Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/stadtraum/umwelt/elbwiesen/lebensraum-fuer-tiere-und-pflanzen/kuckuck.php 18.10.2021 15:18:29 Uhr 21.11.2024 18:43:44 Uhr |
Der Kuckuck
Der Kuckuck ist ein Langstreckenzieher. Auf dem Zug nach Afrika in sein Winterquartier und zurück fliegt er tausende Kilometer. Dementsprechend spät im Jahr erscheint er wieder in unseren Gefilden: von April bis September ist er bei uns zu sehen.
„Kuckuck, kuckuck“, lockt das Männchen in unseren Wäldern, halboffenen Landschaften mit Buschvegetation oder auch in Gewässernähe ein Weibchen in sein Revier. Die Anzahl der abgelegten Eier variiert und kann, je nachdem wie viele Wirtsnester vorhanden sind, mehr als 20 Eier betragen. Sie alle werden in fremde Nester gelegt, nachdem ein Ei aus dem fremden Nest geschupst oder gefressen wurde. Dabei späht er seine „Opfer“ manchmal tagelang aus, um den richtigen Zeitpunkt zur Eiablage zu finden.
Als Brutparasit, der seine Eier nicht selber ausbrütet, sondern sie in artfremde Nester legt, ist der Kuckuck allseits bekannt.
Es gibt viele sogenannten Wirtsvogelarten. Neben der Bachstelze zählen zu den bevorzugten Wirtsvögeln Teich- und Sumpfrohrsänger. Vermutlich sind diese entlang der Elbe die häufigsten Wirtseltern des Kuckucks.
Das Kuckucksweibchen bevorzugt bei der Suche nach Wirten bestimmte Vogelarten, deren Eier in Farbe und Größe denen der Kuckuckseier ähneln. Aber spätestens nachdem das Kuckucksjunge zwei bis drei Wochen lang Insekten gefressen hat, wirkt die „Mutter“ bei der Fütterung aufgrund des Größenunterschieds todesmutig.
Neben Insekten frisst der Kuckuck auch Spinnen, Regenwürmer, Raupen und Schnecken – oder eben die Eier der zukünftigen Wirtseltern.
Der Kuckuck ist in der „Roten Liste“ mittlerweile als gefährdeter Vogel eingetragen.
Der Klimawandel macht ihm zunehmend zu schaffen, denn der Frühling beginnt bei uns immer zeitiger im Jahr. Die Wirtsvögel – deren Brutbeginn sich nach Temperatur und Nahrungsangebot richtet – sind Eltern geworden, ehe der Kuckuck unsere Breiten erreicht.
Aber auch die intensive Landwirtschaft und deren Einsatz von Chemikalien drängt den Kuckuck und seine Wirtsvögel zurück: Er findet immer weniger Gelegenheit, einem anderen Vogel ein Ei unterzuschieben.