Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aemter-und-einrichtungen/unternehmen/053/karrierre/interview-apllication-managerin-sandy-marie-simon.php 05.03.2024 13:52:40 Uhr 21.11.2024 17:59:49 Uhr |
Interview mit Application Managerin Sandy Marie Simon
Wie wird man eigentlich Application Managerin? Was steckt dahinter und welchen Aufgaben geht man eigentlich als Application Managerin im Eigenbetrieb IT-Dienstleistung der Landeshauptstadt Dresen nach? Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus? Sandy Marie Simon gibt nicht nur Einblick in ihre Tätigkeiten, sondern berichtet über ihren schulischen und beruflichen Werdegang.
Angefangen als Service-Technikerin im Rollout-Team, später Teamleiterin für technischen Kundendienst ("vor Ort Support") und jetzt IT Application Managerin – Sandy Marie Simon ist mit ihren jungen Jahren bereits seit Juli 2017 eine erfahrene und geschätzte Mitarbeiterin im Eigenbetrieb IT-Dienstleistungen (EB IT). Dieses Jahr hat sie den EB IT bei der Rewe-Teamchallenge vertreten und ist seither bekannt als die schnellste Läuferin im EB IT.
Was hat Sie dazu bewogen, sich beim Eigenbetrieb IT-Dienstleistungen zu bewerben?
Ich hatte bereits zwei Jahre in Dresden gewohnt und für eine andere Firma als IT-Technikerin gearbeitet, als ich von einem Freund, welcher früher einer meiner Kollegen in ebenjener Firma war, auf die vakante Service-Techniker-Stelle EB IT aufmerksam gemacht wurde. Diese passte perfekt zu mir und meinen damaligen Qualifikationen. Er selbst schwärmte von dem guten Kollegium, Arbeitsklima und den anspruchsvollen Aufgaben, weswegen ich mir dachte „Warum eigentlich nicht?“. Anschließend habe mich an die Bewerbung gesetzt und nun bin ich hier.
Wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus?
Nachdem ich direkt nach der 10. Klasse eine Ausbildung zur IT-Systemelektronikerin absolviert habe, wollte ich in einer Großstadt Fuß fassen, welche mir für meinen beruflichen Werdegang mehr Perspektiven bietet. So arbeitete ich zunächst zwei Jahre als IT-Technikerin für eine Tochterfirma der ENSO und bewarb mich anschließend beim EB IT als Service-Technikerin im Team Rollout/Umzüge.
In diesem Team bin ich sofort gut angekommen und wurde trotz meines jungen Alters stets gefordert. So dürfte ich bereits nach kurzer Zeit Hardware-Rollouts und Umzüge vor Ort leiten. Schlussendlich wurde mir die Verantwortlichkeit übertragen ein Rollout selbst zu planen und die Umsetzung dessen zu koordinieren. Währenddessen wurde ich zusätzlich bei meinem Wunsch nebenberuflich zu studieren unterstützt, sowohl von meinem Team- als auch meinem Abteilungsleiter. Daher fing ich ungefähr ein Jahr nach meiner Einstellung im EB IT ein nebenberufliches Wirtschaftsinformatik-Studium an und bekam im Zuge dessen schnell die Ambitionen das theoretische Wissen auch in der Praxis anzuwenden. Aufgrund dessen bewarb ich mich am Ende des Jahres 2020 erfolgreich auf die vakant werdende Teamleiterstelle des Teams Technischer Kundendienst in meiner Abteilung. Neben meiner neuen Rolle als Teamleiterin untersuchte ich anschließend im Rahmen einiger Belegarbeiten, welche ich für mein Studium anfertigen musste, die Optimierungspotenziale der informationstechnischen Unterstützung des IT-Servicemanagements. Diese Voruntersuchungen wurden anschließend Grundlage für die Anmeldung eines Projektes dessen Leitung ich heute inne habe. In meiner Diplomarbeit konzipierte ich weiterhin gestützt auf neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen im Bereich Wissens-, Informations- und IT-Servicemanagement die Nutzung dieser Optimierungspotenziale. Nach erfolgreichem Abschluss meines Studiums im August 2022 habe ich mich im Sinne meiner persönlichen Weiterentwicklung als IT Application Managerin für ebenjenes Informationssystem beworben, welches im Zuge des genannten Projektes konfiguriert und eingeführt werden soll. So treibe ich seit nun seit Anfang 2023 das Projektgeschehen sowohl auf technischer als auch organisatorischer Seite voran. Das im Zuge meiner Diplomarbeit entstandene Konzept dient hierbei als Grundlage für die Einrichtung des zu konfigurierenden Informationssystems.
Welche Systeme und Projekte betreuen Sie und was sind Ihre Aufgaben?
Ich betreue in Zusammenarbeit mit derzeit einem weiteren Kollegen das Informationssystem, welches derzeit zum Management der IT-Assets und Lizenzen der Landeshauptstadt Dresden (LHD) genutzt wird, samt aller den zugehörigen Server und Datenbanken. Zu unseren Aufgaben gehört neben dem regelmäßigen Updaten, der Wartung aller Systemkomponenten, die Umsetzung neuer Anforderungen sowie natürlich die Behebung von Fehlern. Im Zuge meines Projektes wird dieses Informationssystem um weitere Module erweitert, welche wir in den nächsten Jahren dementsprechend zusätzlich zu den genannten Aufgaben konfigurieren und anpassen werden.
Wie haben Sie den Spagat zwischen berufsbegleitenden Studium und den gewachsenen Anforderungen als Teamleiterin geschafft?
Mit einem sehr guten, strengen Zeitmanagement sowie einer strukturierten Arbeits- und Herangehensweise an die Aufgaben und Probleme in jeglichen Lebensbereichen, welche sich mir in dieser Zeit stellten. So war es mir auch möglich ein Großteil meiner Hobbies weiter zu betreiben, wenn auch natürlich mit kleinen Abstrichen ‒ grade in Prüfungszeiten. Nicht alle meine Hobbies für die Zeit des Studiums an den Nagel zu hängen, bedeutete dabei zwar natürlich etwas mehr Stress, jedoch haben sie mir einen wertvollen Ausgleich geboten. Diesen brauchte ich besonders nach stressigen Prüfungsphasen oder Arbeitstagen, um negative Gefühle abzubauen und neue Energie zu schöpfen. Weiterhin lasse mich von neuen, schwierigen Aufgaben nicht einschüchtern. Im Gegenteil: Es macht mir Spaß mich Herausforderungen zu stellen, weswegen es mir die meiste Zeit Freude bereitete abends die anspruchsvollen Aufgaben meines Studiums zu bewältigen, während ich tagsüber mit jeder neuen Aufgabe und Problemstellung, welche ich als Teamleiterin meistern musste, in meine neue Rolle hineinwuchs.
Was sind die klassischen Aufgaben eines Application Managers? Was bedeutet das?
Als IT Application Manager hat man eine Reihe an Aufgaben und ist sozusagen ein „Allrounder“. Man trägt die Verantwortung für eine oder mehrere (je nach Größe und Komplexität) Softwaresysteme und ist dafür zuständig diese zu warten, zu updaten, weiterzuentwickeln und auch neue Anforderungen zu managen. Hierzu gehört auch das Konfigurieren von Systemkomponenten wie Server und Datenbanken sowie von Analyse- und Monitoring-Tools. Im Falle von Fehlern ist die Analyse und Behebung dieser natürlich ebenso ein Teil des Aufgabenspektrums eines IT Applikation Managers. Gleiches gilt für die Unterstützung von Endanwendern, sobald diese notwendig wird.
Wie gestaltet sich Ihr Arbeitsalltag?
Je nachdem, welche Aufgaben gerade anstehen, beginnt mein Tag entweder im Büro oder zuhause am Schreibtisch: Konzentriertere Arbeiten, wie beispielsweise die Umsetzungen von neuen Funktionen oder Erneuerungen von Konfigurationen am System, setze ich lieber im Homeoffice um, da ich dort die notwendige Ruhe und Fokussierung finde. Gern beginne ich dort mein Tag mit dem Abarbeiten meiner E-Mails und Vorbereiten der Todos des gegenwärtigen Tages. Danach ist die Zeit bis zur Mittagspause zusätzlich zu den Konfigurationsarbeiten am System oft gefüllt mit dem ein oder anderen kleineren Online-Meeting zur Abstimmung mit meinen Kollegen der Verfahrensbetreuung oder zur Erarbeitung neuer Konzepte im Rahmen des Projektes oder im Fehlerfall natürlich auch mit Troubleshoots. Gleiches gilt für die Zeit von Mittagspause bis zum Feierabend. Ein Bürotag unterscheidet sich dementgegen im Eigentlichen nur dadurch, dass ich meine Arbeitszeit mehr in Meetings und weniger mit technischen Arbeiten am System verbringe. Gerade wenn wichtige, umfangreiche Termine im Rahmen meines Projektes anstehen, plane ich diese Tage gezielt als Bürotage ein.