Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2015/03/pm_036.php 28.05.2015 22:56:16 Uhr 04.01.2025 19:19:05 Uhr |
Riesenschlange verreist - gefährliche Hunde müssen zu Hause bleiben
Weniger Neuzugänge im Dresdner Tierheim - Bürgermeister Martin Seidel zieht Bilanz für 2014
Insgesamt 1260 Tiere sind 2014 im städtischen Tierheim aufgenommen worden: 362 (402*) Hunde, 580 (578*) Katzen und 315 (428*) andere Tiere. „Es ist das dritte Jahr in Folge, in dem wir weniger Neuzugänge im Tierheim aufnehmen mussten, als im Jahr davor. Das ist eine gute Entwicklung", sagte Bürgermeister Martin Seidel, der im Tierheim der Landeshauptstadt Bilanz für das vergangene Jahr zog. 2013 benötigten noch 1408 Tiere Obdach und im Jahr 2011 sogar noch 1859 Tiere. Der Rückgang der Gesamtzahl kommt zustande, weil deutlich weniger sonstige Tiere abgeliefert wurden.
Aktuell wohnen im Dresdner Tierheim 43 Hunde, 67 Katzen und 63 andere Tiere, wie zum Beispiel Wasserschildkröten und Hühner.
Zwangspflege: Die Zahl der Tiere in Zwangspflege ist weiterhin hoch. 2014 mussten 88 Hunde, 86 Katzen und 24 Kleintiere untergebracht werden. Sie kommen ins Dresdner Tierheim, weil ihre Besitzer ins Krankenhaus oder in Haft müssen oder verstorben sind. Manche Tiere muss das Veterinäramt wegen Vernachlässigung fortnehmen. Häufig sind Verstöße gegen das Tierschutzgesetz oder das Sächsische Gefahrhunderecht die Ursachen. Problematisch ist die Dauer der Unterbringung der Tiere, die nicht vorhandene Bereitschaft der Besitzer, die Kosten dafür zu übernehmen oder deren finanzielle Lage. Das führt wiederholt zu Außenständen von mehr als 20 Prozent im Haushalt des Tierheims. Die Kosten für die Unterbringung der Zwangspflegetiere trägt in jedem Fall der Tierbesitzer. Das Veterinäramt empfiehlt in solchen Fällen auch zu prüfen, ob die Tiere bei Verwandten unterkommen können.
Tierprobleme: Tierheimtiere sind meist eine Herausforderung. Besonders die Hunde. Sie brauchen tiererfahrende Menschen. Gerade für die als gefährlich eingestuften Hunde ist kaum ein Bürger bereit, das Erlaubnisverfahren beim Ordnungsamt zu durchlaufen. So ein Tier kann diesen Status nicht mehr verlassen und muss immer mit Leine und Beißkorb geführt werden. Solch ein Hund braucht eine spezielle Hundehaftpflichtversicherung und eine ausbruchssichere Unterbringung, die das Ordnungsamt prüft. Von den aktuell (Stand 4. März 2015) 43 Hunden fallen neun unter die Auflagen des Sächsischen Gefahrhunderechts.
Eine an Epilepsie erkrankte Katze, die regelmäßig Medikamente braucht und ohne Anfälle mit der Erkrankung klarkommt, ist auch schwer zu vermitteln. Die Tierfreunde scheuen sich vor den nicht vermeidbaren Zusatzkosten für das Medikament.
Die großen Sorgen mit großen Reptilien konnten 2014 wesentlich gelöst werden. Zwei Reptilienauffangstationen in München und Weißenfels übernahmen etwa 15 Pfleglinge, darunter Riesenschlangen, eine große Landschildkröte und grüne Leguane. Die Übergaben konnten mit Spenden abgesichert werden.
Das Unterbringen besonders großer Reptilienarten ist schwierig und kostenintensiv. Wer sich ein solches Tier anschafft, sollte über ausreichend Sachverstand verfügen und wissen, wie groß es wird und unter welchen Bedingungen es artgerecht gehalten werden kann.
Neues Zuhause gesucht - Kontakte und Termine: Tiere im Tierheim suchen immer ein neues Zuhause. Wer sich ein Tier wünscht, sollte immer auch diese Möglichkeit erwägen. Das Dresdner Amtsblatt stellt monatlich ein Tier vor. Und live kann man die Tiere vor Ort besuchen. Das nächste Vermittlungswochenende findet am 11. und 12. April 2015 statt und dann regelmäßig immer am ersten Wochenende des Quartals, jeweils am Sonnabend und Sonntag von 13 bis 15 Uhr. Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen.
Im Dezember 2014 war der MDR mit der Sendung „Tierisch-tierisch" wieder im Dresdner Tierheim zu Gast und es konnten vier Tiere vermittelt werden.
Das Tierheim Dresden, Am Tierheim 10, hat folgende Öffnungszeiten: Montag und Mittwoch von 13 bis 15 Uhr, Dienstag und Donnerstag von 13 bis 18 Uhr und Freitag von 9 bis 11.30 Uhr. Informationen und Kontakt im Internet unter www.dresden.de/tierheim oder unter Telefon (03 51) 4 52 03 52.
Dankeschön an Spender, ehrenamtliche Helfer und „Gassigeher": 2014 bekam das Dresdner Tierheim 10 678 Euro Spenden und 30 383 Euro aus Nachlässen. Bürgermeister Martin Seidel betont: „Egal ob als Spende, Nachlass oder einfach indem sie ehrenamtlich mit unseren Hunden Gassi gehen - das Engagement der Dresdner ist uns immer herzlich willkommen!" Die ehrenamtlichen Helfer sind eine wichtig Unterstützung für das Tierheim. Sie kommen in ihrer Freizeit, auch am Wochenende, arbeiten ohne Entgelt und unterstützen die Mitarbeiter vor Ort. Wichtige Hilfe leisten die „Gassigeher", die das Ausführen der Tierheimhunde freiwillig und unentgeltlich übernehmen. Gegenwärtig gibt es 15 aktive „Gassigeher". Einige haben die Erlaubnis, gefährliche Hunde auszuführen. Voraussetzung dafür ist Zuverlässigkeit und eine bestandene Sachkundeprüfung nach Gefahrhunderecht. Viele Menschen wollen mit Tierheimhunden Gassi gehen. Aber der Gassigang ist nicht nur Spaziergang, sondern wichtige Abwechslung für Tierheimhunde, die hier auf ein Leben mit einer neuen Familie vorbereitet werden sollen. Wie in den Vorjahren sucht das Tierheim vor allem Menschen, die Erfahrungen mit großen, schwierigen Hunden haben.
* Zahlen 2013