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https://www.dresden.de/de/kultur/kulturfoerderung/kulturpreise/stadtschreiber.php 19.06.2024 08:09:33 Uhr 29.06.2024 23:18:55 Uhr

Dresdner Stadtschreiber/in

Portrait der Autorin Charlotte Gneuß
Portrait der Autorin Charlotte Gneuß

Die Jury hat entschieden: Die Autorin Charlotte Gneuß wird im Jahr 2024 Dresdner Stadtschreiberin. Für ein halbes Jahr erhält sie mit dem Amt ein Stipendium und eine mietfreie Wohnung in Dresden. Das Stipendium wird von der Landeshauptstadt Dresden in Kooperation mit der Dresdner Stiftung Kunst & Kultur der Ostsächsischen Sparkasse Dresden vergeben.

Nach Sichtung und ausführlicher Diskussion der eingegangenen Texte hat sich die Jury für Charlotte Gneuß entschieden. Dabei war erneut eine sehr hohe Anzahl von Bewerbungen zu berücksichtigen. Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch: „Die Vielzahl an sehr interessanten Bewerbungen in den letzten Jahren zeigt die gewachsene Bedeutung dieses Stipendiums. Ich bedanke mich sehr bei der Dresdner Stiftung Kunst & Kultur der Ostsächsischen Sparkasse für diese langjährige und erfolgreiche Kooperation. Dass die Wahl der Jury in diesem Jahr auf Charlotte Gneuß fällt, freut mich noch einmal ganz besonders. In ihrem viel diskutierten letzten Roman hat sie sich sehr spezifisch mit ihrer Dresdner Familiengeschichte auseinandergesetzt. Auf ihre Interventionen und Impulse als Stadtschreiberin bin ich daher schon jetzt gespannt“.

Der Vorstand der Dresdner Stiftung für Kunst & Kultur der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, Heiko Lachmann, ergänzt: „Frau Gneuß repräsentiert eine inspirierende Kombination aus persönlichem Engagement für soziale Gerechtigkeit und einem tiefen Verständnis für Geschichte und Gegenwart. Ihr Aufenthalt als Stadtschreiberin in Dresden wird zweifellos einen bedeutenden Beitrag zur kulturellen Bereicherung und Reflexion Dresdens darstellen.“

Charlotte Gneuß überzeugte die Jury, der in diesem Jahr Michael Bittner (Vorsitz), Franziska Gerstenberg, Annett Groh, Karin Großmann, Axel Helbig, Claudia Zachow und Stephan Hoffmann angehörten, mit ihrem Bewerbungstext ebenso wie mit dem Romandebüt „Gittersee“: Sie erzählt von einer Schülerin in der DDR, die sich auf Gespräche mit der Staatssicherheit einlässt. In schnörkelloser Sprache erhellt sie ein Stück jüngster Geschichte vor dem Hintergrund der Dresdner Kulisse. Charlotte Gneuß gehört zur Generation der Nachgeborenen, die die DDR auf neue Weise erkunden. Dresden ist ihr durch Studium und Familie vertraut. Nun erhält sie die Gelegenheit, sich noch einmal auf neue Weise intensiv mit der Stadt zu verbinden.

Ich glaube, ich habe mich selten so sehr gefreut wie über diesen Anruf. Dresden ist der Ort, den meine Eltern vor dem Mauerfall verlassen haben, und mir kommt es vor, als hätte ich ganz persönlich dort etwas verloren, das ich nun suchen muss. Das Amt der Stadtschreiberin zu Dresden unterstützt mich nun bei dieser Suche, und gibt ihr einen Halt, eine Form. Ich bin von ganzem Herzen dankbar.

Charlotte Gneuß

Ausschreibung 2025

30. Stadtschreiber/in für Dresden gesucht

Bis 1. September 2024 können sich deutschsprachige Autorinnen und Autoren um das Amt der Dresdner Stadtschreiberin / des Dresdner Stadtschreibers 2025 bewerben. Für das halbjährige Stipendium werden Bewerberinnen und Bewerber gesucht, die ihren Lebensmittelpunkt nicht in Dresden haben. Ausgeschrieben wird das Stipendium von der Landeshauptstadt Dresden in Kooperation mit der Dresdner Stiftung Kunst & Kultur der Ostsächsischen Sparkasse Dresden.

Das monatliche Stipendium in Höhe von 1500 Euro wird für einen Arbeitsaufenthalt in Dresden von Juni bis November 2025 vergeben. Zudem stellt die Stiftung für diesen Zeitraum ein Appartement in der Stadt zur Verfügung. Bei Bedarf kann das Amt für Kultur und Denkmalschutz Unterstützung bei der Kinderbetreuung in städtischen Einrichtungen leisten.

Das Stipendium soll der Stadtschreiberin bzw. dem Stadtschreiber Freiraum bieten, künstlerische Ideen umzusetzen und die Begegnung mit der Dresdner Öffentlichkeit ermöglichen. Sparkassenstiftung und Landeshauptstadt setzen voraus, dass die Stadtschreiberin oder der Stadtschreiber die Zeit überwiegend in Dresden verbringt, das Literaturgeschehen der Kulturstadt bereichert und durch eigene Veranstaltungen der Bedeutung von Sprachkultur und Literatur Impulse verleiht. Eine Lesung zu Beginn des Aufenthaltszeitraums erfolgt im Rahmen des Stipendiums. Zudem wird gewünscht, dass die Stipendiatin oder der Stipendiat nach Absprache 1 bis 2 zusätzliche Veranstaltungen wie ein Literaturgespräch, Lesung o. ä. anbietet. Angestrebt ist eine Vernetzung und Wirkung in die Dresdner Literaturszene z.B. über das Literaturnetz Dresden.

Bewerberinnen und Bewerber sollten auf mindestens eine selbstständige Publikation verweisen können, die nicht im Eigenverlag erschienen ist. Gebeten wird um Einsendung einer Textprobe (mind. 8 bis max. 12 A4-Seiten), einer gesonderten Biobibliographie sowie einer Erklärung der Motivation für die Bewerbung bis zum 1. September 2024 an Herrn Stephan Hoffmann: