Friedrichstadt

Die Entstehung der Vorstadtgemeinde Friedrichstadt (benannt nach Kurfürst Friedrich August I., bekannter als August der Starke) im Jahre 1730 bedeutete einen wesentlichen Schritt zur Ansiedlung und Bebauung mit Häusern. August der Starke ließ einen Bebauungsplan, deren rechteckiges Straßennetz noch heute besteht, erstellen. In der nunmehr bebauten Friedrichstraße mit Wohnhäusern, Palais und noch heute bestehenden historischen Anlagen sowie weiteren Straßen sah die Stadt Dresden eine lukrative Quelle für Steuereinnahmen. Daraufhin erfolgte 1835 die Eingemeindung in die Residenzstadt Dresden.

Die Friedrichstadt war der am meisten bombardierte Stadtteil Dresdens, es wurden 440 Gebäude durch die Luftangriffe 1945 zerstört. Viele noch erhaltene Gebäude fielen in der DDR-Zeit dem Abriss zum Opfer. Zurück blieben zumeist leere Flächen. An anderer Stelle entstanden lange Gebäudezeilen in Plattenbauweise. Angesichts der negativen Entwicklung, des Sanierungsstaus und der unterschiedlichen Nutzungsbeziehungen stand man Anfang der 2000er Jahre vor einer enormen städtebaulichen Herausforderung. Ein Drittel der historischen Friedrichstadt bestand aus Brachflächen und Baulücken. Das Jahrhunderthochwasser im August 2002 verschärfte die Situation in der Friedrichstadt drastisch.

Sicherung der Gebäude in letzter Minute und Abbruchmaßnahmen

Die Sicherung von Gebäuden bedeutete für einige Eigentümer buchstäblich Rettung in letzter Minute. Insgesamt galt es, sechs Gebäude in der Friedrichstadt vor dem Einsturz oder dem weiteren Verfall zu bewahren. Im denkmalgeschützten Areal des Ostravorwerks mit einer Gebäudesubstanz aus dem 12. Jahrhundert konnten gleich zwei Gebäude vor dem endgültigen Verfall bewahrt werden. Allerdings konnten oder sollten nicht alle Gebäude saniert werden – es musste auch Platz geschaffen werden für Neues. Die Grundstücke wurden mit Fördermitteln von Altlasten wie Schuppen, Garagen und alten Produktionsgebäuden befreit.

Neubau und Sanierung von Gebäuden

Die Entwicklung eines Stadtteils lässt sich am deutlichsten an seinen Gebäuden ablesen. Bei einem Blick auf die Friedrichstadt zeigt sich schnell, dass die Entwicklung hier aus vielen Kapiteln besteht. Vor allem in den letzten Jahren konnte Altes erhalten und Neues geschaffen werden. Die Städtebauförderung leistete bei der Sanierung der historisch wertvollen Bausubstanz einen großen Beitrag. Aber auch ohne Förderung schufen die Eigentümer neue Elemente. Doch wo Neues entsteht, wachsen auch Diskussion und Kritik. Aber genau diese unvergleichliche Mischung macht den „Stadtteil der Kontraste“ aus.

Aus Brachland wird Grünland

Auf vielen der verwilderten Brachflächen in der Friedrichstadt entstanden im Zuge der erhöhten Wohnungsnachfrage Neubauten, wodurch die Verdichtung zunahm. Umso wichtiger war es daher, vorhandene Grünflächen zu erhalten und Brachen zu multifunktionalen Freiflächen umzugestalten. Gerade in Zeiten mit immer neuen Hitzerekorden bilden Grün- und Freiflächen wichtige mikroklimatische Inseln und sorgen für Abkühlung. Die in der Friedrichstadt neu gestalteten Grünflächen sorgen nun für eine angenehme Aufenthaltsqualität.

Straßen und öffentliche Plätze im Fokus der Stadterneuerung

In der Friedrichstadt waren die Straßen lange Zeit in einem desaströsen Zustand. Erlebbare Plätze gab es so gut wie gar nicht. Angesichts der vorwiegenden Wohnbebauung war es das Hauptziel, die Lärmemissionen zu reduzieren, um dadurch eine bessere Wohnqualität zu erreichen. Es entstanden funktionsgemäße Straßenquerschnitte, die einerseits die erforderlichen Mindestbreiten aufweisen und andererseits die Fahrgeschwindigkeit dämpfen. Ein weiterer Schwerpunkt war die Einordnung von Straßenbäumen. Die meisten Straßen sind jetzt alleeartig mit schattenspendenden Bäumen bepflanzt. Zudem erhielt ein Platz eine barrierefreie Gestaltung und es entstanden dringend benötigte Parkplätze für Autos und Fahrräder.

Nach mehr als 15 Jahren Stadterneuerung zeigt sich die Friedrichstadt in einem anderen Gewand. Im Windschatten der Innenstadt ist aus einem wenig attraktiven Areal ein lebhafter und dynamischer Stadtteil geworden, der nicht nur bei Familien und Studierenden gefragt ist. Trotz der günstigen Lage zur Innenstadt, dem Ostragehege und der Elbe brauchte die Friedrichstadt lange, bis sie aus ihrem Dornröschenschlaf erwachte. Im Zuge der neugestalteten öffentlichen Räume, der Erneuerung von Straßen sowie der Sanierung von Gebäuden erlebte die Friedrichstadt einen Imagewandel. Sie besticht heute vor allem durch ihre charmante Mischung aus Historie und Moderne. Nahezu alle architektonischen Epochen sind in diesem Stadtteil zu entdecken. Die Friedrichstadt ist heute einer der am stärksten wachsenden Dresdner Stadtteile.

In der Friedrichstadt bieten Vereine und Organisationen kostenfreie Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Über die nachfolgenden Links erhalten Sie weitere Informationen und können sich für einzelne Angebote anmelden.

Verfügungsfonds

Mit Mitteln aus dem Verfügungsfonds können kleinere Vorhaben finanziert werden. Die Gesamtkosten werden dabei zu 50 Prozent über die Finanzmittel des Verfügungsfonds gefördert. Anfragen und Anträge können jederzeit im Umweltzentrum Dresden e. V. oder im Amt für Stadtplanung und Mobilität eingereicht werden.

Förderung von Initiativen

Die Landeshauptstadt Dresden fördert Initiativen, die Projekte im Interesse der Bewohnerschaft und der Stadtverwaltung umsetzen. Damit sollen das ehrenamtliche Engagement und verschiedene soziale Angebote im Stadtteil unterstützt werden.

Die Finanzierung der Projekte erfolgt neben städtischen Mitteln durch Fördermittel aus den Programmen der Europäischen Union (EU), des Bundes und des Freistaates Sachsen. So werden Projekte im Rahmen der EU-Förderung „EFRE - Nachhaltige Stadtentwicklung“ sowie im Bund-Land-Förderprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ finanziert.

In den nebenstehenden Links erfahren Sie mehr über die verschiedenen Förderprogramme.

Übersicht der Fördermittel

• Fördermittel der Landeshauptstadt Dresden
• Fördermittel von Bund und Land
• Fördermittel der Europäischen Union

Abteilung Stadterneuerung

Stadterneuerung (Abt.)

Landeshauptstadt Dresden
Amt für Stadtplanung und Mobilität

Besucheranschrift

Freiberger Straße 39
01067 Dresden

---

Themenstadtplan

E-Mail stadterneuerung@dresden.de

---

Postanschrift

Postfach 12 00 20
01001 Dresden

---

Öffnungszeiten

Montag	9 bis 12 Uhr
Dienstag	9 bis 12, 13 bis 17 Uhr
Donnerstag	9 bis 12, 13 bis 17 Uhr
Bitte vereinbaren Sie vorab einen Termin per Mail oder Telefon.

Telefon 0351-4883620
Fax 0351-4883813