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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2022/06/pm_037.php 13.06.2022 15:37:04 Uhr 20.11.2024 05:32:31 Uhr

Oberbürgermeisterwahl 2022 in Dresden

Ergebnisse 1. Wahlgang

Am Sonntag, 12. Juni 2022 fand der erste Wahlgang zur Oberbürgermeisterwahl in der Landeshauptstadt Dresden statt. Zur Wahl standen eine Kandidatin und acht Kandidaten. Oberbürgermeister Hilbert stellte sich erneut zur Wahl. Er gewann die Oberbürgermeisterwahlen im Jahr 2015 im zweiten Wahlgang, im Jahr 2008 kandidierte er bereits, damals nur im ersten Wahlgang. Auch Eva Jähnigen bewarb sich bereits im Jahr 2008 im ersten Wahlgang, alle anderen kandierten 2022 zum ersten Mal in Dresden als Oberbürgermeister.

In Dresden hatten 365 Wahllokale geöffnet. Zusätzlich waren 173 Briefwahlbezirke eingerichtet worden. Die Anzahl der Wahllokale ist damit im Vergleich zur Oberbürgermeisterwahl 2015 um fünf gestiegen. Die Wahllokale der Briefwahlbezirke hat sich mehr als verdoppelt auf nun 173. Im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 blieb die Anzahl der Wahllokale gleich, die der Briefwahlbezirke wurde um 20 reduziert. Dennoch war der Bedarf an Wahlhelferinnen und Wahlhelfer sehr hoch und am Wahlsonntag waren über 3.800 im Einsatz. Ursprünglich waren etwa 4.200 eingeplant, jedoch sagten bereits vor dem Wahltag rund 340 Personen ab, am Wahltag kamen nochmals etwa 60 dazu, viele aufgrund einer Corona-Erkrankung.

Wahlleiter Dr. Blocher: „Ganz besonderen Dank an alle Wahlhelferinnen und Wahlhelfer, die am Wahltag die Arbeit in einem Wahllokal übernommen haben bzw. die Briefwahl ausgezählt haben – durch Absagen konnte in dem ein oder anderen Wahlbezirk die Arbeit nicht auf ganz so viele Hände aufgeteilt werden wie üblich. Ein Dankeschön und gute Besserung an alle, die sich beteiligen wollten, aber aufgrund einer Erkrankung nicht zum Einsatz kommen konnten. Und herzlichen Dank an die unverzichtbare Unterstützung durch die Stadtbezirksämter, Verwaltungsstellen der Ortschaften und zahlreichen städtischen Beschäftigten, die für einen reibungslosen Ablauf im Vorfeld und am Wahltag gesorgt haben. Ebenso möchte ich mich bei beiden Schulleitungen, die ihre Schulgebäude für die Briefwahlauszählung zur Verfügung gestellt haben, bedanken.“

Gegen 20:10 Uhr stand das vorläufige Endergebnis fest. Da keiner der Kandidierenden mehr als 50 Prozent der Stimmen erhalten hat, wird ein zweiter Wahlgang notwendig. Auch bei den bisherigen vier Oberbürgermeisterwahlen in Dresden seit 1994 wurde ein zweiter Wahlgang (früher: Neuwahl) durchgeführt. 

Karte der Stadt Dresden, in der die Stadtteile nach Wahlbeteiligung bei der Oberbürgermeisterwahl 2022 (1. Wahlgang) eingefärbt sind
Wahlbeteiligung Oberbürgermeisterwahl 2022: Stimmenanteile in den Stadtteilen

Wahlbeteiligung

In Dresden waren 432.294 Bürgerinnen und Bürger wahlberechtigt. Damit lag die Zahl der Wahlberechtigten genau 3.800 unter der zur Oberbürgermeisterwahl 2015 (436.094 Wahlberechtigte im ersten Wahlgang).

Die Wahlbeteiligung lag mit 47,4 Prozent fast vier Prozentpunkte unter der zur Oberbürgermeisterwahl 2015, damals beteiligten sich 51,1 Prozent der Dresdner Wahlberechtigten im ersten Wahlgang. Die Wahlbeteiligung bei Oberbürgermeisterwahlen liegt immer unterhalb der anderer Wahlen, beispielsweise nahmen zur Bundestagswahl 2021 rund 80 Prozent der Wahlberechtigten an der Wahl teil.

Die höchste Wahlbeteiligung wiesen Gönnsdorf/Pappritz mit 59,4 und Loschwitz/Wachwitz mit 59 Prozent auf. Die geringste Wahlbeteiligung hatten die Stadtteile Prohlis-Süd mit 27,2 Prozent sowie Gorbitz-Süd mit 27,8 Prozent. Außer in der Friedrichstadt ging im Vergleich zum 1. Wahlgang der OB-Wahl 2015 in allen Stadtteilen die Wahlbeteiligung zurück (plus 1,3 Prozentpunkte). Am stärksten ging die Wahlbeteiligung in der Wilsdruffer Vorstadt/Seevorstadt-West und in Niedersedlitz zurück (minus 7,5 und 7,3 Prozentpunkte).

Die vorläufige Wahlbeteiligung durch Briefwahl wurde auf zunächst auf 21,5 Prozent aller Wahlberechtigten geschätzt. Um 12 Uhr hatte bereits etwa ein Drittel der Wahlberechtigten abgestimmt, d. h. zusätzlich zu den Briefwählern hatten etwa 12 Prozent der Wahlberechtigten bis 12 Uhr ein Wahllokal aufgesucht. Zur Oberbürgermeisterwahl 2015 lag die Wahlbeteiligung zu diesem Zeitpunkt beim ersten Wahlgang bei insgesamt knapp 28 Prozent, die Briefwahlbeteiligung wurde damals auf rund 13 Prozent geschätzt, d. h. etwa 15 Prozent hatten bis 12 Uhr bereits im Wahllokal gewählt. Um 14 Uhr lag die geschätzte Wahlbeteiligung bei insgesamt 38,7 Prozent und damit noch um etwa drei Prozentpunkte über der von 2015. Um 16 Uhr lag die Beteiligung mit 43,6 Prozent dann etwa einen halben Prozentpunkt unter derjenigen von 2015. Die Briefwahl nahm im Vergleich zu 2015 also zu, dagegen wählten deutlich weniger Wahlberechtigte in einem Wahllokal.

Grafik Ergebnisse Gesamtstadt nach Urnen und Briefwahlanteil
Ergebnisse Gesamtstadt nach Urnen und Briefwahlanteil

Briefwahl

Einen Wahlschein hatten 97.879 Wahlberechtigte angefordert. Zur Oberbürgermeisterwahl 2015 waren es noch rund 60.000. Beantragt wurden die Wahlscheine zum größten Teil - zu fast zwei Dritteln - über das Internet, etwa ein Drittel nutze die Rückseite der Wahlbenachrichtigung und stellte den Antrag postalisch.

Während zur Wahl 2015 noch etwa 10.500 die Wahl im Briefwahlbüro nutzen, waren es zu dieser Wahl etwa 7.100. Bei der Bundestagswahl 2021 suchten etwa 8.700 Wahlberechtigte das Briefwahlbüro auf, während es zur Bundestagswahl 2017 noch über 17.000 waren. Vermutlich steht der Rückgang der Wähler im Briefwahlbüro im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.

Der Anteil an allen Wahlberechtigten, die per Briefwahl wählen, betrug damit etwa 20 Prozent, er lag beim ersten Wahlgang 2015 noch bei 12,9 Prozent. Der Anteil der Briefwähler an allen Wählern betrug diesmal etwa 42 Prozent, 2015 war es noch rund ein Viertel. Genau 87.303 Wähler mit Wahlschein beteiligten sich an der Wahl. Etwa elf Prozent der Wahlscheine blieben ungenutzt.

Die höchste Anzahl beantragter Briefwahlunterlagen lag in Dresden bisher bei über 165.000 zur Bundestagswahl 2021, damals wählten rund 37,4 Prozent aller Wählerinnen und Wähler per Briefwahl.

Grafik Ergebnisse der Bewerbungen für das Amt des Oberbürgermeisters, 1. Wahlgang (12.06.2022): Anteil an den gültigen Stimmen in Prozent
Ergebnisse der Bewerbungen für das Amt des Oberbürgermeisters, 1. Wahlgang (12.06.2022): Anteil an den gültigen Stimmen in Prozent

Ergebnisse Gesamtstadt

Oberbürgermeister Dirk Hilbert (Unabhängige Bürger für Dresden e. V) erhielt fast ein Drittel, genau 32,5 Prozent, der Stimmen. Bürgermeisterin Eva Jähnigen (GRÜNE) kam auf 18,9 Prozent, gefolgt von Albrecht Pallas (SPD) mit 15,2 Prozent. An vierter Stelle liegt der Kandidat der AfD, Dr. Maximilian Krah mit 14,2 Prozent. Auch André Schollbach (DIE LINKE) erhielt mit 10,3 Prozent der Stimmen ein zweistelliges Ergebnis. Der Einzelkandidat Marcus Fuchs (Marcus Fuchs. Dresden verdient Größe #197) erreichte 3,4 Prozent, Dr. Martin Schulte-Wissermann (PIRATEN) 2,9 Prozent. Die Kandidaten Jan Pöhnisch (Die PARTEI) und Sascha Wolff (SASCHA WOLFF - VIELFALT FÜR DRESDEN) liegen mit 1,3 Prozent etwa gleich, in absoluten Stimmen liegt Sascha Wolff mit 11 Stimmen vor Jan Pöhnisch.

Im Vergleich der abgegebenen Stimmen per Urnen- und Briefwahl fallen die jeweiligen Unterschiede bei den Kandidaten André Schollbach, Dr. Martin Schulte-Wissermann, Jan Pöhnisch und Sascha Wolff sehr gering aus. Dirk Hilbert erhält 35,7 Prozent der Briefwahlstimmen, aber nur 30,1 der Urnenwahlstimmen, auch seine Konkurrentin Eva Jähnigen erreicht mit 21,1 Prozent zu 17,3 Prozent einen höheren Briefwahlanteil. Bei Albrecht Pallas besteht nur ein Prozentpunkt Unterschied zugunsten der Briefwahl. Dr. Maximilian Krah erreicht bei der Urnenwahl (18 Prozent) ein deutlich höheres Ergebnis als bei der Briefwahl (neun Prozent), ebenso Marcus Fuchs mit 4,1 zu 2,4 Prozenten.

Ergebnisse in den Stadtteilen

In 53 Stadtteilen erreichte der Amtsinhaber, Dirk Hilbert, den höchsten Stimmenanteil aller Bewerber/-innen. Am höchsten waren seine Stimmenanteile in Weixdorf (45,0 Prozent) und in Altfranken/Gompitz (44,3 Prozent), gefolgt von Klotzsche (41,7 Prozent). Am wenigsten Stimmenanteile erhielt er in der Äußeren Neustadt (12,5 Prozent) und in der Leipziger Vorstadt (13,8 Prozent).

Eva Jähnigen erhielt in acht Stadtteilen die Mehrheit der Stimmen. Am höchsten waren die Anteile in der Äußeren Neustadt (45 Prozent), in der Leipziger Vorstadt (38,7 Prozent) sowie in Pieschen-Süd (34,1 Prozent). Am geringsten war der Zuspruch für sie in den Stadtteilen Prohlis-Süd und Prohlis-Nord (6,4 und 7,4 Prozent).

In Plauen konnte Albrecht Pallas mehr als ein Viertel der Stimmen erreichen (25,7 Prozent). In der Südvorstadt-West und in Räcknitz/Zschertnitz erhielt er 20,1 Prozent. In Schönfeld/Schullwitz sowie Gorbitz-Nord/Neu-Omsewitz waren seine Stimmenanteile am geringsten (10,9 und 11,5 Prozent).

In Schönfeld/Schullwitz sowie Gorbitz-Nord/Neu-Omsewitz lagen die Stimmenanteile von Dr. Maximilian Krah mit 25,1 und 24,5 Prozent am höchsten, jedoch noch unterhalb des Amtsinhabers. Dirk Hilbert konnte hier 37,6 Prozent bzw. 31,2 Prozent verbuchen. In der Äußeren Neustadt sowie in der Leipziger Vorstadt erhielt der AfD-Kandidat dagegen nur 2,6 und 5,8 Prozent der Stimmen.
André Schollbach erhielt in Prohlis-Süd den höchsten Zuspruch (15,9 Prozent). In vier weiteren Stadtteilen erreichte er mehr als 15 Prozent der Stimmen. In Schönfeld/Schullwitz (6,0 Prozent) sowie eher in Stadtteilen am Stadtrand waren seine Stimmenanteile am niedrigsten.

Die vier weiteren Kandidaten konnten in keinem Stadtteil mehr als zehn Prozent erreichen. Mit 8,3 Prozent erreichte Dr. Martin Schulte-Wissermann in der Äußeren Neustadt das höchste Ergebnis dieser Kandidaten. Marcus Carsten Fuchs konnte mit 7,3 Prozent in Schönfeld/Schulwitz sein höchstes Ergebnis erzielen. Sascha Wolff erhielt in Pieschen-Süd (2,3 Prozent) und Jan Pöhnisch in der Leipziger Vorstadt (2,5 Prozent) den höchsten Zuspruch.

Der Gemeindewahlausschuss zur Feststellung des endgültigen Wahlergebnisses tagt am Donnerstag, 16. Juni, 10 Uhr im Plenarsaal des Dresdner Rathauses, Eingang über die Goldene Pforte, Rathausplatz 1.