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Erlweinpreis 2008
Die Jury aus Vertretern der Stadtverwaltung, des Stadtrates, des Landesamtes für Denkmalpflege, der TU Dresden, Fakultät Architektur, der Architektenkammer Sachsen und der Ingenieurkammer Sachsen hat am 4. September 2008 über die Vergabe des Erlweinpreises 2008 befunden. Die Preisverleihung erfolgte am 25. September 2008.
Kategorie "Private Bauvorhaben"
Wohnanlage
- Maßnahme: Neubau
- Standort: an der Maillebahn in Dresden Pillnitz.
- Architekt: Planungs- und Sanierungsträgergesellschaft mbH Dresden-Pieschen
- Bauherr: Johann Carl Müller - Stiftung, Hamburg
Beurteilung des Vorhabens durch die Jury
Die Vorteile des außergewöhnlichen Standortes zwischen Maillebahn und Elbfront nutzend besetzt das Gebäude mit seinem leichten Zurücktreten aus der Linie der historischen Villenbebauung und einer wohltuend bescheidenen Höhenentwicklung den richtigen Standort.
Bestehende Baumgruppen werden zum großen Vorteil der Gesamtsituation berücksichtigt. Eine rasch begreifbare einfache Grundgliederung mit schöner Proportionierung, eine klare ästhetische Formensprache und die frische Farbgebung schaffen einen zeitgemäßen Neubau, der erstaunlich gut mit den historischen und denkmalgeschützten Villen harmoniert.
Trotz des ökonomischen Zwangs zur Kompaktheit ist eine Anlage mit wohltuender Offenheit zur Landschaft entstanden. Für die innere Kommunikation steht das Angebot des glasüberdachten Innenhofes.
Im Laufe einer langen Planungsgeschichte konnten viele Aspekte insbesondere der notwendige Flutschutz durch eine leichte auch gestalterisch wirksame Anhebung des Gebäudes über das Gelände und teilweise Flutbarkeit des Kellers optimiert werden.
Kategorie "Öffentliche Bauvorhaben"
Futtermeisterei und Heuscheune
- Maßnahme: Neubau
- Standort: im Zoologischen Garten Dresden
- Architekt: Heinle, Wischer und Partner - Freie Architekten, Dresden
- Bauherr: Zoo Dresden GmbH
Beurteilung des Vorhabens durch die Jury
Die Jury würdigt die Entwurfsziele Erlweins. Er hat sich bestens um die von vielen Menschen benutzten Funktionsgebäude im städtischen Raum in einer fast schon als unaufdringlich selbstverständlichen Art und Weise bemüht. Diese Ziele werden hier von Heinle, Wischer und Partner in außergewöhnlicher Weise umgesetzt. Die einfachen Kuben der Lagerhallen und Stallungen fügen sich wunderbar durch ihre vertikale Bretterverschalung in die von den Stämmen der Bäume bestimmte Umgebung ein.
Die Betonsockel der Hallen sind mit einer horizontalen Bretterverschalung ausgeführt, die konsequent die Architektursprache weiterführt und nicht nur ein kleines hervorragendes Detail ist, sondern auch die klare Haltung des ganzen architektonischen Konzepts widerspiegelt.
Die kräftige grüne Farbe der Eingänge, Tore und des Innenraumes korrespondieren mit dem Blattwerk der umgebenden Pflanzen, erwecken aber auch gleichzeitig Assoziationen an Gras und Futter für Tiere, welches im Inneren gelagert wird.
Dieses Gebäude besticht deshalb nicht nur durch seinen ästhetischen nicht aufdringlichen Anspruch, der für viele öffentliche Gebäude auch größerer Aufgabenstellung heute wünschenswert wäre: Es ist beispielhaft einfach und modern und wirkt durch die angemessene Materialwahl und die Holzkonstruktion nachhaltig.
Man wünscht sich jetzt die Befreiung des Geländes von noch übriggebliebenen Schuppen und Nebengebäuden.