Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/stadtraum/planen/hochbau/ergebnisse_leuben.php 13.12.2022 13:58:54 Uhr 23.11.2024 03:11:45 Uhr |
Ergebnisse der Umfrage zur Aufwertung des Stadtteils Leuben
Schlüsselprojekt: Nachnutzung der ehemaligen Staatsoperette
Allgemeines zur Bürgerumfrage
Die Bürgerbeteiligung fand mit einer Laufzeit von 3 Wochen vom 28. März 2022 bis 17. April 2022 statt.
Der Stadtteil Leuben zählt 9.543 Einwohnerinnen und Einwohner (Stand: 2019). 2,46 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner Leubens haben an der Umfrage teilgenommen.
Von den 325 Teilnehmenden haben sich 309 online und 16 analog beteiligt. 235 von 325 Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer sind Einwohner und Aufgewachsene. Der Anteil der Bewohner bei der Teilnahme beträgt 72,3 Prozent und der Anteil der Ortsteilfremden damit 27,7 Prozent.
Alter der teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger:
- 43 Prozent: 41 bis 60 Jahre
- 38 Prozent: 25 bis 40 Jahre
- 12 Prozent: über 60 Jahre
- 7 Prozent: unter 25 Jahre
Welchen Bezug haben die Bürgerinnen und Bürger zum Stadtteil?
- 38 Prozent sind Anwohnerinnen und Anwohner im Stadtteil Leuben
- 22 Prozent sind regelmäßig Gast im Stadtteil Leuben
- 18 Prozent reisen regelmäßig durch den Stadtteil Leuben
- 13 Prozent sind im Stadtteil Leuben aufgewachsen
- 12 Prozent arbeiten im Stadtteil Leuben
Die folgenden Bereiche sind aus der Sicht der Befragten im Stadtteil Leuben besonders wichtig und sollen verbessert werden.
- Der Altersgruppe über 40 Jahre waren die Punkte Fußwege/Radwege, Angebote an sozialen und kulturellen Freizeiteinrichtungen und Nahversorgung, Gaststätten, Dienstleistungen besonders wichtig und sollten verbessert werden.
- In der Altersgruppe darunter spielt der Punkt Sport- und Spielflächen die größte Rolle. Weiterhin sind die Angebote an sozialen und kulturellen Freizeitenrichtungen benannt worden und liegt mit dem Punkt Angebote für Eltern und Kinder fast gleichauf in der Wichtung.
- In beiden Altersgruppen wird der Punkt Grünflächen/Wohninnenhöfe als wichtig empfunden.
Welche Punkte stören die Befragten im Stadtteil Leuben?
- Die Anwohnerinnen und Anwohnre empfanden Brachflächen/ungenutze Freiflächen, wenig Sauberkeit und herumliegenden Müll und auch Lärm durch Mitmenschen und Fahrzeuge als störend.
- Diese Punkte wurden auch von den Gästen im Stadtteil als die drei größten Störfaktoren benannt.
An welchen Orten fühlen sich die Befragten nicht sicher oder unwohl? (offene Frage)
- Pirnaer Landstraße
- Zamenhofstraße
- Haltestelle Altleuben
- Park vor der Kirche
- Straße des 17. Juni
Zu welchen Orten und/oder Angeboten gaben die Befragten besondere Hinweise und Anregungen?
ehemalige Staatsoperette
- Sozialer Wohnungsbau und altersgerechte Wohnungen
- Stadtteilbibliothek und Bildungsangebote
- Freizeitzentrum und kulturelle Einrichtungen
- gastronomische Einrichtungen und Wochenmarkt
Kirchendorf Altleuben
- alten Kirchturm erhalten und entwickeln
- Freifläche gestalten (Spielgeräte, Bepflanzung)
Straße des 17. Juni
- Industriebrachen einbeziehen und aufwerten
- sichere Fahrradnutzung auf den großen Straßen (Straße des 17. Juni) und Bahnhofstraße ermöglichen
- Malzfabrik einbeziehen (multifunktionelles Kulturzentrum mit Veranstaltungsangeboten für alle Altersgruppen)
Frei- und Grünflächen, Sitzgelegenheiten
- mehr Sitzmöglichkeiten schaffen und Aufenthaltsflächen verschatten
- Trümmerberg und Innenhofgestaltung aufwerten
- mehr Aufenthalts-, Freizeit- und Spielflächen für alle Altersgruppen ermöglichen
- Parkmöglichkeiten schaffen und Fußwege ohne Stolperfallen ermöglichen
- öffentliche Grünflächen verbessern (straßenrandbegleitende Grünstreifen) und Biodiversität stärken
- mehr Orte zur gemeinsamen Interaktion und Begegnung schaffen
Spielplätze/Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche
- Spiel- und Sportflächen schaffen
- bereits vorhandenen Flächen aufwerten und pflegen (Vermüllung)
- Angebot mit Sport- und Fitnessgeräten erweitern
- Angebote für Kinder und Jugendliche schaffen
- Standort für eine Skating Anlage finden
Sonstiges: Gastronomie, Industriebrachen, Radwege
- gastronomische Einrichtungen gewünscht
- Radwege mit schneller Innenstadtanbindung schaffen
- Industriebrachen zur Wiedernutzbarmachung einbeziehen und aufwerten
Außerhalb des zukünftigen/geplanten Fördergebietes
- Kiesgrube Leuben: Badestelle Kiesgrube legalisieren, Spielplatz und andere Angebote ergänzen, Grünflächen pflegen mit Müllbeseitigung
- Freiflächen: Grillplatz schaffen, schattenspendende Bäume im Wohnbereich (Reisstraße und Pirnaer Landstraße) pflanzen, Fußweg schaffen (Leubener Straße)
Welche sozialen Angebote und kulturellen Einrichtungen fehlen im Stadtteil Leuben?
- Sowohl Anwohnerinnen und Anwohner als auch Gäste haben bei der Frage angegeben, dass sie am meisten kulturelle Veranstaltungen und Freizeitangebote/Kurse im Stadtteil vermissen.
- Beide Gruppen haben auch fehlende Bildungsangebote und Kinder/-Jugendtreffs häufiger angegeben.
Welche Nutzung können Sie sich für die öffentliche Parkfläche im Kirchendorf Altleuben vorstellen?
- Sowohl Anwohnerinnen und Anwohner als auch Gäste wünschen sich Grünflächen als auch Freizeit- und Spielflächen.
- Diese Nutzungen sind in jedem Alter beliebt.
- Daher sollte eine Schaffung einer Erholungsoase im Grünen, mit ausreichend Sitzgelegenheiten zum Verweilen und einem naturnahen Spielplatz angestrebt werden.
Welche Nutzung können Sie sich für die öffentlichen Freiflächen an der 93. Grundschule vorstellen?
- Sowohl Anwohnerinnen und Anwohner als auch Gäste wünschen sich die Gestaltung der öffentlichen Freiflächen an der 93. Grundschule mit Bäumen und Pflanzen und mit Spielangeboten für Kinder und Jugendliche.
- Diese Nutzungen sind in jedem Alter beliebt.
- Daher sollte die Schaffung einer Grünfläche, mit ausreichend Platz für einen Spiel- und Abenteuerplatz für Kinder und Jugendliche angestrebt werden.
Was ist bei der Weiterentwicklung der ehemaligen Staatsoperette besonders wichtig?
- 46 Prozent : Es sollen Angebote für z. B. Kunst, Kultur und Freizeit geschaffen werden.
- 19 Prozent: Den Leerstand beenden.
- 18 Prozent: Die ehemalige Staatsoperette soll das bestehende Stadtteilzentrum stärken.
- 8 Prozent: Umsetzung einer entsprechenden Gestaltung und Planung des Gebäudekomplexes unter Berücksichtigung der bestehenden Bausubstanz.
- 6 Prozent: Durch Aufstockung bestehender Gebäudeteile oder Bebauung der rückwärtigen Freiflächen soll das Areal intensiver genutzt werden.
- 3 Prozent: keine Antwort
Welche von den nachfolgenden Nutzungen würden die Befragten am Standort am ehesten sehen?
- 46 Prozent: Kultur
- 21 Prozent: Bibliothek
- 20 Prozent: Sport
- 6 Prozent: Ärzte/Praxen
- 6 Prozent: Wohnen
- 1 Prozent: keine Antwort
Favorit aller Altersgruppen und Teilnehmenden ist eine kulturelle Nutzung des Standortes. Ältere sowie Anwohnerinnen und Anwohner bevorzugen weiterhin die Nutzung einer Bibliothek, Jüngere sowie Anwohnerinnen und Anwohner eher Sportangebote.
Wie wichtig wäre der Erhalt der vorhandenen Bausubstanz?
- 42 Prozent: wichtig
- 26 Prozent: sehr wichtig
- 25 Prozent: weniger wichtig
- 7 Prozent: unwichtig
Der Mehrheit aller Befragten ist der Erhalt wichtig bis sehr wichtig.
Können sich die Befragten eine Durchwegung des Grundstückes zur Erreichbarkeit der dahinter befindlichen Sportanlagen vorstellen?
- 37 Prozent: sehr gut
- 33 Prozent: gut
- 20 Prozent: eher weniger
- 8 Prozent: gar nicht
- 2 Prozent: keine Antwort
70 Prozent aller Befragten können sich die Durchwegung des Grundstückes zu den Sportanlagen gut vorstellen.
Wie wichtig wäre den Befragten eine Entwicklung als Gemeinschaftszentrum?
Der Mehrzahl der Anwohnerinnen und Anwohner sowie Gäste aller Altersgruppen wäre ein Gemeinschaftszentrum wichtig bis sehr wichtig.
Wie wichtig ist Ihnen die Entwicklung als Wohnstandort?
Auswertung nach Personen, die Wohnen als eheste Nutzung ansehen und denen die Entwicklung als Wohnstandort wichtig oder sehr wichtig ist
Personen im Alter zwischen 25 und 60 Jahren sowie Menschen, die bereits im Stadtteil wohnen, ist die Entwicklung als Wohnstandort besonders wichtig.
Menschen, die hier nur arbeiten, ist dies gar nicht wichtig.
Welche Anregungen haben die Befragten zum Nutzungskonzept?
Entwicklung als Wohnstandort
- bezahlbarer Wohnraum
- Erhalt kommunales Eigentum
- soziales Wohnen
- altersgerecht in Verbindung mit Kleinkunst als Begegnungsstätte
- Mehrgenerationenwohnen
- Gestaltung der Innenhöfe
- Nachbarschaftsbegegnungsorte
Sehr wenige der Befragten sehen eine künftige Wohnnutzung am Standort der ehemaligen Staatsoperette.
Entwicklung als Gemeinschaftszentrum
- Veranstaltungen
- mietbare Räume bzw. Nutzungsmöglichkeiten für Vereine
- Begegnungszentrum
- Werkstätten mit gemeinsamer Nutzung
- Bibliothek
- Leihstation für Fahrradanhänger
- Sportangebote
- ...
Der Mehrzahl der Anwohnerinnen sowie Anwohner sowie Gäste aller Altersgruppen wäre ein Gemeinschaftszentrum wichtig bis sehr wichtig.
Fazit und Ausblick
Die Umfrage hat einen kompakten Überblick über die aktuellen Herausforderungen und Bedarfe im Gebiet ergeben. Dabei haben sich entlang der Fragen folgende Themenfelder herauskristallisiert:
- Erhalt und Weiterentwicklung von Grün- und Freiflächen
- Verkehrssicherheit sowie Ausbau von Geh- und Radwegen
- Schaffung eines Gemeinschaftszentrums zum nachbarschaftlichen Miteinander
- Ergänzung von Angeboten an sozialen und kulturellen Freizeiteinrichtungen
Dies spiegelt im Wesentlichen auch die Erkenntnisse aus dem Grobkonzept wider.
Ziel muss es sein, dass sich die Bewohnerschaft wieder mit dem Stadtteil Leuben identifizieren kann.
Im Rahmen von z. B. Workshops können einzelne Projekte, Themenfelder und Herausforderungen mit den Bürgerinnen und Bürgern vertieft diskutiert und Lösungsansätze erörtert werden.