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Industriestadt Dresden

Aus den Anfängen manufakturmäßiger Fertigung während des Barocks entwickelten sich im 19. Jahrhundert die für Dresden später typischen Branchen.

Das 19. Jahrhundert

Im Jahr 1839 begründete Friedrich Wilhelm Enzmann mit seinen Kameras und Fotoplatten die optische Industrie in Dresden.

Mit den Firmen Seidel & Naumann sowie Clemens Müller faßte die Näh- und Schreibmaschinenindustrie in der Stadt Fuß. Ebenso traditionsreich ist die Dresdner Nahrungs- und Genußmittelfertigung, hier speziell die Schokoladenherstellung (u.a. Firma Hartwig & Vogel).

Im Zusammenhang damit entstanden spezielle Zweige des Maschinenbaus, in denen Fertigungs- und Verpackungsmaschinen hergestellt wurden. Ludwig Gehe begründete die pharmazeutische Industrie in Dresden.

Mit den Firmen Villeroy & Boch (Steingut) und der Glasfabrik Siemens entstanden die ersten Großbetriebe.

Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts

Als Protest gegen wachsende Konzentration und zunehmende Internationalisierung in einigen der für Dresden wichtigen Industriezweige entstanden am Anfang des 20. Jahrhunderts Reformbestrebungen, die u.a. zur Gründung der Deutschen Werkstätten Hellerau führten.

Zahlreiche Weltneuheiten und traditionelle Markenartikel festigten den guten Ruf der Dresdner Schreibmaschinen, Fototechnik, elektrotechnischen Erzeugnisse und Verpackungsmaschinen. Obwohl z.B. im Jahr 1929 zehn Großbetriebe mit mehr als 1000 Beschäftigten existierten, wurde die außerordentliche Breite des Wirtschaftsprofils der Stadt ebenso von einer großen Zahl leistungsfähiger Klein- und Mittelbetriebe bestimmt.

In beiden Weltkriegen dieses Jahrhunderts stand die Dresdner Industrie fast vollständig im Dienst der Rüstungsproduktion.

Die Luftangriffe auf die Stadt im Februar 1945 trafen zwar auch die Industrieanlagen. Es wurden jedoch wesentlich mehr Wohnungen und historische Gebäude zerstört.

1945 bis 1989

Mit den gesellschaftlichen Veränderungen nach 1945 wurden 176 Betriebe enteignet, die entweder in Volkseigene Betriebe überführt wurden oder bis 1954 »Aktiengesellschaft« waren.

Die meisten traditionellen Industriezweige konnten weitergeführt werden. Eine kurze Blüte erlebte die Flugzeugindustrie: Bis 1961 verließen 80 Passagierflugzeuge und ein technisch innovatives Strahlverkehrsflugzeug die Dresdner Flugzeugwerft, dann musste das Werk seine Produktion einstellen.

Zu den größten Betrieben zählten bis 1989 die Werke Starkstromanlagenbau, Transformatoren- und Röntgenwerk, Elektromat, Schreibmaschinenwerk, Pentacon (Fototechnik), Mikromat, Nagema (Maschinen für Nahrungs- und Genussmittelindustrie), Hochvakuum, Meßelektronik, Arzneimittelwerk sowie Luft- und Kältetechnik.

Neben der elektronischen Industrie wurde mit den Betrieben des Kombinates Robotron die Elektronik und Mikroelektronik strukturbestimmend.

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