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https://www.dresden.de/de/leben/stadtportrait/europa/partner/brazzaville/urban-farming-digitalprojekt.php 11.05.2022 17:58:00 Uhr 22.12.2024 14:57:04 Uhr

Virtueller Connective Cities-Projektworkshop zu Urban Farming in Brazzaville und Dresden

Menschen aus Dresden und Brazzaville bei einer Gartenführung
Führung durch den Versuchsgarten in Brazzaville 2020
Visualisierte Planungsideen in Form von digitalen Notizzetteln
Visualisierung der Ideen beim digitalen Planungstreffen

Die Landeshauptstadt Dresden und die Partnerstadt Brazzaville vereinbaren Projektzusammenarbeit

Am 16. November 2021 kamen Vertretende aus den beiden Stadtverwaltungen von Dresden und Brazzaville zu einem digitalen Projektworkshop zum Themenfeld Urbaner Gartenbau und Urbane Landwirtschaft zusammen. Auch künftige Projektpartner sowie Expert:innen mit Fachwissen zum Thema waren eingeladen, darunter die Sächsischen Gartenakademie (LfULG), sowie verschiedene zivilgesellschaftliche Akteure, wie der Kleingartenverein Flora 1 e. V. und der Stadtverband „Dresdner Gartenfreunde“ e. V. Ermöglicht und moderiert wurde der Austausch durch Connective Cities - Internationale Städte-Plattform für Nachhaltige Entwicklung, ein Kooperationsprojekt zwischen der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Engagement Global – Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) – sowie den Deutschen Städtetag.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde berichtete das Dresdner Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft von den Besuchen urbaner Gartenflächen in Brazzaville und Dresden. Auf großes Interesse stießen die unterschiedlichen Ansätze, welche in Brazzaville verfolgt werden und vom Direktor für Landwirtschaft und städtische Ernährung der Stadtverwaltung Brazzaville vorgestellt wurden. Im Anschluss waren alle Teilnehmenden eingeladen, erste Projektideen zu diskutieren und nächste Schritte zu formulieren. Auf einem digitalen Whiteboard wurden die Ideen dokumentiert. Für die weitere Zusammenarbeit wurde schließlich ein Projekt-Koordinationsteam, bestehend aus dem Direktor für Landwirtschaft und städtische Ernährung und dem Direktor für Außenbeziehungen und Kooperation in Brazzaville, sowie der Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik im Bürgermeisteramt der Stadt Dresden festgelegt.

Das Themenfeld Urbane Landwirtschaft/Urbaner Gartenbau stand bereits bei den gegenseitigen Delegationsbesuchen zwischen Brazzaville und Dresden in den Jahren 2019 und 2020 auf der Agenda. Dabei wurden sowohl in Dresden als auch in Brazzaville unterschiedliche Formen urbaner Gartenflächen besucht und die Chancen und Herausforderungen diskutiert.

In Dresden gibt es zahlreiche unterschiedliche Formen des urbanen Gärtnerns. Von klassischen Kleingartensparten über Gemeinschaftsgärten bis hin zu den Internationalen Gärten, welche mit ihrem Konzept über das Gärtnern hinaus auch zu interkultureller Kompetenz und einer friedlichen Gesellschaft beitragen. Die Gartenanlagen in Dresden gelten als „Grüne Lunge“ vor der Haustür und wirken sich positiv auf das Wohnumfeld und das Stadtklima aus. Darüber hinaus steigern sie die Artenvielfalt in der Stadt und sensibilisieren die städtische Bevölkerung für nachhaltige Lebensstile. 2021 hat in Dresden - initiiert durch den Ernährungsrat Dresden & Region - ein Prozess zur Erstellung eines Aktionsplans begonnen, mit dem Dresden als Essbare Stadt etabliert werden soll und der damit als Schnittstelle für Nachhaltigkeitsthemen wie Müllvermeidung, Konsumbewusstsein und Biodiversität einer resilienten Stadtentwicklung dienen soll.

In der kongolesischen Partnerstadt ziehen das beispielslose Bevölkerungswachstum und die hohe Urbanisierungsrate eine enorme Belastung für die natürlichen Lebensräume in der Nähe der Hauptstadt nach sich und machen den Zugang der städtischen Bevölkerung zu Nahrungsmitteln zu einer echten Herausforderung. Mit der Unterzeichnung des Mailänder Paktes für urbane Ernährungspolitik (Milan Urban Food Policy Pact, MUFPP) hat sich die Stadt Brazzaville verpflichtet, ein nachhaltiges und integratives Ernährungssystem aufzubauen, indem die städtische und stadtnahe landwirtschaftliche Produktion ausgebaut wird und gleichzeitig die Verbindungen zwischen städtischen und ländlichen Gebieten gestärkt werden sollen. Weiterhin sollen Versorgungs- und Vertriebswege aufgebaut werden, die den Zugang zu gesunden und vielfältigen Lebensmitteln für alle ermöglichen. Auch die Bewirtschaftung von Lebensmittelabfällen soll verbessert werden. Hierfür hat die Stadt Brazzaville eine neue Direktion für Landwirtschaft und städtische Ernährung eingerichtet und in einem Aktionsplan Prioritäten festgelegt.

In beiden Städten weist das Thema folglich eine hohe Relevanz für nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung auf und bietet somit eine gute Basis für eine gemeinschaftliche Zusammenarbeit, welche mit dem Projektworkshop konkretisiert werden konnte.

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