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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/11/pm_052.php 18.11.2024 15:33:36 Uhr 18.11.2024 18:16:54 Uhr

Aktuelle Maßnahmen zur Sicherung und Überwachung der Dresdner Brücken

Brücke Budapester Straße bekommt neue Überwachung, Nossener Brücke wird zweispurig
Schallemissionsmessung mit einem elektrischen Messgerät an einer Brücke

Die Nossener Brücke ist in schlechtem Zustand. Wegen neuer Schäden müssen zwei der vier Spuren gesperrt werden. Vorübergehend zu Einschränkungen kommt es an der Brücke Budapester Straße, an der ein akustisches 24/7-Überwachungssystem installiert wird. 

Sperrung von zwei Fahrspuren auf Nossener Brücke ab Dezember 2024

Seit 2019 werden an dem Teil der Nossener Brücke, der als Stahlbrücke über die Anlagen der Deutschen Bahn führt, Risse an den Schweißnähten festgestellt und in regelmäßigen Abständen repariert. Das Teil ist eines von vier Brückenbauwerken, 1964 gebaut und zusammen als „Nossener Brücke“ bezeichnet. Nach der jüngsten Reparatur im Oktober 2024 wurden bei einer Sonderprüfung Ende Oktober erneut drei Risse festgestellt. Einer dieser Risse hat eine Länge von 27 Zentimetern erreicht. Ab einer Risslänge von 30 Zentimetern ist eine Beschränkung von Achslasten auf elf Tonnen erforderlich, um die Standsicherheit der Brücke zu gewährleisten. Die Reparatur kann temperaturbedingt erst ab April 2025 beginnen. Um weiteren Schadensfortschritt zu verhindern, soll die Brücke entlastet werden, indem die Fahrspuren von vier auf zwei reduziert werden. Die Vorbereitungen laufen, die Sperrung soll voraussichtlich im Dezember 2024 folgen.

Im Rahmen des Großprojektes Campuslinie – Teil Nossener Brücke und Nürnberger Straße soll die gesamte Nossener Brücke mit ihren vier Brückenbauwerken neu gebaut werden. Im Sommer 2024 hat Sachsenenergie begonnen einen Tunnel für die Fernwärme und andere Versorgungsleitungen zu bauen. Erst wenn diese Arbeiten beendet sind und die jetzige Fernwärmebrücke rückgebaut werden kann, starten voraussichtlich Mitte 2026 die Arbeiten in diesem Abschnitt der Campuslinie. Eingeplant sind für den Straßenbau von der Tharandter Straße bis zum Nürnberger Ei Kosten von rund 144 Millionen Euro. Der Eigenanteil der Landeshauptstadt Dresden ist im Haushalt eingeplant, der Finanzierungsanteil des Freistaats Sachsen allerdings noch nicht gesichert. Mehr Infos zur Campuslinie unter: www.dresden.de/campuslinie-abschnitt2

Brücke Budapester Straße

Die Spannbetonbrücke Budapester Straße wurde 1967 errichtet und damit im gleichen Zeitraum wie die Carolabrücke. Sie führt über die Anlagen der Deutschen Bahn, die Gleise der Dresdner Verkehrsbetriebe und die Ammonstraße. Nach dem Teileinsturz der Carolabrücke und der Auswertung der ersten Untersuchungsergebnisse ist die Gefährdungslage auch an der Brücke Budapester Straße neu zu bewerten. Die Stadtverwaltung veranlasste umgehend eine Sonderprüfung und die Ausweitung der messtechnischen Überwachung, um die Stand- und Verkehrssicherheit unter den neuen Erkenntnissen zu bewerten. 

Künftig werden zwei Messsysteme kombiniert: Die Schallemissionsmessung und eine faseroptische Dehnungsmessung an der Unterseite der Brücke. Damit lassen sich erstens Drahtbrüche der Spannstahlbewehrung durch die Schallemissionssensoren direkt in Form von Schallwellen erfassen. Ein Algorithmus vergleicht die aufgezeichneten Werte mit einer Datenbank, in der über 300 Signale von Spanndrahtbrüchen und rund 12.500 Signale von Verkehrsgeräuschen aus anderen Bauwerksüberwachungen oder aus Laborversuchen gespeichert sind. Bei Übereinstimmung mit den Kennwerten eines Spanndrahtbruches folgt unmittelbar eine Sichtung und Bewertung der vorselektierten Ereignisse durch einen fachkundigen Ingenieur, der über die tatsächliche Relevanz entscheidet. Zweitens kann durch die Längenmessung der Brücke mit faseroptischen Dehnmessstreifen eine beginnende oder fortschreitende Rissbildung an der Betonoberfläche gemessen werden. Dies wäre ein Hinweis auf einen Spannkraftverlust in der Brücke. 

Sperrung der Budapester Straße am 23. und 24. November

Zur Montage der erweiterten Bauwerksüberwachung sind Sperrungen im Gleisbereich sowie eine Vollsperrung auf der Brücke erforderlich. Die Brücke Budapester Straße wird am Sonnabend, 23. November 2024, von 6 bis 19 Uhr stadtwärts und am Sonntag, 24. November 2024, von 6 bis 19 Uhr landwärts voll gesperrt. Die Umleitungen für die Sperrungen sind ausgeschildert und führen stadtauswärts über die St. Petersburger Straße, Fritz- Löffler-Platz und Nürnberger Straße bzw. über die Ammonstraße, Tunnel Wiener Platz, Uhlandstraße, Strehlener Straße, Fritz-Löffler-Platz und Nürnberger Straße. Die Umleitung für die Sperrung stadteinwärts führt über die Nürnberger Straße, Nürnberger Platz, Fritz-Löffler-Straße und die St. Petersburger Straße. Die Rad- und Gehwege bleiben offen. Die Vorbereitungen zur Installation des Messsystems laufen bereits seit Mai 2024. Die Firma Marx Krontal Partner Dresden/Weimar ist mit der Montage und dem Betrieb des Überwachungssystems beauftragt.