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https://www.dresden.de/de/stadtraum/planen/stadtentwicklung/stadterneuerung/foerderprogramme-eu/efre/johannstadt/efre_gebiet-johannstadt_jugendkirche.php 07.08.2020 10:54:55 Uhr 22.12.2024 02:11:07 Uhr

Jugendzentrum "Jugendkirche Dresden"

Gefördert durch
Auf dem Bild ist die Jugendkirche von der Seite zu erkennen.
Seitenansicht der Kirchruine
Das Bild ist eine Aufnahme des nicht überdachten Innenraums.
Innenansicht der Ruine
Der Innenraum vom Westturm aus fotografiert.
Innenansicht vom Westturm aus

Handlungsfeld Armutsbekämpfung

Im Gebiet der Johannstadt und auch in der Pirnaischen Vorstadt wurde ein Defizit an Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche festgestellt (vgl. IHK zum Fördergebiet Johannstadt/Pirnaische Vorstadt). Die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung sind begrenzt und lassen ein großes Potenzial für entsprechende Projekte offen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Bevölkerungsentwicklung in Dresden positiv ist (wachsende Einwohnerzahl) und die Zahl der Jugendlichen in den nächsten Jahren noch zunehmen wird, muss von einer erhöhten Nachfrage nach Freizeitangeboten ausgegangen werden. Darüber hinaus ist in diesem Stadtgebiet ein erheblicher Handlungsbedarf im sozialen Bereich festgestellt worden (vgl. IHK zum Fördergebiet Johannstadt/Pirnaische Vorstadt). In diesem Zusammenhang ist vor allem der überdurchschnittliche Anteil an Beziehern von Leistungen nach ALG II und SGB II (im Vergleich zur Gesamtstadt) hervorzuheben. Dies zieht entsprechend eine hohe Quote an Kindern, die Leistungen nach dem SGB II beziehen, nach sich. Der Anteil an Bewohnern mit Migrationshintergrund liegt im Fördergebiet deutlich über dem städtischen Durchschnitt. Dies bedeutet, dass die kostenfreien und niederschwelligen Angebote im soziokulturellen Bereich für Kinder und Jugendliche zu erhalten und auszubauen sind.

Die Kirche selbst wurde in den Jahren 1891 bis 1893 erbaut und bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges von den Mitgliedern der Trinitatiskirchgemeinde rege genutzt. Bei der Bombardierung Dresdens am 13. und 14. Februar 1945 fiel die Kirche dem anschließenden Brand zum Opfer. Das Kirchenschiff brannte völlig aus. Der Turm konnte erhalten bleiben. Die Ruine der Trinitatiskirche wurde auch nach der Enttrümmerung weiterhin genutzt. Innerhalb der restlichen Mauern und im Kirchturm befanden sich bis zuletzt Nutzungen der evangelischen Jugend Dresden, beispielsweise wurden Gottesdienste unter freiem Himmel und Konzerte gefeiert.

Projekt

Die Idee für das Projekt Jugendzentrum „Jugendkirche Dresden“ wurde bereits vor einigen Jahren geboren. Der Standort in der Johannstadt erscheint aufgrund der sozialen Bedingungen und der städtebaulichen Situation geeignet, um das Wohnumfeld aufzuwerten und die Defizite bei den Freizeit- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu mindern. Die Ideenphase mündete 2017 in eine Denkwerkstatt „Jugendkirche“ und anschließend im Jahr 2018 in einen Architekturwettbewerb. Damit wurde nicht nur die inhaltliche Ausgestaltung eines Jugendzentrums in der Trinitatiskirchruine auf den Weg gebracht, sondern auch die bauliche Gestaltung nahm eine konkrete Form an:

Die bestehende Kubatur der Kirche definiert die Hülle für die neu zu erschaffenen Räume. Die denkmalgeschützte Ruine bleibt in ihrer Form erhalten und wird mit neuen Gebäudeteilen ergänzt. Ein Glaskubus über der Vierung des Kirchenschiffs wird die Kirche zurückhaltend ergänzen und nach außen sichtbar sein. Somit wird die derzeitig eingeschränkt nutzbare Kirchruine baulich zu einem ganzjährig nutzbaren, barrierefreien und multifunktionalen Zentrum für die offene Kinder- und Jugendarbeit erweitert. Weitere Informationen zum Projekt und zum aktuellen Stand können direkt auf der Website der evangelischen Jugend nachgelesen werden:

Ziele

Im Zuge der steigenden Nachfrage nach Freizeitgestaltung und außerschulischer Unterstützung kann das Projekt Jugendzentrum „Jugendkirche Dresden“ eine noch größere Rolle im Stadtteil übernehmen, indem die bestehenden Angebote entsprechend des Bedarfes erweitert werden. Mit der baulichen Ergänzung des Kirchenschiffes sollen die derzeitig im eingeschränkten Maße durchführbaren Angebote bedarfsgerecht und zeitgemäß erweitert werden. Der Fokus liegt auf den alltagsbegleitenden Angeboten, die allen Jugendlichen im Quartier zur Verfügung stehen werden.

Zielsetzungen dieser Maßnahme sind u.a.:

  • Überwindung sozialer und demographischer Defizite im Stadtgebiet
  • Verbesserung und Ausbau des Angebotes an Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche im Fördergebiet
  • Erschließung neuer Nutzergruppen durch Erweiterung der offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Herstellung von Barrierefreiheit, der Schaffung multifunktionaler Räume und der Gewährleistung ganzjähriger Nutzungsmöglichkeit

Darüber hinaus werden durch die Maßnahme über das Handlungsfeld Armutsbekämpfung hinaus u.a. auch städtebauliche und umweltrelevante Ziele verfolgt. Zu diesen zählen z.B.:

  • Substanzerhaltung und –sicherung der denkmalgeschützten Kirchruine als prägendes Einzelgebäude und eines der wenigen Zeitzeugnisse der Vorkriegsbebauung im Stadtteil Johannstadt
  • Aufwertung des Wohnumfeldes durch die architektonische Gestaltung der Kirche
  • innovative bauliche Lösung, welche die alte Bausubstanz einbezieht und ergänzt → Nachnutzung statt Neubau

Steckbrief

Projekt: Jugendzentrum „Jugendkirche Dresden“
EFRE Stadtteilentwicklungsprojekt Dresden Johannstadt/Pirnaische Vorstadt im Handlungsfeld „Armutsbekämpfung"
Vorhabensträger: Ev.-Luth. Kirchenbezirk Dresden Mitte
Förderzeittraum: Juli 2018 - Juni 2022
Kostenrahmen: ca. 6.000.000 Euro
(davon: 80% Fördermittel, 10% Eigenmittel des ev.-luth. Kirchenbezirks Dresden Mitte, 10% Eigenmittel der LH Dresden)
Förderung mit EFRE-Mitteln: ca. 4.800.000 Euro
Eigenmittel Kirche: ca. 600.000 Euro
Eigenmittel der LH Dresden: ca. 600.000 Euro

Kontakt

Stadterneuerung (Abt.)

Landeshauptstadt Dresden
Amt für Stadtplanung und Mobilität

Freiberger Straße 39
Etage/Raum 5/5323
01067 Dresden

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