Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2012/01/pm_060.php 29.05.2015 02:50:54 Uhr 18.09.2024 10:15:16 Uhr

Mit Mut, Respekt und Toleranz – Dresden bekennt Farbe: Veranstaltungen und Aktionen am 13. und 18. Februar 2012

13. Februar 2012

15 Uhr: Gedenken auf dem Heidefriedhof

Die Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Dresden, vertreten durch den Ersten Bürgermeister Dirk Hilbert, lädt gemeinsam mit den Fraktionen des Stadtrates, Vertreterinnen und Vertretern von Wirtschaft und Wissenschaft, Kultur, Sport, Gewerkschaften und Kirchen, mit der Jüdischen Gemeinde und zivilgesellschaftlichen Akteuren alle Bürgerinnen und Bürger zum gemeinsamen kraftvollen Handeln und Gedenken am 13. Februar ein.

15 Uhr wird auf dem Dresdner Heidefriedhof der Opfer des Krieges und der Dresdner Bombenangriffe vor 67 Jahren gedacht. Die Teilnehmer an der Gedenkveranstaltung versammeln sich zunächst an der Skulptur „Tränenmeer" von Malgorzata Chodakowska. Dr. Klaus-Dieter Müller, stellvertretender Vorsitzender des Landesvorstandes Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge spricht einleitende Worte. Der Gedenkzug bewegt sich dann zur zentralen Opferschale des Rondells und über den Mittelweg zur Gedenkmauer. Der Erste Bürgermeister der Landeshauptstadt Dresden, hält an der Gedenkmauer eine Ansprache.

An der Opferschale, dem Stelen und an der Gedenkmauer werden für die Opfer des Krieges und der verheerenden Bombenangriffe vom 13. Und 14. Februar 1945 weiße Rosen niedergelegt als Zeichen der Trauer, des stillen Gedenkens und der Hoffnung, das nie wieder geschehe, was einst geschah. Die weißen Rosen liegen in Schalen bereit. Sie sind ein Zeichen für die Überwindung von Krieg, Rassismus und Gewalt. Damit wehren sich die Dresdnerinnen und Dresdner dagegen, dass die Erinnerung an den 13. Februar 1945 benutzt wird, um für demokratiefeindliche und menschenverachtende Ideologien, Haltungen und Aktionen zu werben. Die Veranstaltung wird musikalisch umrahmt.

Bustransfer zum Heidefriedhof: Bürgerinnen und Bürger können den kostenlosen Bustransfer zum Heidefriedhof und zurück nutzen. Die Busse halten an fünf Stellen im Stadtgebiet.

Abfahrtstellen: Neues Rathaus, Bürgerbüro Kreuzstraße (14 Uhr), Tolkewitzer Straße, Haltestelle Kretschmerstraße (13.45 Uhr), Albertplatz, ehemaliges DVB Hochhaus (14.15 Uhr), Rathaus Cotta, Haltestelle Altcotta (14.15 Uhr), Pirnaer Landstraße, Haltestelle Altleuben (13.45 Uhr). Die Rückfahrt erfolgt nach Veranstaltungsende gegen 15.45 Uhr. Alle Busse fahren zunächst in die Innenstadt und halten am Neuen Rathaus. Dort können Sie aussteigen und sich mit vielen Dresdnerinnen und Dresdnern in die Menschenkette einreihen oder Sie fahren mit dem Bus weiter zur Starthaltestelle.

17 Uhr: Menschenkette - Mit Mut, Respekt und Toleranz - Dresden bekennt Farbe

Die Menschenkette startet 17 Uhr vor dem Rathaus, Dr.-Külz-Ring 19 mit einer Rede des Ersten Bürgermeisters, Dirk Hilbert. Außerdem spricht der Versammlungsleiter Professor Müller-Steinhagen, Rektor der Technischen Universität Dresden. Gegen 18 Uhr umschließen die Menschen die Altstadt Dresdens sowie auf der Neustädter Seite der Elbe das Königsufer. 15 Minuten läuten dann die Dresdner Glocken.

Mit Blick auf die Geschichte der Stadt wird in würdiger Weise an die Opfer von Nationalsozialismus und Krieg erinnert. Gleichzeitig ist jeder täglich gefordert, sich für eine friedliche und menschenwürdige Gesellschaft einzusetzen.

18. Februar 2012

13 Uhr: Kundgebung - anschließend Demonstration

Die AG 13. Februar lädt alle Dresdnerinnen und Dresdner zu einer großen Kundgebung am 18. Februar auf dem Schlossplatz ein. Moderieren wird die Veranstaltung der Chefdramaturg des Staatsschauspiels Robert Koall. Hauptredner wird der ehemalige Bundespolitiker Hans-Jochen Vogel sein. Er war Oberbürgermeister von München, Bundesminister und Regierender Bürgermeister von Berlin; von 1995 bis 2008 war Vogel Mitglied im Kuratorium zum Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche. Er gründete 1993 den Verein „Gegen Vergessen - Für Demokratie", der sich seit den rassistischen Übergriffen Anfang der 90er zivilgesellschaftlich engagiert. Sprechen wird auch Nora Lang, Überlebende der Angriffe am 13. Februar auf Dresden, sowie ein Überlebender der deutschen Bombenangriffe auf die polnische Stadt Wielun.

Musikalische Beiträge kommen von Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel, der Dresdner Band FunkoMando sowie dem Perkussions-Künstler Friedemann Mütze. Außerdem wird es eine Präsentation des Pirnaer Schulprojekts „Reden an die Menschheit" geben. In dem Projekt haben die Schüler dreier Schulen in Pirna ihre eigenen Bilder und Reden an die Menschheit entwickelt.

Beginn der Veranstaltung ist 13 Uhr. Im Anschluss an das Bühnenprogramm ist eine Demonstration rund um die Altstadt geplant, die mit mehreren Zwischenstationen und weiteren Reden bis zur Dresdner Synagoge gehen wird. Dort wird es eine Abschlusskundgebung geben. Versammlungsleiter ist der derzeitige Superintendent der Evangelischen Landeskirche Sachsens, Dr. Michael Schneider. Mit Blick auf die von der AG gewünschte Hör- und Sichtweite zu den angekündigten rechtsextremistischen Demonstrationen, die in enger Abstimmung und auf Basis der Sicherheitspartnerschaft mit der Polizei hergestellt werden soll, werden diese Route wie auch die Anfangszeiten möglichst lang flexibel gehalten.

Dresden bekennt Farbe

Dresden wird am 18. Februar ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus und gegen Gewalt setzen. Die AG wünscht sich, dass dies auch sichtbar wird. Darum sind alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgefordert, gemäß dem Motto "Mit Mut, Respekt und Toleranz. Dresden bekennt Farbe" an diesem Tag möglichst bunt zu erscheinen. „Es wäre fantastisch, wenn die Dresdnerinnen und Dresdner bunte Schals, Tücher oder Mützen an dem Tag tragen", sagt der Moderator der AG 13. Februar Frank Richter. „Außerdem könnte auch ein buntes Stoffband an der eigenen Jacke, der Autoantenne oder an Tasche angebracht oder ein farbiges Tuch in das eigene Fenster gehängt werden - gern auch schon in den Tagen vor der Veranstaltung", so Richter weiter.

Krieg Deinen Arsch hoch". Mit diesem drastischen Aufruf wird die AG 13. Februar im Fahrgastfernsehen und im Internet für die Kundgebung am 18. Februar auf dem Schloßplatz werben. Immer wieder zeigen Umfragen, dass ein übergroßer Teil der Bevölkerung nationalsozialistische Ideologien und Aufmärsche ablehnt und sogar bereit wäre, dagegen zu demonstrieren. Doch wenn es soweit ist, bleiben viele zu hause. Woran dies liegt, lässt sich natürlich nur schwer sagen. Die Kampagne soll zum diskutieren und nachdenken anregen, sie soll zeigen, dass "der innere Schweinehund" kein Grund sein kann, seine Überzeugungen nicht auch friedlich mit der Teilnahme an der Kundgebung zu dokumentieren. Der kleine Trailer wird sowohl in Bussen und Straßenbahnen zu sehen sein, als auch im Internet unter www.13februar.dresden.de sowie auf YouTube (siehe Link rechts). Dort kann ihn jeder in seine eigene Homepage einbauen.

Ordner gesucht

Für die Veranstaltung am 18. Februar wie auch die Menschenkette am 13. Februar werden weiterhin Ordnerinnen und Ordner gesucht. Eine Einweisung erfolgt am 8. und am 9. Februar, Beginn jeweils 18 Uhr, im Lichthof des Rathauses. Die Ordner sollten einen von beiden Terminen wahrnehmen. Anmeldungen sind gewünscht; sie sollten erfolgen an: AG 13. Februar, Büro der Oberbürgermeisterin, Stadtverwaltung, 01001 Dresden oder per E-Mail: presse@dresden.de.

Internet

Informationen zu den Veranstaltungen am 13. und 18. Februar 2012 stehen in Deutsch, Englisch, Tschechisch, Polnisch und Russisch unter:

Landeshauptstadt Dresden

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon +49(0351) 4882390
Fax +49(0351) 4882238
E-Mail E-Mail


Postanschrift

PF 12 00 20
01001 Dresden