Dresden plant neue öffentliche Toiletten

Ab Anfang 2024 sollen in Dresden dreizehn neue öffentliche WC-Anlagen errichtet werden. Die Stadtverwaltung hat dem Stadtrat dafür ein Standortkonzept vorgelegt. Sieben Anlagen ersetzen Toilettenanlagen der ehemaligen Werbevertragspartner Wall GmbH bzw. Ströer Media Deutschland GmbH, sechs WC-Anlagen kommen zusätzlich an neuen Standorten hinzu. Für den Bau der dreizehn neuen WC-Anlagen stehen bis 2025 zwei Millionen Euro im Haushalt zur Verfügung. Die Benutzung soll gebührenfrei möglich sein.

Das Toilettenkonzept definiert auch neue Ausstattungsstandards. So werden künftig alle Toiletten im öffentlichen Raum unisex und barrierefrei errichtet. Je nach besonderen Anforderungen am Standort kann diese Minimalvariante durch zusätzliche Urinale oder/und weitere geschlechtergetrennte Toilettenmodule ergänzt werden. Weiterhin soll auf der Prager Straße als Ersatz für die derzeitige Anlage eine „Toilette für Alle“ entstehen. Damit beteiligt sich Dresden am bundesweiten Projekt der Stiftung Leben Pur für mehrfach behinderte Menschen, die bei allen Verrichtungen Begleitpersonen benötigen.
Wenn der Stadtrat dem Vorschlag der Verwaltung zustimmt, wird die städtische Kommunale Immobilien GmbH (KID) im Auftrag der Stadt die neuen WC-Anlagen errichten und betreiben.

Das Toilettenkonzept listet neben den 13 neu geplanten Anlagen auch alle vorhandenen öffentlich nutzbaren WC-Anlagen in öffentlichen Gebäuden wie den Rathäusern (21) auf sowie die kommunal betriebenen, öffentlich nutzbaren Anlagen im Stadtraum (10), darunter zum Beispiel das Torhaus an der Lingnerallee. Inklusive der 37 öffentlich nutzbaren WC-Anlagen bei privaten Betreibern (z. B. in Bahnhöfen, Einkaufszentren) wird es in Dresden dann 81 öffentliche Toilettenanlagen geben. In der Dresdner Neustadt kann man außerdem das Angebot der „Netten Toilette“ nutzen. Gaststätten öffnen für einen geringen Beitrag auch Nichtkunden ihre Sanitäranlagen. Alle öffentlich nutzbaren WC-Standorte sind über den Themenstadtplan der Landeshauptstadt Dresden unter www.dresden.de/toiletten einsehbar.

Hintergrund

Der Ersatz der WC-Anlagen wird notwendig, weil die bisherigen Vertragspartner Wall und Ströer ihre insgesamt 18 Anlagen mit Beendigung der Werbeverträge zum 31. Dezember 2022 vertragsgemäß zurückbauen müssen. Eine Kopplung der öffentlichen Toiletten mit dem Betrieb der städtischen Werbeanlagen ist gemäß einer Entscheidung des Bundeskartellamtes nicht mehr möglich. Die Stadtverwaltung muss die Toilettenanlagen daher separat vergeben und betreiben lassen. Mit den bisherigen Konzessionären wurde für den Abbau der Anlagen eine Übergangsfrist vereinbart, so dass keine Versorgungslücken entstehen.

• Präsentation Toilettenkonzept (*.pdf, 2 MB)