Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/stadtraum/zentrale-projekte/alter-leipziger-bahnhof/phase2/rheinfluegel-severin-mit-Rehwaldt-Landschaftsarchitekten.php 20.03.2024 14:23:08 Uhr 05.11.2024 01:21:35 Uhr |
3. Preis: rheinflügel severin mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten
Schriftliche Beurteilungen des Preisgerichts
"Die heute durch Sukzession geprägte Brachlandschaft des ehemaligen Alten Leipziger Bahnhofes einschließlich der früheren Steingutfabrik wird in ein vielfältiges Freiraumkontinuum überformt. Die einzelnen Zeitschichten und damit die Erinnerungen bilden die Grundlage für das neue Stadtquartier. Als grüne Mitte entsteht ein großzügiger Parkraum als Schnittstelle zwischen neuem Wohnen und den linearen historischen Strukturen der Gleisharfe, die als Ensemble und Denkmal im Wesentlichen zu erhalten sind. Die Ausprägung des südlichen Kopfes des Quartiers zum Neustädter Bahnhof mit dem sogenannten Eingangsplatz ist in seiner Ausformung
nicht kohärent. Positiv gesehen wird die stadträumliche Kante/Ausprägung zur Leipziger Straße mit einem partiellen Zurückweichen zum Baumbestand, der Anordnung einer Markthalle für das Quartier und der freiräumlichen Zäsur und Öffnung des Orangeriegartens zur Elbe. Von der Leipziger Straße erfolgt auch die ÖPNV- und MIV-Erschließung des Quartiers.
Der nördliche Teil des Areals bietet als Zukunftsperspektive alle Optionen, die den Begriff eines zukünftigen urbanen Quartiers prägen. Trotz einer aus heutiger Sicht Unvereinbarkeit mit den Eigentumsverhältnissen ist der Vorschlag einer Gewerbefläche an der Erfurter Straße in der Nordostecke des Areals zu prüfen. Der räumliche Endpunkt der nördlichen Grünachse (Gehestraße) mit einer nicht historischen, inadäquaten Bebauung, wurde kontrovers diskutiert.
Am östlichen Rand ist die Kernzone Artenschutz ausreichend und richtig platziert. Im Bereich der Gleiskörper und der linearen Struktur der Güterschuppen wird durch die Verfasser/-innen eine Kunst- und Kulturlandschaft vorgeschlagen. Diskutiert wurde, ob die Gleise an diesem transitorischen Ort, der Schwelle zwischen Dresden und den Todeslagern war, nicht Denkmal und Tatort sind und ob es für ein NS-Dokumentationszentrum am Ort der Deportation einen Neubau braucht.
Innerhalb des Gebiets dienen die in Ost-West-Richtung verlaufende Eventspange mit Markthalle und ehemaligen Schlachthofgebäude und die nord-süd verlaufende Grün- und Radachse durch den Park gleich einem Achsenkreuz zur Orientierung. Die aufgezeigte Topografie des zentralen Grünraums ermöglicht Stau- und Versickerungsflächen im Sinne einer klimaresilienten Schwammstadt. Die Setzung des nördlichen räumlichen Hochpunkts mit zehn Geschossen wird inklusive der Hotelnutzung und einer daraus resultierenden Typologie kritisch gesehen.
Der Gesamtentwurf ist eine robuste Grundlage für eine städtebauliche und freiräumliche Entwicklung des Quartiers im Zeichen einer resilienten, suffizienten Landeshauptstadt."
Details
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