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Kinder mit besonderem Förderbedarf

Kind auf Zehenspitzen, das vor einem Rollstuhl steht

Integration und Förderung

Integration bedeutet die gemeinsame Förderung, Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern mit- und Kindern ohne Behinderung.

Die gemeinsame Bildung, Erziehung und Förderung der Kinder mit und ohne Behinderungen bietet Chancen für alle Kinder. Mit Blick auf die Stärken der Kinder und entsprechend der Leitfragen »Wo steht das Kind in seiner Entwicklung? Was braucht es? Was muss getan werden, damit es sich gut weiter entwickeln kann?« können Bildungsprozesse wirkungsvoll angeregt werden.

Die Integration von Kindern mit Behinderung bzw. von Kindern, die von einer Behinderung bedroht sind und in Kindertageseinrichtungen betreut werden regelt die Sächsische Kita-Integrationsverordnung (SächsKitaIntegrVO) vom 6. Juni 2017. Auf dieser Grundlage können Kinder mit Behinderungen bzw. Entwicklungsauffälligkeiten in Kindertageseinrichtungen aufgenommen werden, wenn ihre Förderung gewährleistet ist.

Jede Aufnahme ist eine sorgfältige Einzelfallentscheidung. Unter Beachtung des individuellen Förderbedarfs erfolgt die Förderung, Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern mit bestehender oder drohender Behinderung gemeinsam mit Kindern ohne Behinderungen. Ein Kind mit Entwicklungsauffälligkeiten oder Behinderung ist auf Wunsch der Erziehungsberechtigten möglichst wohnortnah in eine Kindertageseinrichtung aufzunehmen. Eltern wählen für ihr Kind nach ihrem Grundverständnis von Bildung und Erziehung die Einrichtung mit der entsprechenden Konzeption aus.

Soziales Miteinander

Ein ganzheitliches Konzept verfolgt die gemeinsame Bildung, Betreuung und Erziehung aller Kinder. Die Kinder lernen mit Besonderheiten bei sich oder anderen entwicklungsfördernd umzugehen, sich gegenseitig wertzuschätzen und somit positive Lern-und Erfahrungsfelder zu gestalten. Soziale Beziehungen und Erfahrungen entwickeln sich, Ausgrenzungen aufgrund von individuellen Besonderheiten werden vermieden. Die Mädchen und Jungen lernen gemeinsam in Alltagssituationen und beim Spiel lebenspraktische Tätigkeiten. Singen, Malen, Gestalten und anderes motivieren sie zu neuen Erfahrungen in allen Entwicklungsbereichen.

Anmeldung in der Kindertageseinrichtung

Anmeldungen für Kinder mit besonderem Förderbedarf (Integrationsplätze) nehmen das Sozialamt der Stadt Dresden oder die Leitung der integrativen Kindertageseinrichtung entgegen. Zu den Anmeldeformalitäten erhalten die Eltern alle erforderlichen Informationen in der Integrationseinrichtung, im Amt für Kindertagesbetreuung sowie im Sozialamt der Stadt Dresden.

Voraussetzung für eine Anmeldung in einer Kindertageseinrichtung ist, dass für das Kind Eingliederungshilfe in Form von Integration in eine Kindertageseinrichtung beschieden wurde und der Eintritt des Kindes in eine entsprechende Einrichtung geplant wird.

Betreuungsformen

Heilpädagogische Kindertageseinrichtungen und Gruppen

Heilpädagogische Betreuungsplätze stehen gegenwärtig in verschiedenen Formen zur Verfügung und sind nutzbar für Kinder, die aufgrund einer vorhandenen Behinderung oder der drohenden Entwicklung einer Behinderung Anspruch auf Eingliederungshilfe nach den § 53 und 54 Absatz 1 Sozialgesetzbuch XII in Verbindung mit dem § 55 Sozialgesetzbuch IX haben. Die Kinder können in heilpädagogischen Gruppen oder in Kindertageseinrichtungen mit Integrationsplätzen betreut werden. Langfristiges Ziel ist es, im Rahmen der Entwicklung einer inklusiven Kindertagesbetreuung, jedem Kind den Zugang und die Betreuung in allen Kindertageseinrichtungen zu ermöglichen.

Kinder aus Dresden werden in der Regel ab dem ersten Lebensjahr in Kindertageseinrichtungen aufgenommen und können bis zum Beginn der Schulpflicht betreut werden.

Einrichtungen der Ganztagesbetreuung

Die Einrichtungen der Ganztagesbetreuung bieten außerschulische Förderung und Freizeitgestaltung für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Förderschulen vom Schuleintritt bis in der Regel zur 6. Klasse. Förderschwerpunkte beziehen sich insbesondere auf Kinder mit Hörschädigung, Körperbehinderung, Sprachbehinderung und auf eine adäquate Lernförderung.

Ganzheitliche Förderung

In Kindertageseinrichtungen und in Einrichtungen der Ganztagesbetreuung übernimmt speziell ausgebildetes Personal die gezielte, ganzheitliche (heilpädagogische) Förderung, Bildung, Betreuung und Erziehung der Kinder. Jedes Kind wird nach seinen individuellen Möglichkeiten und unter Beachtung der Lebenssituation in der Familie gefördert. Mit der Ausbildung der Motorik, der Wahrnehmung, der Kommunikationsfähigkeit, des Sozialverhaltens und der allgemeinen kognitiven Fähigkeiten ermöglichen die pädagogischen und heilpädagogischen Fachkräfte den Kindern, sich zu einer möglichst selbstständigen und eigenverantwortlichen Persönlichkeit zu entwickeln.

Profile

Die Kindertageseinrichtungen arbeiten nach unterschiedlichen inhaltlichen Konzepten, die auf die individuelle Förderung der Kinder je nach Behinderung ausgerichtet sind. Angemessene Gruppenstrukturen und die an den Bedürfnissen der Kinder orientierte Raumgestaltung ermöglichen eine optimale Entwicklung.

Kostenübernahme

Betreuungskosten

Wenn ein Kind eine heilpädagogische Kindertageseinrichtung bzw. Gruppe oder die Ganztagesbetreuung einer Förderschule für hörgeschädigte oder körperbehinderte Kinder besucht, werden die Kosten für diese Betreuung von verschiedenen Leistungsträgern übernommen. Dies richtet sich nach der Art der Beeinträchtigung und der Einrichtung, in der das Kind angemeldet ist.

Die Betreuung der Kinder mit verschiedenen Beeinträchtigungen in heilpädagogischen Kindertageseinrichtungen bzw. Gruppen und in Einrichtungen der Ganztagesbetreuung werden vom örtlichen Träger der Sozialhilfe finanziert. Für Dresdner Kinder ist der örtliche Sozialhilfeträger das Sozialamt.

Die Anträge für Kinder in heilpädagogischen Kindertageseinrichtungen und Gruppen sind beim Sozialamt erhältlich. Anträge für die Ganztagesbetreuung werden vor Schuljahresbeginn im Elternabend der Förderschule durch das Amt für Kindertagesbetreuung ausgegeben.

Für Kinder, die den Hort einer Förderschule zur Lernförderung oder der Schule für Erziehungshilfe besuchen, kommt das Sächsische Gesetz zur Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen (SächsKitaG) zur Anwendung. Für diese Kinder gilt, wie für alle Kinder, die in Kindertageseinrichtungen betreut werden, die Satzung der Landeshauptstadt Dresden über die Erhebung von Gebühren für die Kindertageseinrichtungen und die Betreuung in Tagespflege (Gebührensatzung Kindertageseinrichtungen und Tagespflege).

Beförderungskosten

Die Beförderung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu den einzelnen Einrichtungen richtet sich ebenfalls nach der Art der Behinderung. Der Fahrdienst ist Kindern vorbehalten, deren Behinderung eine Beförderung mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zulässt.

Für Kinder, die in heilpädagogischen Kindertageseinrichtungen bzw. Gruppen betreut werden, muss ein Antrag auf Übernahme der Beförderungskosten beim örtlichen Sozialamt gestellt werden. Für Dresdner Kinder prüft also das städtische Sozialamt, ob die Voraussetzungen zur Übernahme der Fahrtkosten erfüllt sind. Nach einer schriftlichen Bestätigung des Leistungsträgers zur Übernahme der Fahrtkosten organisiert dieser den Fahrdienst.

Die Beförderung zu den Einrichtungen der Ganztagesbetreuung erfolgt parallel zum Transport zur Förderschule. Die Organisation obliegt in diesem Fall dem Schulverwaltungsamt. Für die Ferienzeit entfällt diese Beförderung. Anträge auf Beförderung der Kinder in Einrichtungen der Ganztagesbetreuung während der Ferien müssen jeweils für das laufende Schuljahr beim Sozialamt gestellt werden.

Kontakt

Landeshauptstadt Dresden

Amt für Kindertagesbetreuung
Zentrale Beratungs- und Vermittlungsstelle

Besucheranschrift

Breitscheidstraße 78
01237 Dresden

Telefon 0351-4885051
Fax 0351-4885013
E-Mail kindertagesbetreuung@dresden.de

Postanschrift

Postfach 120020
01001 Dresden

Öffnungszeiten

Montag 9 bis 12 Uhr
Dienstag 9 bis 12 Uhr, 13 bis 17 Uhr
Donnerstag 9 bis 12 Uhr, 13 bis 17 Uhr

zusätzlich sind Termine nach Vereinbarung möglich:
Montag ab 13 Uhr
Dienstag 17 bis 18 Uhr
Donnerstag 17 bis 18 Uhr