Kleiner Waffenschein

Der Erwerb und Besitz von Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen (SRS-Waffen) mit dem PTB-Prüfzeichen ist nicht erlaubnispflichtig, jedoch grundsätzlich erst ab einem Alter von 18 Jahren gestattet.

Zum Führen von SRS-Waffen ist eine Erlaubnis gemäß § 10 Abs. 4 Satz 4 des Waffengesetzes (Kleiner Waffenschein) erforderlich. 

Für die Beantragung der Erlaubnis ist die persönliche Vorsprache der antragstellenden Person bei der unteren Waffenbehörde erforderlich. Persönliche Vorsprachen sind nur nach Terminvereinbarung möglich.

Die Erlaubnis wird unbefristet erteilt.

Es findet jedoch aller drei Jahre eine Regelüberprüfung der waffenrechtlichen Zuverlässigkeit statt.

Die Bearbeitungszeit beträgt etwa 4 bis 6 Wochen.

Die Verwaltungsgebühr für die Ausstellung des Kleinen Waffenscheines beträgt 100,00 Euro zzgl. Auslagen. 

Zudem werden aller drei Jahre noch Verwaltungsgebühren in Höhe von 
50,00 Euro für die Regelüberprüfung der waffenrechtlichen Zuverlässigkeit gemäß § 4 Absatz 3 des Waffengesetzes erhoben (nicht bei der Antragstellung).

1. Der Kauf und Besitz von Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen (abgekürzt: SRS-Waffen) ist grundsätzlich erst ab einem Alter von 18 Jahren gestattet.

2. Zum Führen von SRS-Waffen, die der zugelassenen Bauart nach § 8 des Beschussgesetzes entsprechen und das entsprechende Zulassungszeichen „PTB mit einer Nummer im Kreis“ tragen, ist gemäß § 10 Absatz 4 Satz 4 des Waffengesetzes ein sogenannter Kleiner Waffenschein erforderlich. Im Sinne des Waffengesetzes führt jemand eine Waffe, der die tatsächliche Gewalt darüber außerhalb der eigenen Wohnung, Geschäftsräume oder des eigenen befriedeten Besitztums (Grundstück) ausübt.
Wird die Waffe nicht zugriffsbereit und getrennt von der Munition in einem verschließbaren Behältnis transportiert, dann handelt es sich nicht um Führen im Sinne des Waffengesetzes, sondern um einen Transport. Eine Erlaubnis in Form des Kleinen Waffenscheines ist dafür bei zugelassenen SRS-Waffen nicht erforderlich.

3. Wer eine SRS-Waffe führt, muss einen Personalausweis oder Reisepass und den Kleinen Waffenschein bei sich tragen und Polizeibeamten und sonstige zur Personenkontrolle Befugten auf Verlangen zur Prüfung auszuhändigen. Zuwiderhandlungen gegen diese Ausweispflicht stellen eine Ordnungswidrigkeit dar, 
welche mit Geldbuße geahndet werden kann.
Wird eine Person beim Führen von SRS-Waffen ohne Erlaubnis angetroffen, dann ist das eine Straftat. Es droht eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe und die Einziehung der Waffe.

4. Wer an öffentlichen Veranstaltungen (z. B. Volksfesten, Sportveranstaltungen, Messen, Ausstellungen, Märkten oder Ähnlichem) teilnimmt, darf keine Waffe führen. Dazu berechtigt auch der Kleine Waffenschein nicht.

5. Das Schießen mit SRS-Waffen in der Öffentlichkeit ist - außer in Notwehr - auch mit dem Kleinen Waffenschein nicht gestattet.

Zum Schießen auf genehmigten Schießstätten bedarf es keiner Erlaubnis.
Das Schießen außerhalb von genehmigten Schießstätten ist darüber hinaus mit SRS-Waffen ohne Schießerlaubnis nur zulässig,

a, mit Schusswaffen aus denen nur Kartuschenmunition verschossen werden kann

• durch den Inhaber des Hausrechts oder mit dessen Zustimmung in dessen befriedeten Besitztum
• durch Mitwirkende an Theateraufführungen und diesen gleich zu achtenden Vorführungen
• zum Vertreiben von Vögeln im landwirtschaftlichen Betrieben

b, mit Signalwaffen bei Not- und Rettungsübungen,
c, mit Schreckschuss- oder Signalwaffen zur Abgabe von Start- und Beendigungszeichen im Auftrag der Veranstalter bei Sportveranstaltungen, wenn optische und akustische Signalgebung erforderlich ist.