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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2015/02/pm_060.php 28.05.2015 22:55:39 Uhr 18.09.2024 10:18:17 Uhr

„In guter Gesellschaft? Die Rolle der Denkmalpflege in Stadtmarketing und Tourismus“

Fachtagung vom 4. bis 6. März 2015 im Kulturrathaus Dresden

Das Amt für Kultur und Denkmalschutz, veranstaltet vom 4. bis 6. März 2015 im Kulturrathaus Dresden eine Fachtagung, die sich mit dem Verhältnis von Denkmalpflege, Stadtmarketing und Tourismus beschäftigen wird. Mehr als einhundert Fachleute der Denkmalpflege, des Stadtmarketings und des Tourismus aus dem gesamten Bundesgebiet sowie Fachleute aus dem benachbarten Ausland werden an der dritten Denkmaltagung teilnehmen. An den drei Veranstaltungstagen gibt es über zwanzig Vorträge, Workshops und Diskussionen. Darüber hinaus sind die Gäste zu einem Begleitprogramm eingeladen, das die Thematik mit der Stadt Dresden verbinden wird.

Denkmalpflege und Tourismus sind wesentliche Partner, wenn es darum geht, Baukultur und touristisches Stadtmarketing zusammenzubringen. Das zeigen Projekte weltweit. Kulturdenkmale werden in Vermarktungsstrategien eingebunden und bewahren zugleich ihren spezifischen Denkmalwert. Das ist aber nicht selbstverständlich. Die Aufgaben beider Disziplinen sind zunächst unterschiedlich. Der wirtschaftlichen Dimension des Tourismus, steht der Auftrag der Denkmalpflege entgegen, Kulturgut zu erhalten, zu sichern und materielle und ideelle Abnutzung zu verhindern. Traditionell existieren außerdem unterschiedliche Vermittlungskonzepte. Einen Eigentümer von den Qualitäten seines Denkmals als einem historischen Dokument zu überzeugen ist etwas anderes als mit modernen Marketingaktivitäten um Besucher zu werben. Doch liegen hierin auch Potenziale. Es heißt voneinander zu lernen und den Erhaltungsauftrag mit der Tourismusförderung zu verbinden, so wie das Marketing mit geschichtlichen Aspekten.

So geht es in einigen Fallbeispielen um Formen der Partnerschaft zwischen Denkmalpflege und Tourismus. In Trier gilt es ein „Zentrum der Antike“, in Potsdam das UNESCO-Welterbe als Denkmallandschaft zu erhalten, zu vermitteln und für den Tourismus zu vermarkten. Untersucht wird auch, wie die Geschichte einer Stadt mit baulichen Fakten in Diskrepanz treten. Neue Architekturen wie die der Nachkriegsmoderne, eröffnen neue, vielleicht auch irritierende Aspekte; oder es wird vermieden, dass historische Fakten, etwa der Zerstörung, einstudierte Selbstbilder in Frage stellen. Beispielhaft wird dies am Baugeschehen in Rothenburg ob der Tauber dargestellt. Ob auch zeitgeschichtlich eher schwierige Zeugnisse zur Marke werden können, wird anhand des jüdischen Erbes in Berlin untersucht. In zahlreichen Beiträgen aus dem In- und Ausland werden so Möglichkeiten und Grenzen eines Zusammenwirkens von Denkmalpflege und Tourismus ausgelotet.

Mit dieser Tagung wird eine Reihe fortgesetzt, die sich 2011 und 2013 mit den Themen „20 Jahre Denkmalschutz in den Neuen Bundesländern“ und „Denkmalpflege im baukulturellen Kontext“  beschäftigte.