Weitere 56 Teilnehmende aller o. g. Professionen reisten aus Österreich, Norwegen und Deutschland (Berlin, Jena, Köln, Chemnitz, Stuttgart, Emmerich, München, Halle/Saale, Aachen, Altleiningen, Ulm, Forst (Lausitz), Oranienburg, Leipzig, Ludwigslust, Jüterbog, Erfurt, Potsdam und Dresden) an. Vertreten waren Freiberufler ebenso wie Restaurierungsateliers unterschiedlicher Größe, Landesdenkmalämter, Untere Denkmalschutzbehörden, Stadtplanungs- bzw. Stadtentwicklungsämter, Museen, Stiftungen, Hochschulen und Universitäten.
Erstmalig widmete sich die Denkmalfachtagung einer speziellen Werkgruppe und ermöglichte so eine vertiefende Betrachtung kulturhistorischer, gesellschaftlicher, denkmalfachlicher sowie restauratorischer Fragestellungen. Die von der Landeshauptstadt Dresden im Sandstein Verlag herausgegebene, von der Wüstenrot Stiftung finanzierte Publikation spiegelt dies umfänglich wieder.
Vielfalt in Inhalt, Form, Größe und Technik prägt die europäische Mosaiklandschaft. Historisch betrachtet haben wenige Mosaizierwerkstätten und Einflüsse aus dem Altertum die Entwicklung geprägt. Es zeigt sich aber auch, dass Mosaik und keramische Werkstoffe den Weg in die moderne Kunst gefunden haben. Baugebundene Mosaiken und keramische Wandflächen sind eine visuell spezifische Perspektive, unsere Welt mit anderen Augen zu sehen und zu bereichern. Sie sollen auch zukünftig ihren Platz in unseren Städten und Gemeinden finden.
Die Unterschiedlichkeit der angewandten Materialien und Techniken prägt die Verschiedenartigkeit der Restaurierungsvorhaben. Der unmittelbare Austausch der Fachleute der unter unterschiedlichen Professionen dient einer qualitativen Verbesserung zukünftiger Projekte.
Die Tagung spannte einen weiten thematischen Bogen über die (kritische) Interpretation von Mosaiken und des Sujets im Allgemeinen, die Einordnung in die (DDR-)Stadtbaugeschichte bis hin zur Baugebundenheit keramischer Wandflächen. Der ästhetische Blick auf das jeweilige Werk, insbesondere auch bei Werken der Kunst im öffentlichen Raum, darf nicht verstellt werden. Das Bewusstsein für die Werke der europäischen Nachkriegsmoderne ist zu kultivieren und ggf. eine angemessene Unterschutzstellung nachzuholen. „Werke der Bildhauerei, Malerei oder der dekorativen Ausstattung, die integraler Bestandteil eines Denkmals sind, dürfen von ihm nicht getrennt werden, es sei denn, diese Maßnahme ist die einzige Möglichkeit, deren Erhaltung zu sichern. (Denkmalcharta von Venedig)“ So nahm auch die Diskussion über den Kulturgutschutz in Krisen- und Kriegszeiten Raum ein.