteile entsteht – der sogenannte nicht-kuratierte Teil. Hierfür hat dieser Stadtrat den Grundstein gelegt, in dem wir heute nicht nur direkt gewählte Stadtbezirksbeiräte und Ortschaftsräte haben. Sondern viel wichtiger ist die Tatsache, dass jeder Stadtbezirk über ein eigenes Budget verfügt. Wenn – wie ich mir sehr wünschen würde – dieses Budget pro Einwohner mit dem kommenden Haushalt wächst, dann ist es möglich, Projekte für die Kulturhauptstadt zu entwickeln, die näher am Bürger und den Stadtteilen nicht sein könnten. Unser Ziel ist es, die Kulturhauptstadt nicht auf das historische Zentrum und die etablierten Kulturinstitutionen zu beschränken, sondern sie wirklich in jedem Stadtteil erlebbar und vor allem gestaltbar werden zu lassen.
Dieses unmittelbare Erlebnis von Heimat ist für mich das Herzstück unserer Bewerbung.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
vor uns liegen spannende Wochen. Neben der Ausstellung hier, werden wir uns intensiv auf die Präsentation unserer Bewerbung in Berlin vorbereiten. Denn wir haben starke Konkurrenz und unsere Mitbewerber haben starke Bewerbungen vorgestellt. Aber ich freue mich auch sehr, dass nun nach langen Monaten des Denkens und Schreibens in vielen großen und kleinen Runden, jetzt endlich die Zeit da ist, dass unsere Bewerbung greifbar wird. Hier im Hygiene-Museum können sich die Dresdner zum ersten Mal ein umfassendes Bild über unsere Bewerbung machen. Viel mehr noch: Die Menschen sind aufgefordert sich zu beteiligen, mitzugestalten und so Teil unserer Bewerbung zu werden.
Ich würde mich sehr freuen, wenn auch Sie heute Abend zu einem Teil unserer Bewerbung werden würden und mit uns gemeinsam in die „Neue Heimat“ starten.
Vielen Dank.