Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/stadtbezirksaemter/pieschen/Die_Geschichte_des_Ortsamtsgebietes_Pieschen.php 01.11.2021 14:34:05 Uhr 21.11.2024 14:19:42 Uhr |
Die Geschichte des Stadtbezirkes Pieschen und der dazugehörigen Stadtteile
Kaditz
Mickten/ Übigau
Übigau wird erstmals 1324, Mickten erstmals 1378 als Altmickten schriftlich erwähnt.
Mickten bestand ursprünglich aus zwei Gemeinden - Klein- oder auch Altmickten und Großmickten. Altmickten liegt etwa 120 m von Altübigau entfernt auf einer Anhöhe am Elbufer.
Der Dorfplatz von Altmickten ist trotz der Brände von 1823 und 1869 zum großen Teil erhalten geblieben. In den letzten Jahren fast vollständig saniert, steht er heute unter Denkmalschutz.
Mit Beginn der Industrialisierung von Übigau entwickelte sich Mickten zum Arbeiterwohngebiet. Größter Arbeitgeber war die Fa. Koch & Sterzel, die ab 1923 an der Washingtonstraße die Transformatorenproduktion aufnahm. Nach 1945 gehörte sie als VEB Transformatoren- und Röntgenwerk zu den fünf größten Betrieben Dresdens.
1991 übernahm die Siemens AG die Firma. Auf deren Gelände haben sich zudem noch eine Vielzahl anderer Unternehmen angesiedelt. Weil Mickten sehr verkehrsgünstig zu erreichen ist, wurden hier in den vergangenen Jahren verschiedene Baumärkte eröffnet.
Das Schloss Übigau, um 1725 errichtet, wurde 1836 von der Maschinenanstalt Übigau erworben. Im angrenzenden Industriebetrieb baute Johann Andreas Schubert 1837 das erste sächsische Dampfschiff »Königin Maria« und 1839 die erste deutsche Lokomotive »Saxonia«. Durch sein Wirken entwickelte sich Übigau zum Industriestandort.
Die Werft hatte um 1900 über 1.000 Beschäftigte. Für den Kaditzer Luftschiffhafen wurden Kasernen und Funktürme gebaut. Vom alten Ortskern wurde am 2. März 1945 der überwiegende Teil bei einem Luftangriff zerstört.
Auf einem Großteil des ehemaligen Kasernengeländes befinden sich heute der Neubau der Feuerwache Übigau sowie ein Gartenfachmarkt. Ein kleiner weiterer Teil wird durch das DRK Dresden genutzt.
1903 erfolgte die Eingemeindung von Übigau und Mickten nach Dresden.
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Pieschen
In den Annalen wird Pieschen 1292 erstmals als Peschen erwähnt.
Reste des alten Dorfes (Peschen - slawisch: Sandgegend) befinden sich noch heute zwischen Altpieschen und Robert-Matzke-Straße sowie vereinzelt auf der Bürger-, Osterberg- und Konkordienstraße.
Die industrielle Entwicklung begann um 1850 in der stadtnahen Leipziger Vorstadt. Durch die Pieschener Flur führte die erste deutsche Eisenbahnlinie - zwischen Moritzburger und Leisniger Platz entstand 1868 der »Maschinenbahnhof«.
Entlang der neuen Eisenbahntrasse siedelten sich um 1900 eine Vielzahl neuer Unternehmen an.
Der Pieschener Winkel mit dem 1859 fertiggestellten Hafen trug zum weiteren wirtschaftlichen Aufschwung Pieschens bei. Bereits seit 1882 verkehrte vom Postplatz zur Oschatzer Straße eine Pferdebahn (ab 1899 elektrische Straßenbahn). Dies war die Grundlage für eine rasante Entwicklung, die Pieschen um die Jahrhundertwende nahm.
Seit 1891 hat die Dorfgemeinde ein größeres Rathaus, von Schilling und Gräbner errichtet.
Bereits 1897 fand die Eingemeindung nach Dresden statt.
Bereits ab 1923 veranstaltete der Arbeitersportverein mit dem Gesangsverein "Pieschener Volkschor" an der Elbe Strandfeste, die seit 1963 als »Pieschener Hafenfest« fortgesetzt werden.
Am Ende des 2. Weltkrieges wurden 1945 einzelne Gebäude im Bereich der Leipziger Straße zerstört, jedoch behielt der Stadtteil insgesamt seinen Charakter.
1991 wurde das Zentrum Pieschens zum Sanierungsgebiet erklärt. Mit dem Ausbau der Malzfabrik am Pieschener Haltepunkt entstand ein neues Einkaufs- und Bürozentrum. Im Pieschener Winkel hat sich das »Elbcenter« in die vorhandene städtebauliche Landschaft eingefügt.
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Trachenberge
Trachenberge ist im Gegensatz zu den meisten Stadtteilen in der Dresdner Elbaue nicht sorbischen Ursprungs, sondern eine erst im 18. Jahrhundert angelegte Siedlung, die 1812 eine selbstständige Gemeinde wurde.
Den Ausgangspunkt der Siedlung bildete der Weinbau am alten Trachenberg, zwischen der heutigen Großenhainer Straße und dem Schützenhof, den die Altendresdner Augustinermönche vor 1446 betrieben. Ende des 17. Jahrhunderts besaß der Dresdner Bürgermeister Philipp Strobel dort ein Weingut, das später als Gastzeichen einen »Wilden Mann« erhielt. Diese Bezeichnung übertrug sich um 1900 von Gut und Gasthaus auf die Endstation der Straßenbahnhaltestelle sowie das umliegende Wohngebiet.
Noch vor der Eingemeindung entstanden in Trachenberge wichtige Sozialeinrichtungen der Stadt Dresden: eine Besserungsanstalt für Jugendliche auf der Maxim-Gorki-Straße, die Städtische Kinderpflegeanstalt und ein Findelhaus an der Weinbergstraße, das Maria-Anna-Hospital für gehbehinderte Kinder am oberen Ende der Drachenschlucht und auf deren gegenüberliegender Seite das Städtische Krüppelheim.
Ab 1909 verkehrte die elektrische Straßenbahn vom Wilden Mann bis zur Räcknitzhöhe.
Seit 1915 besitzt Trachenberge die selbstständige Weinbergskirchgemeinde. Der abseits stehende Glockenturm der Weinbergskirche auf der Albert-Hensel-Straße wurde 1950 aus Steinen zerstörter Dresdner Kirchen errichtet.
Trachenberge selbst blieb im Krieg fast unzerstört, so dass sich heute die Sanierung im wesentlichen auf die Rekonstruktion der vorhandenen Bausubstanz erstreckt.
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Trachau
1242 wird Trachau erstmals als Trachenowe urkundlich erwähnt. Funde im Areal des Stadtteils aus der Bronzezeit weisen auf eine sehr frühe Besiedling hin.
Alttrachau wurde von den Sorben als Straßenangerdorf in einem alten Flusslauf der Elbe gegründet. Der Dorfplatz wird von mehreren Zwei- und Dreiseithöfen und den zugehörigen alten Einfahrtstoren aus dem 19. Jahrhundert begrenzt. Das älteste Haus befindet sich heute in der Henricistraße 4 und trägt die Jahreszahl 1642.
Das Dorfleben wurde vom Ackerbau bestimmt, aber auch der Weinbau spielte eine bedeutende Rolle. Ab 1614 dehnte sich der Ort beständig nach Nordwesten aus. Alttrachau wurde wiederholt von Bränden und Überschwemmungen heimgesucht.
Die Eisenbahnlinie Dresden-Leipzig teilte ab 1838 die Trachauer Flur in das heutige Alttrachau mit seinen Gärtnereien und in einen nördlichen Teil, dessen Felder später mit Wohnhäusern bebaut wurden. Mit Beginn der Industrialisierung um 1900 siedelten sich um den Haltepunkt Trachau einige Betriebe an.
Die eingemeindung Trachaus zu Dresden erfolgte im Jahre 1903.
Besonders bekannt wurde das Unternehmen von Hugo und Melitta Bentz, die die Melitta-Kaffeefilter entwickelten und herstellten. Auf der Industriestraße und der Leipziger Straße entstanden verschiedene Unternehmungen, wie die Mitteldeutsche Kellereimaschinenfabrik, Schraders Bremsbelägeherstellung und anderes mehr.
Im Wilder-Mann-Viertel wohnten vor allem mittlere Beamte, Kaufleute, Lehrer und einige Künstler. Nach 1928 setzte hier eine rege Bautätigkeit ein und es entstand unter anderem die Hans-Richter-Flachbausiedlung.
In dem Gebäude des 1928 erbauten Altersheimes (Güntzheim) wurde nach 1945 das Krankenhaus Dresden-Neustadt untergebracht. Seit 1991 wurden ca. 178 Mill. DM in die Rekonstruktion des Krankenhauses investiert. Im Zweiten Weltkrieg blieb Trachau von größeren Schäden verschont.
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