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https://www.dresden.de/de/wirtschaft/tomorrowshome/news/2025/selbstversorger-satelliten.php 18.02.2025 14:30:24 Uhr 01.05.2025 00:19:40 Uhr

In Dresden entsteht europaweit einzigartiges Testzentrum für Selbstversorger-Satelliten

Skizze des Versuchsaufbaus eines Satelliten im Orbit
Prinzipskizze des Versuchsaufbaus

Forschende der Professur für Raumfahrtsysteme der Technischen Universität Dresden (TUD) entwickeln eine Art Windkanal für den Weltraum. Er bildet die Atmosphäre im sehr niedrigen Erdorbit nach, um eine neue Generation von Satelliten zu testen, die Umgebungsluft als Treibstoff für ihr Antriebssystem nutzt. Mit dem Bau des Simulators schließt Dresden eine wichtige Lücke in der globalen Satellitentechnologie und -forschung. 

Täglich umkreisen Satelliten unseren blauen Planeten, doch näher als 250 Kilometer kommen sie in der Regel nicht. Der Grund: im „sehr niedrigen Erdorbit“ bremst die dort vorherrschende Restatmosphäre die Trabanten aus. Eine enorme Menge an Treibstoff ist nötig, um den Geschwindigkeitsverlust zu kompensieren. 

Im Projekt RASP („Residual Atmosphere Simulator“) wollen Forschende der Professur für Raumfahrtsysteme der Technischen Universität Dresden (TUD) daher eine Art Windkanal entwickeln, der die Bedingungen im erdnahen Orbit simuliert. Darin wollen sie eine neue Generation von Satelliten testen, die Umgebungsluft als Treibstoff für ihr Antriebssystem nutzt. 

Eine solche Technologie hätte für die Satellitentechnik geradezu revolutionäres Potenzial. Die Trabanten wären „nahezu uneingeschränkt einsetzbar“, sagt Prof. Martin Tajmar, Inhaber der Professur für Raumfahrtsysteme. Darüber hinaus birgt die geringe Orbitnähe gleich mehrere entscheidende Vorteile: „Die kürzere Distanz zur Erde ermöglicht eine effizientere Kommunikation. Erdbeobachtungssatelliten können Bilder in größerer Auflösung aufnehmen. Auch der Weltraumschrott wird reduziert, da in diesen niedrigen Höhen Trümmerteile schnell abgebremst werden und in der Atmosphäre verglühen“, so Tajmar. 

Das Forschungsprojekt RASP („Residual Atmosphere Simulator“) wird von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) im Rahmen des ARTES-Programms gefördert. Bisher fehlten im Raumfahrtsektor geeignete Versuchsstände, mit denen die Bedingungen in der erdnahen Umlaufbahn realitätsnah simuliert werden können. Das auf 2,5 Jahre angelegte Projekt RASP schließt diese Lücke und leistet einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung nachhaltiger und effizienter Satellitenantriebe.

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