Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2014/12/pm_031.php 28.05.2015 22:53:18 Uhr 30.11.2024 01:48:56 Uhr

Förderung „Soziale Stadt“ für nördliche Johannstadt

Die Stadtverwaltung hat im Förderprogramm „Soziale Stadt - Investitionen im Quartier" die nördliche Johannstadt als neues Fördergebiet beantragt. Das ist jetzt bewilligt worden. Das vorliegende Grobkonzept beinhaltet ein Maßnahmenpaket mit Gesamtinvestitionen von rund neun Millionen Euro bis 2020. Diese umfassen etwa 6,2 Millionen Euro Fördermittel sowie ca. 2,8 Millionen Euro Eigenmittel der Landeshauptstadt Dresden.

In dem ausgewählten, etwa 30 Hektar großen Gebiet leben rund 6 034 Einwohner und Einwohnerinnen. Das Durchschnittsalter beträgt ca. 45 Jahre. Die Nördliche Johannstadt hat einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Bedarfsempfängern zu verzeichnen. So liegt die Arbeitslosenquote mit etwa elf Prozent deutlich über dem städtischen Durchschnitt mit sieben Prozent. Die Zahl der BezieherInnen Hartz IV ist mit 21 Prozent ebenfalls deutlich höher gegenüber elf Prozent für die Stadt insgesamt. Weiterhin liegt die SGB-II-Empfängerquote (0 bis 64 jährige) mit 30 Prozent deutlich über dem gesamtstädtischen Durchschnitt mit 12,8 Prozent. Bei Kindern zwischen null und 14 Jahren liegt diese sogar bei 50 Prozent (19,8 Prozent gesamt Dresden). Außerdem leben im Fördergebiet viele Menschen mit Migrationshintergrund. So liegt der Anteil mit etwa 21,2 Prozent weit über dem gesamtstädtischen Durchschnitt von 7,4 Prozent.

Die Johannstadt zählt zum dicht bebauten Innenstadtrand Dresdens. Es ist die drittgrößte Großwohnsiedlung des industriellen Siedlungsbaus nach Gorbitz und Prohlis. Viele Wohnungen, Straßen und Plätze weisen bauliche Mängel auf. Die Gemeinbedarfseinrichtungen sind teilweise in einem schlechten baulichen Zustand. Angebote von Trägerorganisationen der freien Sozialarbeit, Soziokultur und Stadtteilarbeit sind vorhanden. Sie sind jedoch nicht gesichert oder können den Bedarf nicht decken. Netzwerkstrukturen gibt es im Ansatz. Diese gilt es auszubauen und zu verstetigen. Es besteht ein maßgeblicher Handlungsbedarf in der Kooperations- und Integrationsarbeit sowie in der Beseitigung der städtebaulichen Defizite.