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Erinnerung wachhalten

Die Städtefreundschaft zwischen Dresden und Gostyń basiert auf furchtbaren NS-Kriegsverbrechen an Gostyńer Widerstandskämpfern und Zivilisten im 2. Weltkrieg. Beide Städte pflegen ihre Tradition des gemeinsamen Gedenkens an die Opfer.

Aktuelles

Die Holzskulptur "Michael" des Dresdner Bildhauers Reinhard Pontius machte auf seiner Europatour auch Station in Gostyń. Vom 21. Oktober 2024, dem Gedenktag an die Ermordung von 30 Zivisten auf dem Gostyńer Marktplatz, bis Ostern 2025, steht die Skulptur vor dem Eingang des Stadtmuseums.

"Ich möchte die Holzskulptur des Erzengels Michael auf eine Reise durch Europa schicken mit dem Wunsch, dass sie eine Botschafterin des Friedens und der Versöhnung sei.", betont der Künstler gerade in diesen schwierigen Zeiten, in denen auch in Europa wieder ein Krieg tobt.

In Gostyń startet der Engel seine Tour durch Osteuropa, denn auch hier soll er an die Opfer der deutschen Nationalsozialisten im 2. Weltkrieg erinnern. Zum Gedenken anlässlich des 85. Jahrestages des Massakers auf dem Marktplatz in Gostyń war auch eine Delegation aus Dresden angereist. In einer offiziellen Zeremonie würdigte der Leiter des Dresdner Amtes für Kultur und Denkmalpflege Dr. David Klein die Aktion des Bildhauers als wichtige Friedensgeste aus Dresden.

Holzskulptur "Engel Michael" mit Bildhauer Reinhard Pontius und Gostyns Bürgermeister Jerzy Kulak

Gedenken an die Widerstandskämpfer der Gruppe "Schwarze Legion" aus Gostyń

23. Juni in Dresden

Die Beziehungen zur Stadt Gostyń basieren auf der Leidensgeschichte polnischer Widerstandskämpfer der Gruppe "Schwarze Legion" aus Gostyń. Sie kämpften gegen die Besetzung ihrer Heimat durch das Hitler-Regime, wurden verraten und verhaftet. Das Oberlandesgericht Posen verurteilte 12 Widerstandskämpfer am 13. Mai 1942 als führende Mitglieder der „Schwarzen Legion“ zum Tode. Sie wurden am 23. und 24. Juni 1942 im Innenhof des Landgerichtes am Münchner Platz in Dresden hingerichtet. Seit den 1970er Jahren halten Angehörige der ermordeten Partisanen gemeinsam mit Vereinen, Institutionen und den Städten Gostyn und Dresden das Gedenken an die Gostyńer Opfer des Nazi-Regimes wach.

Zum Gedenken kamen und kommen traditionell ehemalige polnische Häftlinge und Angehörige der Hingerichteten, ebenso wie VertreterInnen der Städte Gostyń und Dresden, der Kirchen beider Städte und SchülerInnen der Gostyńer Schule "Schwarze Legion" zusammen. Sie besuchen regelmäßig die Gedenkstätte Münchner Platz und den Neuen Katholischen Friedhof mit dem Gedenkstein für die ermordeten Widerstandskämpfer aus Gostyń.

2015 wurden der Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten e. V. im Freistaat Sachsen, die Deutsch-Polnische Gesellschaft Sachsen e. V. sowie Dresdnerinnen und Dresdner für ihr Engagement für Versöhnung zwischen Deutschen und Polen mit dem Orden „Missio Reconiciliationis“ der gleichnamigen Stiftung aus Warschau geehrt.

2017 zum 75. Jahrestag der Hinrichtung übernahmen die Außenminister Polens und Deutschlands Witold Waszczykowski und Sigmar Gabriel die Schirmherrschaft über das Gedenken.

Auszug aus der Schriftreihe der Sächsischen Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft (*.pdf, 1 MB)

Mehr zu den Ereignissen 1942 am Münchner Platz und zur Tradition des Gedenkens in Dresden

Neuer Katholischer Friedhof Dresden: Ein Gedenkstein erinnert an die Gostyner Opfer des Nationalsozialismus

Die Bürgermeister Stephan Kühn und Jerzy Kulak an der Spitze einer Gostyner Delegation beim Gedenken auf dem Neuen Katholischen Friedhof

Menschen versammeln sich in der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden

Dresdens Erster Bürgermeister Detlef Sittel spricht Worte der Versöhnung und Freundschaft, neben ihm stehen Schülerinnen und Schüler mit der Fahne ihrer Schule der "Schwarzen Legion"

Vertreter der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Sachsen und Angehörige der Verurteilten beim Gedenken im Innenhof der Gedenkstätte Münchner Platz

zwei Zeitzeugen beim Niederlegen vom Blumen

Der ehemalige Häftling Marian Sobkowiak und Kombattanten aus Gostyń beim Niederlegen von Blumen in der Gedenkstätte — Der ehemalige Häftling Marian Sobkowiak (gestorben 2017) und Kombattanten aus Gostyń beim Niederlegen von Blumen in der Gedenkstätte

Menschen bei der Schweigeminute für die Ermordeten in der Gedenkstätte

Blumen und Kerzen am Denkmal im Innenhof der Gedenkstätte

Schülerinnen aus Gostyń musizieren auf dem Friedhof

Schülergruppe verneigt sich am Gedenkstein auf dem Friedhof

Vertreter der Gesellschaft zur Förderung der Frauenkirche Dresden auf dem Friedhof

Schülergruppe aus Gostyń auf dem Friedhof

Gostyner Schülergruppe am Gedenkstein auf dem Friedhof

Gedenken an die Opfer des Massakers auf dem Gostyńer Marktplatz

21. Oktober in Gostyń

Am 21. Oktober gedenken die GostynerInnen alljährlich der Erschießung von 30 Gostyner Bürgern durch die deutschen Nationalsozialisten am 21. Oktober 1939 auf dem Marktplatz von Gostyń. Dabei ist die Teilnahme einer Dresdner Delegation Tradition.

Junge Soldaten beim Gedenken am 21. Oktober auf dem Marktplatz in Gostyń

Vertreter der Städte Gostyń und Dresden gedenken gemeinsam auf dem Gostyner Marktplatz

Gedenkstein auf dem Markt in Gostyn mit Blumenmeer

Vertreter der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Sachsen e. V. und des Verbandes der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten Sachsen stehen gemeinsam mit Gostyner Antifaschisten auf dem Gostyner Marktplatz

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