Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/stadtbezirksaemter/altstadt/geschichte/c_03.php 06.05.2015 11:38:35 Uhr 22.11.2024 07:31:10 Uhr |
Seevorstadt-Ost / Großer Garten
Die Seevorstadt ist die südliche der drei großen um die Mitte des 18. Jahrhunderts (amtlich 1835) aus der Zusammenfassung der alten Vorstadtgemeinden entstandenen Vorstädte der Altstadt.
Sie erstreckt sich auf das Gelände zwischen der ehemaligen Stadtbefestigung und dem Hauptbahnhof sowie zwischen der Bürgerwiese im Osten und der Annenstraße im Westen.
Die Seevorstadt fasste zwei alte Vorstadtsiedlungen zusammen. Ihr Name rührt von mehreren Seen her: der im Mittelalter unmittelbar vor der Stadtmauer gelegene See, der 1746 trockengelegt wurde, außerdem der am Nordende der Bürgerwiese gelegene Jüdenteich (Rest noch bis 1870).
Da von 1548 bis 1747 das Seetor zugemauert war, führte die Seevorstadt lange Zeit ein ziemlich abgeschiedenes von der eigentlichen Stadt isoliertes Dasein.
Im 18. Jahrhundert prägten vornehme Landhäuser des Adels und Gärten die Seevorstadt. 1820 legte F. A. A. Struve seine berühmte Mineralwasseranstalt in der Seevorstadt an. Erst der Bau des Böhmischen Bahnhofs (heute Hauptbahnhof) beschleunigte die Entwicklung. 1851 wurde die Prager Straße angelegt, die dann um 1900 eine Cityfunktion für die Stadt übernahm.
Während die Waisenhausstraße sich ebenfalls zu einem Geschäfts- und Vergnügungszentrum entwickelte, trug der östliche Teil der Seevorstadt weiterhin den Charakter eines Wohnviertels für die Oberschicht (Englisches Viertel).
In der westlichen Seevorstadt entstanden seit dem 19. Jahrhundert einige große Verwaltungsgebäude (z. B. Postgebäude, Reichsbahndirektion).
Im Februar 1945 wurde die Seevorstadt fast völlig zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte großenteils in den 60-er Jahren, der Nordteil der Prager Straße wurde erst 1998 bebaut.