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Nächster Informationsabend für „Eltern auf Zeit“ am 9. Juli

Wer sich als Familie, Paar oder allein stehende Person dafür interessiert, Pflegeeltern zu werden, ist herzlich zum nächsten Informationsabend des Jugendamtes eingeladen. Dieser findet am Mittwoch, 9. Juli, 19 Uhr, im Bürgersaal des Ortsamtes Prohlis, Prohliser Allee 10, statt, zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 1, 9 und 13, Haltestelle Jacob-Winter-Platz. Kostenlose Parkplätze sind vorhanden. Weitere Informationen zu diesem Thema und die Ansprechpartner findet jeder auch im Internet unter www.dresden.de/pflegeeltern.

Pflegeeltern sind Wahl-Eltern, die einem Kind oder Jugendlichen eine neue Chance im Leben geben. Wer sich für ein Pflegekind entscheidet, hat einen neuen 24-Stunden-Job. Und der braucht Zeit, Zuwendung und Zuneigung. Dabei geht es oft um „Geborgenheit auf Zeit". Denn Pflegekinder sind keine Adoptivkinder. Pflegeeltern müssen lieben und danach auch wieder loslassen können. Pflegeeltern tragen Sorge dafür, dass das Wohl und die Bedürfnisse des Pflegekindes sicher gestellt werden. Sie sollen Freude am Zusammenleben mit Kindern haben, Toleranz, soziale Kompetenz und Offenheit mitbringen. Sie müssen bereit sein, sich mit der Lebensgeschichte des Kindes auseinander zu setzen und den leiblichen Eltern angemessene Wertschätzung entgegen bringen. Die Bereitschaft zur Fortbildung und die Offenheit zur Zusammenarbeit mit dem Jugendamt sind unverzichtbar.

Dabei überlässt das Jugendamt nichts dem Zufall. Mit Seminaren werden die künftigen Pflegeeltern sorgfältig auf ihre neuen Aufgaben vorbereitet: Es gibt Tipps für den Alltag, pädagogische Ratschläge, rechtliche Hinweise und Hilfestellungen beim Umgang mit den leiblichen Eltern. Das Alter oder der Familienstand von potenziellen Bewerbern sind dabei zweitrangig. Da immer für ein konkretes Kind die passenden Eltern gesucht werden, orientiert sich die Prüfung der Eignung immer am konkreten Einzelfall.

Zurzeit gibt es 230 Pflegefamilien in Dresden. Derzeit warten rund 20 Kinder auf die Vermittlung in eine geeigneten Familie. Mehr als 300 Kinder und Jugendliche haben diese bereits gefunden. Der Bedarf ist unverändert hoch.

So mussten im vergangenen Jahr in Dresden 429 Kinder und Jugendliche, davon 121 Kinder unter sechs Jahren, durch das Jugendamt Dresden in Obhut genommen werden, um sie vor Gefährdungen zu schützen. Es kann wenige Tage bis mehrere Wochen dauern bis feststeht, ob die Kinder wieder in das häusliche Umfeld zurückkehren können. Diese Zeit benötigen die Fachkräfte der Jugendhilfe für die Perspektivklärung und um aus dem großen Spektrum der Hilfsangebote die geeignete Hilfe zu finden. Ungefähr die Hälfte der in Obhut genommenen Kinder kann vorerst nicht nach Hause zurückkehren, weil die Eltern nicht in der Lage sind, ihnen ein sicheres und entwicklungsförderndes Umfeld zu bieten.

Das zur Verfügung stehende Spektrum der Angebote ist sehr vielfältig. Es gibt gemeinsame Wohnformen für Mütter/Väter mit Kind, Heimerziehung sowie sonstige betreute Wohnformen. Vor allem für die jüngeren Kinder wird die Unterbringung in einer Pflegefamilien bevorzugt. Darunter zählt auch die Pflege von Verwandten. Diese ist ein Beispiel dafür, dass in vielen Fällen das Netzwerk Familie funktioniert. Großeltern, Tanten, Onkel und Geschwister springen oft ein, wenn Mütter und/oder Väter ausfallen oder sich nicht ausreichend um das Kind kümmern können. Sie sind bereit, es bei sich aufzunehmen. Bei 84 Kindern ist dies derzeit in Dresden der Fall.

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