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https://www.dresden.de/de/kultur/kulturfoerderung/kulturpreise/stadtschreiber.php 19.12.2024 13:31:25 Uhr 21.12.2024 18:10:07 Uhr

Dresdner Stadtschreiber/in

Portrait des Autors Alexander Estis
Portrait des Autors Alexander Estis

Der Schweizer Autor Alexander Estis wird im Jahr 2025 Dresdens neuer Stadtschreiber. Neben dem Stipendium erhält er für ein halbes Jahr auch eine mietfreie Wohnung in Dresden. Das Stipendium wird von der Landeshauptstadt Dresden gemeinsam mit der Dresdner Stiftung Kunst und Kultur der Ostsächsischen Sparkasse Dresden vergeben.

Nach Sichtung und ausführlicher Diskussion der eingegangenen Texte hat sich die Jury des Dresdner Stadt-schreiber-Stipendiums für Alexander Estis entschieden: Er überzeugte die Jury, bestehend aus Annett Groh (Vorsitz), Christian Lehnert, Karin Großmann, Axel Helbig, Claudia Zachow und Stephan Hoffmann, durch seine Bewerbung ebenso wie durch die eingereichten Textproben.

In seinen Prosa-Miniaturen kommentiert der Schweizer Autor mit jüdisch-russischen Wurzeln den Kulturbetrieb kenntnisreich und mit hintergründigem Witz. Dazu nutzt er die unterschiedlichsten Spielarten der Satire. Er schreibt heiter, ironisch, grotesk und überrascht mit originellen Beobachtungen. Estis entdeckt das Absurde im Alltäglichen. Er nimmt die Selbstgefälligkeit, Eitelkeit und Betriebsblindheit mancher Akteure aufs Korn. Dabei ist sein Blick nicht verletzend, sondern frei von modischer Häme. Es gibt wenige Schriftsteller, die das Genre des klassischen Feuilletons auf diese Weise wiederbeleben. 

In seiner Bewerbung kündigt Estis ein aktives Engagement für die Dresdner Stadtgesellschaft an. Seine umfangreiche Publikationsliste zeigt einen politisch interessierten, meinungsfreudigen und streitbaren Schriftsteller, der auch bereit ist, sich in tagesaktuelle Kontroversen einzumischen. Der unbefangene Blick von außen könnte förderlich sein für die Stadt. 

Alexander Estis

ist Schriftsteller und Publizist. 1986 in einer jüdischen Künstlerfamilie in Moskau geboren, übersiedelte er 1996 nach Hamburg. Nach Abschluss des Studiums lehrte er deutsche Sprache und Literatur an verschiedenen Universitäten. Seit 2016 lebt er in der Schweiz. Bislang hat Alexander Estis sieben Bücher publiziert; 2022 erschien der Prosaband FLUCHTEN in der edition mosaik. Er schreibt Kolumnen, Essays und Reportagen für Zeitungen wie Süddeutsche, FAZ und NZZ sowie für den Deutschlandfunk Kultur; Schwerpunktthemen der letzten Jahre waren dabei Osteuropa, Antisemitismus, Bildung und Kultur. Für seine Texte erhielt er zahlreiche Stipendien und wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Kurt-Tucholsky-Preis.

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