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Verkehrsversuche

Verkehrsversuche sind ein bewährtes Instrument, um konkrete Veränderungen in der Verkehrsführung auszuprobieren. Es geht darum, in der Realität zu beobachten, ob Vorhersagen und Modellierungen aus der Planung auch so eintreffen.

Was sind Verkehrsversuche?

Verkehrsversuche sind zeitlich begrenzte Maßnahmen im öffentlichen Straßenraum. Sie sollen Antwort darauf geben, ob durch die veränderte Verkehrsführung die gesteckten Ziele erreicht werden. Denn in der Praxis reagieren Verkehrsteilnehmende manchmal anders, als es die Planung vorab berechnet hat. Der Versuch ermöglicht es, Erfahrungen einfließen zu lassen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen, bevor verkehrliche Maßnahmen dauerhaft umgesetzt werden.

Die gesetzliche Grundlage für Verkehrsversuche ist der § 45 Absatz 6 der Straßenverkehrsordnung.

Verkehrsversuche dienen dazu:

Ideen auszuprobieren
Veränderungen konkret und zeitnah ohne größere bauliche Maßnahmen umzusetzen
Erkenntnisse über die Wirkung von Maßnahmen zu gewinnen
Konflikte und Defizite schneller zu beseitigen
im Dialog mit der Bürgerschaft, Anwohnenden und Gewerbetreibenden zu erfahren, wie Veränderungen ankommen
zukunftsweisende Neugestaltungen zu ermöglichen
in der Praxis erprobte gute Beispiele für zukünftige Verkehrsplanungen und Konzepte zu erhalten
Daten als Grundlage für Studien zum Verkehrsverhalten zu gewinnen

Worum geht es?

Mobilität müssen wir neu denken, um die nationalen Klimaschutzziele zu erreichen. So auch in Dresden. Eine Strategie für die Mobilitäts- und Verkehrsentwicklung erarbeitet die Landeshauptstadt Dresden derzeit basierend auf den vom Stadtrat beschlossenen Leitzielen für den Dresdner Mobilitätsplan 2035+. Er soll der zukunftsweisende Fahrplan für eine lebenswerte Stadt werden, in der wir sicher, flexibel, bequem und klimaschonend unterwegs sein können. Vielfältige Konzepte sind und werden dazu erarbeitet, unter anderem der Luftreinhalteplan, das Energie- und Klimaschutzkonzept und das Radverkehrskonzept. Der Straßenraum muss dafür neu gedacht und neu aufgeteilt werden.

Was sind die Ziele von Verkehrsversuchen?

Mit Verkehrsversuchen soll erprobt werden, ob

sich die Verkehrssicherheit verbessert
sich Konflikte zwischen Verkehrsteilnehmenden auflösen lassen
der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) beschleunigen kann
der Straßenraum aufgewertet wird

Weshalb gibt es erst einmal einen Verkehrsversuch und keine sofortige Umsetzung?

Bevor eine Planung in der Realität umgesetzt wird, kann sich ein neues Mobilitätskonzept ohne große Umbauten mit einem Verkehrsversuch in der Praxis erst einmal bewähren. Der zeitlich befristete Versuch bietet die Chance, an der einen oder anderen Stelle in den Planungen nachzubessern. Bei erforderlichen Veränderungen spart das in der späteren Umsetzung Kosten, belastet die Verkehrsteilnehmenden nicht zusätzlich und gewährleistet eine nachhaltige Verkehrsplanung.

Wie lassen sich die Ergebnisse eines Verkehrsversuchs messen?

Die Landeshauptstadt Dresden definiert vorab Ziele für das geplante Verkehrskonzept und begleitet den Verkehrsversuch mit regelmäßigen Verkehrserhebungen.

Es werden unter anderem erfasst:

Verkehrsmengen für den motorisierten und den Radverkehr im Straßenraum und auf Nebenstraßen im Umfeld des Verkehrsversuchs
die Länge eines Rückstaus und Reisezeiten des motorisierten Verkehrs und des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV)
Auffälligkeiten wie beispielsweise Konflikten zwischen Radfahrenden und dem motorisierten Verkehr
das Sicherheitsgefühl und Wünsche zur Aufenthaltsqualität durch Befragungen

Nach dem Versuch werden diese Daten mit Bestandsdaten verglichen, um die Auswirkungen der mit dem Verkehrsversuch veränderten Verkehrsführung zu ermitteln. Dazu werden bereits im Vorfeld umfangreiche Verkehrszählungen und -beobachtungen durchgeführt. Auf dieser Grundlage wird dann entscheiden, ob die erprobten Maßnahmen dauerhaft umgesetzt werden können oder alternative Lösungen gesucht werden müssen.

Dresdner Verkehrsversuche

Kesselsdorfer Straße

Mehr Sicherheit für Radfahrende und eine verbesserte Aufenthaltsqualität: Eine veränderte Straßenführung wurde in Löbtau zwischen der Reisewitzer und der Rudolf-Rennert-Straße vom 12. August bis 6. Oktober 2024 erprobt.

Carolabrücke

Auf der Carolabrücke startete am 2. September 2024 ein Verkehrsversuch mit dem Ziel, die Sicherheit und Wegführung für Fußgänger und Radfahrer zu verbessern. Nach dem Teileinsturz am 11. September 2024 wurde der Test abgebrochen.

Lebendige Seestraße

Mehr Grün und Bänke – Die Dresdner Innenstadt soll in Zukunft noch grüner, fußgänger- und fahrradfreundlicher werden. In einem Versuch wird die Seestraße von Juli bis Oktober 2024 zur Fußgängerzone.

Dresdner Mobilitätsplan 2035+

Im Rahmen der Erarbeitung des zukunftsweisenden Dresdner Mobilitätsplans 2035+ werden unter anderem auch neue Verkehrsführungen erprobt.

Kontakt

Verkehrsanlagenplanung (Abt.)

Landeshauptstadt Dresden
Amt für Stadtplanung und Mobilität

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01067 Dresden

Themenstadtplan

E-Mail Verkehrsanlagenplanung@Dresden.de

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