Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/04/pm_029.php 08.04.2025 18:49:01 Uhr 25.04.2025 17:49:05 Uhr |
|
Carolabrücke: Änderung des Verfahrens zur Stützung des Kragarmes
Die Unterstützung des Kragarms am gemeinsamen Brückenpfeiler der Brückenzüge A und B auf der Neustädter Seite der Carolabrücke soll nun ohne die vorübergehende Stabilisierung des Brückengelenks II durch Pontons vorgenommen werden. Stattdessen soll der Kragarm nur über eine Konstruktion auf einer Aufschüttung abgestützt werden. Der Grund für diese Änderung im Bauablauf ist das Ergebnis einer detaillierten Untersuchung des Flussbetts der Elbe. Nach Auswertung der Bodenproben hat sich gezeigt, dass die Hubpontons hier keinen ausreichend stabilen Stand finden würden. Um die Sicherheit zu gewährleisten, werden alle Arbeiten unter der Brücke und damit auch der Aufbau der Stützkonstruktion dauerhaft live durch das Schallemissionsmonitoring überwacht. Bei weiteren Spanndrahtbrüchen wird die Baustelle sofort geräumt. Die ursprünglich geplanten Hubpontons werden zurück nach Tschechien transportiert.
Für den Hintergrund:
Solche Änderungen im Bauablauf sind auf Baustellen nicht unüblich. Ein Baugrundgutachten ermittelt, ob sich ein Baugrund für die Bebauung eignet oder nicht. Es kommt häufig vor, das der Grund erst optimiert (also ausgebaut) werden muss, bevor dieser bebaut werden kann. Das Verfahren wäre im Fall der Carolabrücke allerdings zu zeitaufwendig und zu kostspielig.
Diese Woche (KW15): Kolkverfüllung, Vorbereitung der neuen Vorgehensweise
Die Strom- und Schifffahrtspolizeiliche Genehmigung der neuen Vorgehensweise sowie der weiteren Rückbauarbeiten beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Elbe wird eingeholt.
Die Verfüllung des vier bis fünf Meter tiefen Kolks, der sich am Pfeiler D durch die Strömung gebildet hat, wird fortgesetzt. Begonnen wurden diese Arbeiten am Donnerstag, 3. April 2025. Hierfür nimmt ein Spezialschiff täglich Material (Wasserbausteine) am Zwischenlager auf und bringt es zur Einsatzstelle. Im Anschluss wird der Kolk vom Schiff aus verfüllt. Die Arbeiten zur Kolkverfüllung gehen nahtlos in den Aufbau der Aufschüttung unter der Hilfsstütze vor Pfeiler D über. Auch hierfür werden die ersten Lagen vom Schiff aus aufgeschüttet, bevor die Arbeiten in KW 16 auch vom Land aus erfolgen.
Parallel laufen Vorbereitungen für das Ausschwimmen der Einhängeträger der beiden verbliebenen Brückenzüge A und B. Dazu laufen Abstimmungen mit mehreren Anbietern der für das Ausfahren erforderlichen Spezialtechnik. Eine Baugrundbewertung wird durchgeführt sowie Berechnungen, wie beispielsweise von Fließgeschwindigkeiten, vorgenommen.
Die Planung für die Fundamente der Kragarmunterstützung sowie weiterer Hilfsstützen wurde dem Prüfingenieur zur Kontrolle vorgelegt.
Kampfmittelsondierung abgeschlossen
Die Arbeiten zur Kampfmittelfreiheit im Bereich der Carolabrücke auf der Altstädter Seite sind abgeschlossen. Die Dresdner Bohrgesellschaft mbH hat das Gebiet auf Kampfmittel untersucht und dabei keine Verdachtsfälle festgestellt. Die Baustraße wurde durch den Einsatz eines Kettenbaggers CAT 326 Schicht um Schicht abtragen und komplett zurückgebaut. Dabei kam ein hydraulischer Anbaumagnet zum Einsatz, an dem Metallteile haften geblieben sind und so untersucht werden konnten.
Die Ergebnisse des Drohnenfluges zur Ortung von Kampfmitteln im Elbbereich, der am Freitag, 28. März 2025, stattgefunden hat, sind ausgewertet. Es wurden keine weiteren Verdachtsfälle festgestellt. Bei der Untersuchung kam eine Drohne zum Einsatz, die mit einer geomagnetischen Mehrkanalsonde ausgestattet war. Tiefbauarbeiten im Gebiet der Carolabrücke werden weiterhin durch einen Experten für Munition- und Kampfmittelräumung begleitet.
Öffnung der Baustraße abgeschlossen
Die Baustraße, die auf der Neustädter Seite errichtetet worden ist, ist geöffnet worden. Hier wurde Material abgetragen, um die Fließgeschwindigkeit in der Elbe zu reduzieren und neue Vertiefungen in der Elbe zu vermeiden. Die dabei entstandene Lücke in der Baustraße wurde mit Auffahrrampen überbrückt.
Ausblick: Rechtsgutachten wird vorgestellt
Ende Februar hatte die Stadtverwaltung ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, um die Gestaltungsspielräume für einen Brückenneubau ohne langwieriges Planverfahren zu klären (siehe Pressemitteilung vom 29. Januar 2025 https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/01/pm_066.php).
Die Ergebnisse des Gutachtens sollen in einer Sondersitzung des Bauausschusses am Mittwoch, 30. April 2025, vorgestellt werden.