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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2014/10/pm_081.php 28.05.2015 22:50:56 Uhr 16.08.2024 06:01:19 Uhr

Lebensgroße Weihnachtskrippe für den Dresdner Striezelmarkt fast fertiggestellt

Erster Bürgermeister Dirk Hilbert besucht die Firma Erzgebirgische Holzkunst Gahlenz

 

Dresdens Erster Bürgermeister, Dirk Hilbert, besuchte am 17. Oktober 2014 die Firma Erzgebirgische Holzkunst Gahlenz GmbH RuT im mittelsächsischen Oederan. Seit Monaten wird hier an einer neuen Attraktion für den Dresdner Striezelmarkt gearbeitet: In den Werkstätten der Gahlenzer Holzkünstler entsteht eine lebensgroße Weihnachtskrippe. Das gesamte Ensemble mit zwölf Figuren wird rund drei Meter hoch sein und einen Durchmesser von etwa fünf Metern haben. Es beruht auf einem Entwurf des Drechslermeisters Björn Köhler, dem Inhaber der Firma Köhler Kunsthandwerk.

Ein Großteil der 40 Beschäftigten arbeitet derzeit mit Hochdruck daran, die Figuren und das Grundgestell zu schleifen, zu streichen und zusammenzubauen. „Der Dresdner Striezelmarkt ist nicht nur der älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands, sondern auch ein Schaufenster für die erzgebirgische Handwerkskunst. Die Krippe wird ein großartiger neuer Anziehungspunkt inmitten des Marktes sein", so Hilbert. Der Geschäftsführer der Firma Erzgebirgische Holzkunst Gahlenz GmbH RuT, Gundolf Berger, präsentierte am 17. Oktober die zwölf bis zu 1,80 Meter hohen Figuren. Sie sind aus rechteckigen Holzblöcken entstanden. „Die Blöcke zu Zylindern zu formen, um sie dann in der Drechselbank mit Hand bearbeiten zu können, war eine der größten Herausforderungen. Die nächste Schwierigkeit war es, die rund 300 Kilogramm schweren Holzzylinder so in der Drechselbank zu befestigen, dass sie sich beim Drehen nicht lösen", erläutert Berger.

Das Ausgangsmaterial für die Figuren sind fünf Meter lange und 13 bzw. 15 Zentimeter starke Fichtenpfosten. Das Holz stammt von 40 bis 50 Jahre alten Bäumen aus dem Schwarzwald. „Holz in diesen Abmessungen ist in der näheren Umgebung nicht verfügbar", so Berger. Je nach endgültigem Durchmesser der Figur sind die gehobelten Kanthölzer von zwölf Zentimeter Seitenlänge aneinander geleimt, sodass Blöcke mit einer Kantenlänge von 80 oder 70 Zentimeter entstehen. Die Länge der Blöcke richtet sich nach der Höhe der Grundkörper der Figuren und liegt zwischen einem und 1,60 Meter. Zur Herstellung eines solchen Blocks waren jeweils 49 oder 36 exakt gehobelte Kanthölzer in den entsprechenden Längen notwendig.

Für den Grundkörper einer sitzenden Figur - ohne Kopf oder bspw. Krone - wurden 49 Kanthölzer mit einem Meter Länge verleimt. Ein solcher Block hat ein Gewicht von etwa 294 Kilogramm. Bei den stehenden Figuren besteht der Grundkörper aus 36 Kanthölzern, ist 1,50 Meter hoch und wiegt etwa 325 Kilogramm. Das Krippenhaus besteht aus einer Stahlkonstruktion, die mit Fichtenholzplatten beplankt ist.

„Es zeigt sich, dass wir die Richtigen mit der Umsetzung betraut haben. Sie gehören nicht umsonst zu den Spezialisten für derartige Sonderanfertigungen und sind weltweit führend beim Bau solcher Großfiguren aus Holz", so Hilbert. Das Unternehmen hat u. a. bereits die erzgebirgische Stufenpyramide und den begehbaren Schwibbogen für den Striezelmarkt gebaut.

Vor der Verarbeitung des Holzes stand ein aufwendiger Trocknungsprozess. „Das Holz wurde an den kürzesten Tagen des Jahres eingeschlagen, da sich zu dieser Zeit am wenigsten natürlicher Saft im Holz befindet. Nach einer effektiven Lufttrocknung in besonderen Lagerräumen, gefolgt von einer aufwendigen technischen Trocknung in unserer Großtrockenkammer, war das Holz zur Verarbeitung bereit", erläutert Berger.

Die Gesamtkosten für die Herstellung der gedrechselten Weihnachtskrippe belaufen sich auf etwa 73 000 Euro. Das einzigartige Flair des Dresdner Striezelmarktes beschert dem Markt regelmäßig etwa 2,5 Millionen Besucher. Der Dezember ist mit über 400 000 Übernachtungen einer der stärksten Monate für die Tourismuswirtschaft.