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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2015/04/pm_091.php 28.05.2015 22:58:21 Uhr 30.11.2024 01:39:20 Uhr

Werkstoffkonferenz des Bundesforschungsministeriums in Dresden

Unternehmen und Einrichtungen am Standort profitieren von Werkstoffförderung des Bundes

 

Vom 27. bis 29. April 2015 tagt die Werkstoffkonferenz i-WING 2015 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Dresdner Congress Centrum, präsentiert geförderte Entwicklungen und gibt einen Ausblick auf die nachfolgende Programmförderung. Auch Dresdner Unternehmen und Forschungseinrichtungen profitieren in Millionenhöhe vom Förderprogramm „WING – Werkstoffinnovationen für Industrie und Gesellschaft“ des BMBF.

„Dresden ist eine der wichtigsten Drehscheiben für die europäische Werkstoffforschung. Am Standort bündelt sich alles, was man für kreative Werkstoffentwicklungen und deren Praxiseinsatz benötigt. Hier trifft die traditionell starke Werkstoffkompetenz auf die weltweit anerkannte Kompetenz im Bereich Mikroelektronik und Informations- und Kommunikationstechnologie“, sagt Dresdens Erster Bürgermeister Dirk Hilbert. „Gerade Energiespeichertechnologien, die sehr viel Werkstoff-Know-how benötigen, stehen genau an der Schnittstelle dieser Schlüsseltechnologien. Elektromobilität, Power-to-Gas oder Smart Grid erfordern ein völlig neues, übergreifendes Denken und stellen Forschung und Unternehmen vor spannende Anforderungen. Dass wir das Bundesforschungsministerium überzeugen konnten, die i-WING 2015 in unserer Stadt zu veranstalten, unterstreicht die Kompetenz der Dresdner Werkstoffszene“, so Hilbert weiter.

Seit 1991 wurden insgesamt 234 Dresdner Projekte mit einem Volumen von 78,2 Mio. Euro über die Werkstoffforschungsförderung unterstützt. So gehörte das Projekt "Neue Materialien für die Medizintechnik − Kompetenzzentrum für Materialien im Blut- und Gewebekontakt" von Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden (IPF) und TU Dresden zu den Aktivitäten, die schließlich zur Gründung des heute weltweit führenden DFG-Forschungszentrums für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) der TU Dresden führten. "Die Förderung von werkstoffwissenschaftlichen Projekten durch das BMBF ist außerordentlich wichtig für das IPF. In den vergangenen Jahren konnten so erfolgreich Forschungsarbeiten insbesondere zu den Schlüsseltechnologien Regenerative Therapien, Medizintechnik sowie Energietechnik vorangetrieben werden", fasst Prof. Dr. Brigitte Voit, Wissenschaftliche Direktorin am IPF, die Vorteile der Werkstoffförderung des BMBF zusammen.

Hervorgegangen aus einem Spin-off des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden nutzte die East-4D Carbon Technology GmbH die WING-Förderung, um neue Technologien für leichtere Frisch- und Schmutzwassertanks in Flugzeugen zu entwickeln und sich so als Partner für den Luftfahrzeugbau zu positionieren. Im Rahmen eines dreijährigen Verbundprojektes wird die Haftfestigkeit von Metallbauteilen an Carbon-Bauteilen, auch unter extremen Temperaturschwankungen, erforscht.

„Förderprogramme zur Werkstoffforschung leisten einen wichtigen Beitrag, um die funktionalen Eigenschaften der eingesetzten Basismaterialien und der Beschichtungen unter ökonomischen wie ökologischen Gesichtspunkten zu optimieren. Eine wachsende Bedeutung wird ihnen zukommen, wenn es darum geht, die Werkstoffeigenschaften noch stärker zu simulieren, bevor man sich für ein bestimmtes Material entscheidet“, urteilt Dr. Ulf Seyfert, Leiter Technologie und F&E-Kooperation bei VON ARDENNE. Der Hersteller von Vakuumbeschichtungsanlagen erhielt im Rahmen der BMBF-Werkstoffforschungsförderung seit 1996 insgesamt etwa 2,67 Mio. Euro für die Umsetzung von Verbundprojekten.

Im Jahr 2013 erhielt das Verbundprojekt „WING-Zentrum: Batterie – mobil in Sachsen“ des Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) eine Förderzusage in Höhe von 8,3 Mio. Euro. So sollen für Unternehmen Lösungen für umweltfreundliche Batteriezellen mit hoher Energiedichte erarbeitet und ein Wettbewerbsvorsprung für Deutschland generiert werden. Konkret bedeutet das, die Entwicklung von umweltfreundlicheren Materialien und effizienten Fertigungskonzepten für kobaltfreie Lithium-Ionen-Zellen sowie Lithium-Schwefel-basierte Zellen. Basierend auf einem Demozentrum bündelt das WING-Zentrum die technologischen Kompetenzen aller Dresdner Forschungsakteure von TU Dresden über Leibniz-Gemeinschaft bis Fraunhofer-Gesellschaft.

Für das Dresdner Unternehmen Leichtbau Systemtechnologien KORROPOL GmbH war die vierjährige WING-Förderung eine Initialzündung. Bereits seit Mitte der 1960-er Jahre beschäftigt sich das Unternehmen mit Faserverbundwerkstoffen und zählt damit zu den ältesten und renommiertesten Manufakturen für glasfaserverstärkte (GFK) sowie kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe (CFK). Dieser Erfahrungsvorsprung wird seit dem Einstieg von TU Dresden AG (TUDAG) und Leichtbauzentrum Dresden GmbH im Jahr 2012 als Erprobungsbetrieb für an der TU Dresden entwickelte Fertigungstechnologien genutzt. Damit ist das Unternehmen ein wichtiger Partner im Dresdner Kompetenzcluster für Funktionsintegrativen Systemleichtbau im Multi-Material-Design.