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https://www.dresden.de/de/kultur/kunst-und-kultur/bildendekunst/kunst-im-oeffentlichen-raum/projekte/re-enacting-offences-maria-linares.php 28.05.2023 11:54:19 Uhr 19.11.2024 00:22:40 Uhr

Maria Linares RE-ENACTING Offences

RE-ENACTING Offences temporäres Beteiligungsprojekt

Die Künstlerin María Linares setzte sich in ihrem weltweiten und langfristig angelegten Kunstprojekt „RE-ENACTING OFFENCES“ mit dem Thema „Diskriminierung im Alltag“ auseinander. Auch in Dresden hatte die kolumbianische Künstlerin, die seit 1996 in Deutschland lebt, Bürgerinnen und Bürger nach ihren persönlichen Geschichten und Erfahrungen mit Ausgrenzung befragt und die Erzählungen filmisch dokumentiert. Die Videos waren von Mai bis Juni 2018 in drei Einkaufszentren der Stadt zu sehen. Vorab fanden in den umliegenden Stadtteilen Workshops statt.

Die Workshops waren Teil eines größeren Kunstprojektes, für das die Künstlerin weltweit mit Menschen sprach, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, z. B. in Recife, Brasilien und in Bogotá, Kolumbien. Als bildende Künstlerin interessiert sich Linares insbesondere für die Emotionen, aber auch die scheinbare Normalität von Ausgrenzungserfahrungen, sei es auf Grund von Alter, Geschlecht, weil man hier oder dort wohnt, weil man dies oder jenes (nicht) hat.

Die temporär in den Dresdner Stadtraum eingreifende Arbeit hat gezeigt, dass Menschen überall auf der Welt wie auch in Dresden beide Perspektiven erleben: Ausgegrenzt worden zu sein und andere aktiv auszugrenzen. "Es geht nicht um richtig oder falsch, sondern darum, über das eigene Handeln nachzudenken", erklärte die Künstlerin dazu.

Hauptanliegen des Kunstprojekts war es, Raum im kollektiven Gedächtnis für das Verständnis von Über- und Unterlegenheitsmechanismen inmitten der steigenden Polarisierung unserer Gesellschaft zu schaffen. Mit den Mitteln der Kommunikation wurde dabei aus unterschiedlichen persönlichen Perspektiven der Frage nach der Normalität von Rassismus und Diskriminierung im Alltag nachgegangen. Nicht von ungefähr wurden mit der konkreten Verortung des Projektes in den Stadtteilen Gorbitz und Prohlis sowie in der Dresdner Altstadt schon bestehende Vorurteile aufgegriffen.

Gerade hier, im niedrigschwelligen, alltäglichen Stadtraum regte die Auseinandersetzung mit aktiven und passiven Diskriminierungserfahrungen sowie mit konkreten Alltagsproblemen zu einer Sensibilisierung im Umgang mit Vorurteilen und einer Diskussion im Stadtraum an. Das wechselseitige Verlassen der Täter- bzw. Opferrolle der Beteiligten und die Einbindung von Menschen, die ansonsten nichts oder wenig mit Kunst zu tun haben, waren dabei wichtige Aspekte im Erlebnisprozess.

  • Künstler/in: Maria Linares

  • Projektmitarbeit/Kooperationen:
    • Kunsthaus Dresden
    • Löbtop e.V.
    • "ZU HAUSE in Prohlis" – ein Projekt des Societaetstheaters Dresden gemeinsam mit dem Quartiersmanagement Prohlis
    • Apotheke Löbtau-Passage
    • Mediamarkt in der Centrum-Galerie Dresden
    • Centermanagement Prohlis-Zentrum Dresden
    • Centermanagement Lötau-Passage Dresden
    • Centermanagement Centrum-Galerie Dresden 

  • Ort: Bildschirme in drei Dresdner Einkaufszentren: Prohlis-Zentrum, Löbtau-Passage und Centrum-Galerie

  • Zeitraum/Dauer: Mai bis Juni 2018