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https://www.dresden.de/de/kultur/denkmalschutz/veranstaltungen/denkmalfachtagung-2019.php 06.05.2021 09:43:02 Uhr 21.12.2024 19:27:26 Uhr

Denkmaltagung 2019

Denkmal - Heimat - Identität. Denkmalpflege und Gesellschaft
27. bis 29. November 2019, Kulturrathaus

Mit dieser Veranstaltung setzten wir die im Jahr 2011 begonnene Reihe von Tagungen fort, deren Absicht es ist, Fachleuten der Denkmalpflege und benachbarter Disziplinen und Berufszweige einen lebendigen und anregenden Erfahrungs- und Ideenaustausch zu einem jeweils vorgegebenen Thema zu ermöglichen und darüber hinaus eine Plattform für vielfältige Kontakte auch interdisziplinärer Art bereitzustellen. Nach den bisher durchgeführten Veranstaltungen zu „20 Jahre Denkmalschutz in den Neuen Bundesländern“, „Denkmalpflegepraxis im baukulturellen Kontext“ und "Die Rolle der Denkmalpflege in Stadtmarketing und Tourismus", widmen wir uns nun dem Themenkomplex "Denkmal – Heimat – Identität. Denkmalpflege und Gesellschaft".

Denkmal und Denkmaleigentümer
Denkmal und Denkmaleigentümer

Architektur spielt in jeder Stadt für das mentale Wohlbefinden der Menschen eine entscheidende Rolle. Das Erleben des Faktischen geht mit ästhetischen Bewertungen einher oder aber mit Bedeutungszuschreibungen, die einen Ort „aufladen“. Das Kulturdenkmal als Fixpunkt im Stadtgefüge wird dann eine Konstante im kulturellen Gedächtnis der Stadtgesellschaft. Bauwerke als „architektonisches Geschichtsbuch“ können sich zudem innerhalb einer regionalen Eigenart oder einer spezifischen Typologie bewegen und bieten hierdurch die Möglichkeit der Assoziierbarkeit mit Angestammtem, Vertrautem und Verlässlichem. Zugleich sind sie damit wiederum Teil einer überregionalen Vielfalt. Aufgabe der Denkmalpfleger - neben der praktischen, objektbezogenen Tätigkeit – ist es auch, völlig verschiedene Partner für die Werte überlieferter Zeugnisse zu interessieren und zu einer Teilhabe zu bewegen.

Von der Überzeugung des Eigentümers über den Wert und die spezifischen Charakteristika „seines“ Denkmals bis hin zur Vermittlung eher unzugänglicher Zeugnisse in die Gesellschaft hinein agiert die Denkmalpflege sehr vielfältig. In der Erforschung und gesellschaftlichen Abfrage erschließt sie die Bedeutung und die Tradierungswürdigkeit von Denkmalen. Darauf aufbauend vermittelt sie diese Erkenntnisse auf unterschiedliche Weise. Trägt sie dadurch auch zu „Identitätskonstruktionen“ bei? Wie agiert sie dabei: vorausschauend im Sinne einer Art „Avantgarde“? Oder eher reagierend auf bereits in Gang gekommene Prozesse, wie es bei der Diskussion um die Nachkriegsmoderne weitgehend zu beobachten war?

Denkmalpflege zukunftsweisend zu gestalten, heißt im Besonderen, neben dem fachgerechten Erhalt der erfassten Kulturdenkmale auch einen Umgang zu finden mit sich weiter entwickelnden gesellschaftlichen Prozessen, die man nicht aufhalten wollen, sondern vielmehr mitgestalten sollte. Fragestellungen etwa der klimaangepassten Stadtentwicklung können sich auch auf Kulturdenkmale auswirken. Sie bedürfen der differenzierten Betrachtung vor dem Hintergrund des Denkmalwertes, vertrauter (Stadt)Bilder wie auch der dem Altbestand inhärenten Nachhaltigkeit, die mit einem Einsatz kurzlebiger Materialien nicht harmoniert. Die Tagung lud zu einem Austausch darüber ein, inwiefern Begriffe wie „Heimat“ oder „Identität“ in der denkmalpflegerischen Arbeit explizit oder implizit mitschwingen. Sie fragte danach, was diese Befunde für die Denkmale selbst wie auch für ihre Rezeption, schließlich auch für die Kommunikation zwischen den beteiligten Akteuren bedeuten können.

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